idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/05/2003 16:05

GBE-Heft 14 zur Gesundheit Alleinerziehender erschienen

Heidrun Wothe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Seltener ruhig und gelassen, glücklich und voller Energie

    Die gesundheitliche Situation bei alleinerziehenden Müttern und Vätern ist schlechter als bei verheirateten oder gemeinsam lebenden Eltern. Das ist die Kernaussage des 14. Heftes der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) am Robert Koch-Institut. Das GBE-Heft "Die Gesundheit alleinerziehender Mütter und Väter" bietet auf knapp 30 Seiten einen Überblick über gesundheitliche Situation und Lebenslage Alleinerziehender und stellt mögliche unterstützende Maßnahmen vor. In Deutschland gibt es insgesamt 1,4 Millionen Alleinerziehende, der größte Anteil sind Frauen.

    Alleinerziehende Mütter leiden zum Beispiel häufiger unter Nieren- und Lebererkrankungen, chronischer Bronchitis und Schmerzen. Mit 24,7 % geben sie mehr als doppelt so häufig psychische Erkrankungen an wie die Vergleichsgruppe (10,9 %). Sie nennen häufiger Nervosität, Niedergeschlagenheit und Traurigkeit und fühlen sich seltener ruhig und gelassen, glücklich oder voller Energie. Dennoch können alleinerziehende Frauen nicht undifferenziert als "besonders kranke" Gruppe bezeichnet werden, denn über die Hälfte bezeichnet ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut.

    Alleinerziehende Väter unterscheiden sich im Hinblick auf die Gesundheitsindikatoren nicht wesentlich von den verheirateten. Bei der Lebenszufriedenheit allerdings gibt es Unterschiede: 46,5 % der alleinerziehenden versus 72,7 % der verheirateten sind mit ihrem Leben sehr zufrieden oder zufrieden. Auch beim Gesundheitsverhalten finden sich Differenzen. So ist der Anteil der regelmäßigen Raucher unter den alleinerziehenden Männern größer als in der Vergleichsgruppe (48 % versus 36,2 %). Auch die alleinerziehenden Frauen rauchen häufiger (45,8 % versus 23,6 %).

    Nach Ergebnissen der Stressforschung beeinflussen Belastungen die physische und psychische Gesundheit und führen langfristig zu Gesundheitsschäden. Risikofaktoren sind insbesondere eine schwierige finanzielle Situation und soziale Belastungen durch weniger ausgeprägte Netzwerke. "Sozialpolitische Maßnahmen, die auf eine Verbesserung dieser spezifischen Belastungen abzielen, können daher einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage Alleinerziehender leisten", resümieren die Autorinnen vom Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut Freiburg.

    Für das GBE-Heft wurden vier repräsentative Datensätze ausgewertet, die in einem Glossar näher beschrieben sind: der Bundes-Gesundheitssurvey 1998 des Robert Koch-Instituts, der Mikrozensus 1999 mit Zusatzbefragung Gesundheit, das Sozio-ökonomische Paneel 2000 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und die "Aktionsgrundlagen" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 1995.

    Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit mehr als zwei Jahren regelmäßig Themenhefte. Die Themen umfassen alle Bereiche des Gesundheitswesens. Das GBE-Heft "Gesundheit alleinerziehender Mütter und Väter" kann kostenlos schriftlich angefordert werden: Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin, Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de.

    *****************************************
    Herausgeber:
    Robert Koch-Institut
    Pressestelle
    Nordufer 20
    13353 Berlin

    Tel.: 01888-754-2286
    Fax: 01888-754-2265
    E-Mail: presse@rki.de
    www.rki.de


    More information:

    Weitere Informationen: www.rki.de/GBE/GBE.HTM


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).