Die Bevölkerung geht zurück, altert und wird zunehmend durch Migration geprägt. Der demografische Wandel Deutschlands, seiner Bundesländer und Regionen verändert die Gesellschaft. Dabei verlaufen Schrumpfung und Alterung in Sachsen-Anhalt schneller als in anderen Bundesländern bzw. EU-Regionen. Dies gilt besonders für den ländlichen Raum. Der Wandel wird das Verhältnis von Städten und Umland, aber auch die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen im ländlichen Raum massiv beeinflussen. Migration – auch als Gegenstrategie zum demografischen Wandel – spielt im Land bislang eine untergeordnete Rolle. Das Forschungs- und Praxisprojekt „Menschen gewinnen“ knüpft an diese empirischen Beobachtungen an.
Ziel des vom ZSH konzipierten Projektes ist es, die spezifischen Bedingungen des demographischen Wandels in ländlichen und kleinstädtischen Räumen zu untersuchen, um regional verankerte Demographie- und Migrationsstrategien zu entwickeln. Es geht dabei vorrangig um Konzepte und praktische Lösungsansätze zur Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte.
In praxisbezogenen und gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gestalteten Foren bürgerschaftlichen Austausches werden dabei unterschiedliche Themen behandelt, u.a. Fachkräftemangel, Unternehmensnachfolge, Fachkräftesicherung und -anwerbung, Gesundheitsversorgung, Konzeptionen kommunaler Ansätze sowie die Vernetzung globaler und lokaler Märkte.
Im Rahmen des Projektes wird für zwei ausgewählte Kommunen, gemeinsam mit regionalen Akteuren, ein integriertes Demografie- und Einwanderungskonzept erarbeitet. Diese Offerte richtet sich an Kommunen in den fünf Landkreisen Sachsen-Anhalts, die am stärksten von demografischen Veränderungen betroffen sind (Altmarkkreis Salzwedel, Jerichower Land, Mansfeld-Südharz, Stendal, Wittenberg). An dem Projekt interessierte Kommunen und Städte (10.000 bis 50.000 Einwohner) können sich im Rahmen einer Ausschreibung bewerben.
Insbesondere für periphere Regionen stellt die Anwerbung und Bindung qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer eine Herausforderung dar. Ansätze, die regionale Besonderheiten berücksichtigen und die Bevölkerung einbinden, lassen eine erfolgreichere Strategieimplementierung erwarten. Sie sind geeignet, die Folgen demografischen Wandels abzufedern und flächendeckende Daseinsvorsorge bezahlbar zu halten. Eine unzureichende Berücksichtigung der Interessen, Befürchtungen und Erwartungen ortsansässiger Bevölkerung erschwert die Akzeptanz von Anwerbe- und Integrationsmaßnahmen.
Erwartete Projektziele sind:
a) die Vernetzung/Einbindung relevanter kommunaler Akteure,
b) vergleichende wissenschaftliche Analysen von Ursachen und Folgen demografischen Wandels,
c) partizipative und öffentliche Entwicklung eines Demografie- und Migrationskonzeptes,
d) Entwicklung eines systematischen Leitfadens (Handbuch) sowie
e) die Vernetzung lokaler Institutionen mit international ausgerichteten Anwerbeinitiativen.
Ansprechpartner im ZSH
Dr. Andreas Siegert (andreas.siegert@zsh.uni-halle.de)
Rainer Ohliger (rainer.ohliger@zsh.uni-halle.de)
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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