Den ersten Forschungsverbund einer ganzen Medizinischen Fakultät in Deutschland, »Community Medicine«, hat soeben das Bundesforschungsministerium mit einem Fördernachschlag beglückt - Freude nicht nur bei der Politik.
Über tausendfaches Vertrauen
Staatssekretär des Bundesforschungsministers wollte alles
über Community Medicine wissen
Am 27. August wollte der Staatssekretär im Bonner Bundesforschungsministerium (BMBF), Bernd Neumann, alles über Community Medicine wissen, und er erfuhr alles.
Viele Jahre hat der Leiter des Referats »Gesundheitsforschung« im Ministerium, Dr. Jost-Herneid v. dem Knesebeck, zusammen mit unserer Medizinischen Fakultät gekämpft, um deren größtes Projekt, den Forschungsverbund Community Medicine, in's Rollen zu bringen. Daß dies längst gelungen ist, zeigten ihm, dem Staatssekretär, dem Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Greifswalder Bürgerschaft Dr. Arthur König gestern die Unimediziner. Inzwischen laufen Community Medicine/Community Dentistry so gut, daß das BMBF soeben für die Jahre 1997 bis 2001 einen ersten Förder-»Nachschlag« genehmigte in Höhe von 1,8 Mio DM. Der Bundesminister unterstützt Comunity Medicine nun also mit 6,33 Mio DM; 5,69 Mio DM gibt unser Kultusministerium dazu (nicht eingerechnet der vom Land getragene Millionen-Eigenanteil der Universität am Projekt), und 250000 DM schießt inzwischen das Sozialministerium des Landes zu. Mit dem Geld der Zusatzförderung können die Universitätsforscher drei weitere Projekte zum Alkoholmißbrauch und eines zu Zahn- und Munderkrankungen durchführen.
Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich eine ganze Medizinische Fakultät zusammengeschlossen, um zu erforschen, wie es den Menschen geht, die um sie herum leben. Die Frage Hochleistungsmedizin contra Bevölkerungsmedizin stand oft im Raum. Die beiden Formen sind kein Gegensatz, sondern ergänzen sich: man wird sich weit verbreiteten Krankheiten mit Hochleistungsmethoden nähern, etwa dem Bluthochdruck, und den Anlagen zu erkranken ebenfalls. Auch wer krankes Zahnfleisch hat, kann am Herz erkranken. In Greifswald beschäftigen sich darum traditionell auch die Zahnmediziner mit der Erfassung der Gesundheit der Bevölkerung. Wessen Umfeld nicht stimmt, mag zur Flasche greifen. Darum beteiligen sich auch Psychologen und Kriminologen am Greifswalder Community Medicine-Forschungsverbund. Auch die Kinder- und Jugendärzte wollen bald einsteigen.
Gestern ließ sich der 1099. Proband der Basisstudie Vorpommern untersuchen. 68% der bisher angeschriebenen, repräsentativ von den Einwohnermeldeämtern gezogenen Menschen wollen teilnehmen. Am Ende werden 7008 angeschrieben sein. Wer bei der Studie mitmacht, die den Gesundheitszustand der vorpommerschen Bevölkerung erfassen soll, um viel besser und vor allem früher vorsorgen zu helfen, wird auf Herz und Nieren geprüft (mit den Ergebnissen geht er/geht sie dann zum Hausarzt). Auch Staatssekretär Bernd Neumann prüfte die Organisatoren der Community Medicine auf Herz und Nieren, doch brachte er sie nicht in's Schwitzen. Sein Endkommentar: »Ich finde das Projekt Community Medicine großartig!«
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies, interdisciplinary
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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