Vom 2. bis 8. März 2015 stehen im Kino Achteinhalb Filmklassiker von Alfred Hitchcock bis Tim Burton auf dem Programm. Die Reihe „Perlen aus dem Norden“ zeigt Spielfilme, wie sie schon lange nicht mehr auf der Kinoleinwand zu sehen waren. Die Werke sind eine Leihgabe des Archivs der Kinemathek Hamburg, in der es über 5.500 Klassiker der Filmgeschichte in analoger Form gibt. Jeder Abend widmet sich einem Thema wie zum Beispiel „Science Fiction“. Vor jedem Hauptfilm stellen die Veranstalter Nils Daniel Peiler, Filmwissenschaftler an der Saar-Uni, und Thomas Pfeiffer, Filmarchivar aus Hamburg, in einem Gespräch wichtige Aspekte der Filmarchivierung vor.
In den vergangenen Jahren ist in der deutschen Kinolandschaft einiges passiert: Die Filmspielhäuser wurden flächendeckend digitalisiert und die herkömmlichen Filmprojektoren durch digitale Abspielgeräte ersetzt. „Nach wie vor liegt aber der größte Teil des Filmerbes auf analogem Film vor, der erst in den nächsten Jahren digitalisiert werden wird“, so Nils Daniel Peiler von der Universität des Saarlandes. „Es bleibt jedoch fraglich, ob weniger populäre Titel mit dem Ende der analogen Vorführtechnik überhaupt in die digitale Filmwelt überführt werden.“ Nur wenige Kinos können derzeit überhaupt noch Filme auf Zelluloid abspielen.
Gemeinsam mit Filmarchivar Thomas Pfeiffer von der Kinemathek Hamburg hat der Saarbrücker Filmwissenschaftler im Archiv der Kinemathek gestöbert. Hier liegen etwa 5.500 Filme als gute erhaltene 16-Millimeter- und 35-Millimeter-Filmrollen vor. Einige besondere Filmklassiker haben die beiden Kuratoren für die neue Spielfilmreihe im März herausgesucht. Insgesamt werden sie an sieben Abenden neun Spielfilme präsentieren – jeder Abend steht dabei unter einem eigenen Motto wie beispielsweise „Musik“, „Sport“, „Drama“, „Science Fiction“ und „Gangster“. Zusätzlich wird es unter anderem historische Filmtrailer, Werbe- und Musikfilme, Wochenschauen sowie Kurzfilme zu sehen geben. Darüber hinaus erklären Pfeiffer und Peiler bei jeder Vorführung wichtige Aspekte der Filmarchivierung und -präsentation. „Wir möchten Themen, die auf den ersten Blick trocken und sperrig erscheinen wie die Alterserscheinungen von fotochemischem Film, anhand von Filmmaterial auf einfache und aufgelockerte Weise erklären“, sagt Peiler. „Mit unserer Reihe möchten wir das Publikum für die aktuelle Umbruchsituation im Film sensibilisieren und auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der cineastischen Kultur beisteuern.“
Am 2. März wird die Reihe von Martin Aust, dem Leiter der Kinemathek Hamburg, eröffnet. Karten sind im Kino Achteinhalb und online auf www.perlenausdemnorden.de erhältlich. Sie kosten regulär 7 Euro, ermäßigt 6 Euro. Zudem gibt es auch Karten im Sechserpack für 30 Euro, ermäßigt 25 Euro. Dabei kann man sechs Vorstellungen frei auswählen.
Organisiert wird das Filmfestival von Nils Daniel Peiler und Thomas Pfeiffer in Zusammenarbeit mit dem Kino Achteinhalb Saarbrücken, dem Deutsch-Amerikanischen Institut Saarbrücken sowie der VHS Saarbrücken.
Weitere Informationen im Netz: www.perlenausdemnorden.de
Das Programm im Überblick:
Montag, 2. März: „Musikalische Eröffnung“
19 Uhr Hauptfilm: Cabaret (Bob Fosse, USA 1972) in englischer Originalversion
Dienstag, 3. März: „Hitch-Suspense-Abend“
19 Uhr Hauptfilm: Der zerrissene Vorhang (Torn Curtain, Alfred Hitchcock, USA 1966) in englischer Originalversion
Mittwoch, 4. März: „Sport-Mittwoch“
19 Uhr Hauptfilm: Die Rechnung ging nicht auf (The Killing, Stanley Kubrick, USA 1956) in englischer Originalversion
Donnerstag, 5. März: „Drama am Donnerstag“
19 Uhr Hauptfilm: Infam (The children’s hour, William Wyler, USA 1961) in englischer Originalversion
Freitag, 6. März: „Filmfabrik-Freitag“
19 Uhr Hauptfilm: 20.000 Meilen unter dem Meer (20.000 Leagues under the sea, Richard Fleischer, USA 1954) in englischer Originalversion
22 Uhr Hauptfilm: Ed Wood (in englischer Originalversion, Tim Burton, USA 1994) in englischer Originalversion
Samstag, 7. März: „Science-Fiction-Kultnacht“
19 Uhr Hauptfilm: Der Wüstenplanet (Dune, David Lynch, USA 1984) in der deutschen Synchronfassung
22 Uhr Hauptfilm: Barbarella (Roger Vadim, F/I 1968) in der englischen Originalfassung
Sonntag, 8. März: „Geniale Gangster“
19 Uhr Hauptfilm: Topkapi (Jules Dassin, USA 1964) in der englischen Originalfassung mit deutschem und französischem Untertitel
Fragen beantwortet:
Nils Daniel Peiler
Bachelor Optionalbereich
E-Mail: nilsdanielpeiler(at)mx.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-2601).
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