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03/11/2015 15:29

Beiträge des Rechts zum Schutz der Privatsphäre und mehr Sicherheit in der virtuellen Welt

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Tagung der Deutschen Gesellschaft für Internationales Recht an der Justus-Liebig-Universität Gießen vom 11. bis 14. März 2015

    Welchen Beitrag leistet das internationale Recht zum grenzüberschreitenden Schutz der Privatsphäre im Cyberspace? Lässt sich Sicherheit in der virtuellen Welt auch mit den Mitteln des Rechts herstellen? Wie kann die Wissenschaft politische Entscheidungsträger auch jenseits gerichtlicher Streitbeilegung bei der Identifizierung internationalen Rechts unterstützen? Diese und verwandte Fragen diskutieren rund 150 Expertinnen und Experten der Deutschen Gesellschaft für Internationales Recht in Gießen. Die Veranstaltung findet vom 11. bis 14. März 2015 im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt.

    „Die Sensibilität von Daten im Verhältnis Privater untereinander und gegenüber dem Staat ist nicht zuletzt mit der NSA-Affäre und dem Missbrauch von Datensätzen durch Anbieter von Suchmaschinen und innerhalb sozialer Netzwerke in das Bewusstsein der Bevölkerung sowie der rechtswissenschaftlichen Lehre und Forschung gerückt“, erklärt Prof. Dr. Thilo Marauhn, Inhaber der Professur für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht an der JLU, der die Verantwortung für die Organisation der Tagung in Gießen trägt.

    Die Deutsche Gesellschaft für Internationales Recht hatte sich schon 1999 mit Rechtsfragen des Internet beschäftigt. Damals wurden aus völkerrechtlicher Perspektive die Freiräume betont, die das Internet geschaffen hat. Zudem wurde über die Schwierigkeiten gesprochen, die sich für den Nationalstaat und konventionelle völkerrechtliche Regulierung ergeben. Heute stellen sich grundsätzliche Fragen des Verhältnisses von Freiheit und Regulierung neu, denn Kommunikation im Internet ist heute alles andere als sicher, geheim und anonym.

    Jenseits dieser tagesaktuellen Fragestellung widmet sich die Tagung der „Rechtsidentifikation zwischen Quelle und Gericht“. Im internationalen Recht spielt der Prozess der Rechtsidentifikation eine besondere Rolle. Dies liegt – im Vergleich zum rein innerstaatlichen Recht – an dem komplexen System der Rechtsquellen, der Unvollständigkeit und der mangelnden Koordiniertheit des gerichtlichen Rechtsschutzes, aber auch an unterschiedlichen Auslegungstraditionen. Dadurch kommt bestimmten Formen der Rechtsidentifikation eine erhöhte Bedeutung zu.

    Prof. Marauhn hebt hervor, dass die Auswahl der Universitätsstadt Gießen als Tagungsort „ein Ausweis der internationalen Ausrichtung des Fachbereichs Rechtswissenschaft der JLU“ ist. Am 11. März 2015 finden zunächst die Mitgliederversammlung der Gesellschaft und eine Diskussion über den Stellenwert des internationalen Rechts in der Juristenausbildung statt, bevor Prof. Dr. Georg Nolte, der an der Humboldt-Universität in Berlin Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht lehrt und Mitglied der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen ist, als Vorsitzender der Gesellschaft die Tagung am 12. März 2015 eröffnet.

    Grußworte werden JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, der Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Martin Gutzeit, und der Beauftragte für allgemeines und besonderes Völkerrecht im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Pascal Hector, sprechen. Darüber hinaus werden der Hessische Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, der selbst Mitglied der Gesellschaft ist, und der Staatssekretär im Hessischen Justizministerium, Thomas Metz, im Verlauf der Tagung die Grüße der Hessischen Landesregierung überbringen.

    Die Deutsche Gesellschaft für internationales Recht wurde 1917 gegründet. Ihre Ziele sind die Förderung und Pflege des Völkerrechts, des Internationalen Privatrechts und anderer Zweige des internationalen Rechts. Sie vereinigt in diesen Rechtsgebieten ausgewiesene Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis zu gemeinsamer wissenschaftlicher Arbeit.

    Termin
    Tagung/Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Internationales Recht an der Justus-Liebig-Universität Gießen vom 11. bis 14. März 2015
    Tagungseröffnung am 12. März 2015 um 9.00 Uhr,
    Veranstaltungsort: Uni-Hauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

    Kontakt
    Prof. Dr. Thilo Marauhn, M.Phil.
    Professur für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht
    Licher Straße 76
    35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-21150/1
    Fax: 0641 99-21159
    E-Mail: intlaw@recht.uni-giessen.de

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    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaf¬ten – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veteri-närmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlich-keiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).


    More information:

    https://www.uni-giessen.de/fbz/fb01/professuren/marauhn/DGIR


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Law
    regional
    Scientific conferences
    German


     

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