Australien ist für viele Deutsche ein Traumziel: Während Touristen die Vielfalt der unterschiedlichen Landschaften genießen oder einfach nur die grenzenlose Freiheit eines riesigen Landes suchen, waren 12 Studierende der Technischen Fachhochschule Georg Agricola (TFH) von ganz anderen Schätzen des Kontinents fasziniert. Auf einer 19-tägigen Exkursion durch die Bundesstaaten South Australia und Victoria erkundeten die angehenden Rohstoffingenieure Ende März/Anfang April, welche wertvollen Mineralien Down Under gewonnen werden.
„In Australien hat der Bergbau eine wesentlich größere Bedeutung im Vergleich zu Europa, der Bergbau ist dort maßgeblicher Motor der nationalen Wirtschaft“, sagte TFH-Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Dauber, der die Studierenden zusammen mit den Lehrbeauftragten Wolfgang Traud und Franz-Josef Heiermann begleitete. „Hier werden viele Mineralien abgebaut, die bei uns gar nicht oder nur in geringen Mengen vorkommen. Außerdem sind die Bergwerke um einiges größer als im dicht besiedelten Mitteleuropa.“
Das Kupfer- und Uranerzbergwerk Olympic Dam in Roxby Downs beispielsweise, das die TFH-Gruppe durch eine Grubenfahrt näher kennenlernte, gehört gemessen an der Produktionsmenge zu den drei größten Untertagebergwerken weltweit. Neben solchen allein durch die Größe beeindruckenden Betrieben lernten die Studierenden aber auch Abbautechnologien für besondere Industriemineralien kennen: Im Murray-Becken bei Mildura werden aus Dünensanden titanhaltige Schwerminerale für die Produktion von Farbpigmenten und speziellen Werkstofflegierungen gewonnen . Auf einem künstlichen See löst ein Schwimmbagger die Sande, die direkt der gleichfalls schwimmenden Aufbereitung zugeführt werden. Mit Hilfe von Wasser und durch die unterschiedliche Dichte trennt man die begehrten Titanverbindungen vom gewöhnlichem Sand. Weitere Befahrungen führten die Bochumer Studierenden in Gold, Silber, Eisenerz, Braunkohle und Opal fördernde Betriebe.
Neben Rohstoffen und Gewinnungstechnologien lernten sie auf ihrer Exkursion auch die besonderen Arbeitsbedingungen kennen, unter denen in Australien gefördert wird: Auf dem Kupfer- und Goldbergwerk Prominent Hill mitten im Outback hatten die Studierenden die Gelegenheit, im Camp der Bergwerksbelegschaft zu übernachten. Hunderte Kilometer fernab der nächsten Siedlung leben die Ingenieure und Bergleute hier in einem Containerdorf in unmittelbarer Nähe zum Bergwerk.
„Im australischen Bergbau werden Spitzengehälter gezahlt, die unser Gehaltsniveau bei weitem übersteigen. Ein guter Baggerführer verdient dort mehr als bei uns ein sehr guter Ingenieur“, erklärt Prof. Dauber, der selbst schon im australischen Bergbau tätig war. Auch wenn die dortige Bergbaubranche aufgrund weltweit sinkender Rohstoffpreise zurzeit eine Rezession erlebe, seien die Karriereperspektiven auf lange Sicht gut, auch für qualifiziert ausgebildete Nachwuchsingenieure aus Deutschland.
Ein Gründungsort der australischen Bergbaugeschichte besichtigte die TFH-Exkursionsgruppe in Broken Hill. Durch den Abbau von Silber-, Beli-und Zinkerzen entstand dort das Unternehmen Broken Hill Proprietary, das heute unter dem Namen BHP Billiton mit 66 Mrd. US-Dollar Umsatz eines der drei größten Rohstoffunternehmen der Welt ist.
Die Exkursion, während der die Studierenden insgesamt 5.500 Kilometer in Australien zurücklegten, endete mit einem kurzen Sightseeing-Programm in der Millionen-Metropole Melbourne und auf der Great Ocean Road, bevor es auf den Rückflug nach Deutschland ging.
Die Exkursionsgruppe am Eingang zum Golderzbergwerk Castlemaine in Ballarat
Foto: TFH
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Schwimmende Aufbereitung im Tagebau Gingko bei Mildura
Foto: TFH
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Geosciences
transregional, national
Cooperation agreements, Studies and teaching
German
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