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04/23/2003 10:09

Zur Erinnerung: Verbranntes Wort - verbotener Geist

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Die Universitätsbibliothek Dortmund zeigt vom 5. Mai bis 11. Juni 2003 eine Ausstellung zur "Bücherverbrennung 10. Mai 1933".

    Sie wurden stapelweise aus privaten, öffentlichen und gewerblichen Bibliotheken und Büchereien herausgeholt, auf Lastwagen und Karren geworfen, zum Scheiterhaufen geschafft und unter deutschnationalen Kampfgesängen und pathetischen Reden ins Feuer geworfen, das meterhoch in den Nachthimmel loderte - Im Mai 2003 jährt sich die NS-Bücherverbrennung zum 70. Mal.

    Unter maßgeblicher Beteiligung nationalsozialistisch organisierter deutscher Studenten wurden im April 1933 anhand Schwarzer Listen Bibliotheken und Büchereien von unerwünschtem Schrifttum gesäubert und die konfiszierten Bücher am 10. Mai 1933 in vielen deutschen Städten in einem reichseinheitlichen "Festakt" öffentlich verbrannt. Auch in Dortmund.

    Auf den Listen stand alles, was nicht in das Konzept der neuen Machthaber passte - Bücher, die politisch unerwünscht, weil sie kommunistisch, sozialistisch, liberalistisch, pazifistisch oder anarchistisch waren - Bücher, die angeblich die Geschichte verfälschten, das Ansehen deutscher Soldaten beschmutzen, Familie und Kirche verhöhnten, von jüdischen Autoren stammten oder jüdische Themen behandelten, erotisch oder sittenlos waren.

    Die Universitätsbibliothek Dortmund widmet diesem Anlass eine Ausstellung mit dem Titel "Verbranntes Wort - verbotener Geist". Neben der Erläuterung der geschichtlichen Ereignisse werden zahlreiche Bücher aus der Zeit vor 1933 gezeigt, die einer Verbrennung entgangen sind und sich im Bestand der Uni-Bibliothek befinden. In einem Exkurs wird außerdem auf Internetzensur aufmerksam gemacht.

    Die Ausstellung ist vom 5. Mai bis zum 11. Juni im Foyer der Universitätsbibliothek, Vogelpotshweg 76, zu sehen. Der Dortmunder Zeithistoriker Prof. Gerhard Sollbach vom Historischen Institut der Universität Dortmund wird am 7. Mai 2003 um 12.15 Uhr einen Eröffnungsvortrag halten.

    Ansprechpartnerin Uni-Bibliothek: Ute Engelkenmeier
    Ruf 02317555078, Mail ute.engelkenmeier@ub.uni-dortmund.de

    Uni Dortmund - Medieninfo 03 - 107 vom 23.04.2003
    Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer
    Pressesprecher: Klaus Commer,
    Ruf 0231 7554811 und 0179 5020857
    Mail klaus.commer@udo.edu


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies, Teaching / education
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
    German


     

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