Einladung zum Vortrag von Prof. Dr. phil. Robert Jütte
Dienstag, 28.04.2015, 19 Uhr
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz (Konferenzraum) Eintritt frei
Es sind vor allem Körperstereotypen, die bis heute das Bild vom Juden prägen. Robert Jütte, Leiter des Instituts der Geschichte der Medizin in Stuttgart, zeigt in seinem Vortrag, dass sich Körperlichkeit im Hinblick auf das Judentum als doppelt nachteilig erweist. So dominierte nicht nur im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Ansicht, dass sich der Jude körperlich und geistig von seiner Umwelt unterschied. Bestimmte, meist negativ besetzte körperliche Eigenschaften und Charakterzüge, die man den Juden zuschrieb, haben als anti-jüdische Stereotypen eine lange Tradition. Sie reichen zum Teil bis ins späte Mittelalter zurück und erfahren ihre Ausprägung in der Frühen Neuzeit. Zu diesen Zuschreibungen gehören z. B. der angebliche Gestank, den Juden ausströmen (foetor judaicus), vermeintliche physiognomische Besonderheiten (Bart, dunkle Hautfarbe, Weichselzopf, Hakennase) sowie charakterlich bedingte und vererbte Verhaltensweisen wie Triebhaftigkeit, Geldgier, Geiz und Betrug.
Prof. Dr. phil. Robert Jütte studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg, London und Münster. Seit 1990 ist er Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart und seit 1991 gleichzeitig Honorarprofessor an der Universität Stuttgart. Seit 2006 ist er zudem Honorarprofessor am Pandit Jawaharlal Nehru Institute of Homeopathic Medical Sciences in Amravati (Indien) und Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (seit 2001).
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Criteria of this press release:
Journalists
History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
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German
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