Girls' Day am Donnerstag, 23. April, von 9 - 13 Uhr am Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).
Zum bundesweiten Zukunftstag für Mädchen, auch Girls‘ Day genannt, lädt das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Mädchen an drei verschiedenen Stationen ein. Zwölf junge Nachwuchsforscherinnen können am Sitz des Instituts in Berlin die täglichen Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kennenlernen und dabei u.a. erfahren, warum es besonders umweltfreundlich und wassersparend ist, wenn Tomaten und Fische unter einem Dach wachsen.
In der Aquaponikanlage „Tomatenfisch“ zeigt der IGB-Wissenschaftler Hendrik Monsees, wie das Wasser von der Fischzucht verwendet wird, um die Tomaten zu wässern und zu düngen. In der Zuchtanlage fließt das Wasser aus dem Fischbecken durch einen Biofilter, in dem Bakterien leben. Sie wandeln den Stoff Ammonium, den die Fische über die Kiemen ausscheiden, in Nitrat um. Das ergibt den perfekten Tomatendünger! Die Tomaten wachsen nicht in Erde, sondern in Wasserrinnen auf einer Schicht aus Steinwolle. Daran können sich die Pflanzen mit den Wurzeln festklammern und das Wasser aus der Fischzucht liefert ihnen alle Nährstoffe, die sie zum Wachsen brauchen. Der Wasserdampf, den die Tomatenpflanzen „ausschwitzen“ lässt sich auffangen, abkühlen und als Wasser zurück in die Fischbecken leiten. Fertig ist der „Tomatenfisch“.
Eine weitere Station im Programm ist die Aquarienhalle, in der einige Exemplare des seltenen Europäischen Störs schwimmen. Diese Tierart gab es schon zu Zeiten der Dinosaurier. Die Tiere können bis zu 4,5 Meter lang und über 100 Jahre alt werden. In Deutschland gilt der Europäische Stör seit etwa dreißig Jahren als verschollen oder gar ausgestorben: Er wurde Opfer von Flussregulierungen, Gewässerverschmutzung und Überfischung, nur in einem Fluss in Frankreich gibt es noch einen kleinen (unbeugsamen) Bestand – der letzte seiner Art. Am IGB wird erforscht, welche Bedingungen in den Gewässern notwendig sind, damit sich der Europäische Stör wieder ansiedeln kann.
Unter der Wasseroberfläche tummeln sich aber noch andere faszinierende Tierarten, darunter auch Winzlinge. Die meisten Lebewesen kann man mit bloßem Auge gar nicht sehen. Viele Insekten beispielsweise leben als Larven im Wasser, wie Mücken, Libellen und Eintagsfliegen. Die Kleinstlebewesen sind ein wichtiges Element in den aquatischen Nahrungsnetzen. Die Schülerinnen werden an dieser Station selbst Wasserproben nehmen und unter dem Mikroskop untersuchen.
Kontakt:
Nadja Neumann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Müggelseedamm 310
12587 Berlin
nadja.neumann@igb-berlin.de
030/64181975
Weitere Informationen zum IGB:
Die Arbeiten des IGB verbinden Grundlagen- mit Vorsorgeforschung als Basis für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer. Das IGB untersucht dabei die Struktur und Funktion von aquatischen Ökosystemen unter naturnahen Bedingungen und unter der Wirkung multipler Stressoren. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Langzeitentwicklung von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten bei sich rasch ändernden globalen, regionalen und lokalen Umweltbedingungen, die Entwicklung gekoppelter ökologischer und sozioökonomischer Modelle, die Renaturierung von Ökosystemen und die Biodiversität aquatischer Lebensräume. Die Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit den Universitäten und Forschungsinstitutionen der Region Berlin/Brandenburg und weltweit. Das IGB gehört zum Forschungsverbund Berlin e. V., einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft.
Das Wasser aus der Fischzucht düngt die Tomaten.
Foto: IGB
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Criteria of this press release:
Journalists, Teachers and pupils
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Zoology / agricultural and forest sciences
regional
Press events, Schools and science
German
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