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09/02/1998 00:00

IWH Wirtschaft im Wandel 11/98

Ingrid Dede Bereich Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Wirtschaftsforschung Halle

    Der Volltext zu den einzelnen Beiträgen steht im Internet

    Aktuelle Trends

    Die aktualisierte Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Mittel- und Osteuropa stimmt im wesentlichen mit dem vom IWH im Herbst 1997 vorausgesagten Trend überein: Die Unterschiede im Tempo des Wirtschaftswachstums zwischen den Volkswirtschaften haben sich wieder vergrößert. Vor allem die Länder, mit denen als erste Verhandlungen über einen EU-Beitritt geführt werden sollen, sind offenbar auf einen zunehmend stabilen Wachstumspfad eingeschwenkt.
    Unter Berücksichtigung des Wirtschaftsverlaufs im ersten Halbjahr hat das IWH seine Prognose für 1998 in folgenden Fällen verändert: In Rußland haben die anhaltende Finanzkrise, die Un-sicherheiten hinsichtlich der Fortführung des Reformprozesses und wachsende soziale Spannungen die Hoffnungen auf eine leichte Erholung in diesem Jahr zunichte gemacht. In Rumänien setzte sich bis zuletzt der Abwärtstrend bei Produktion und Exporten fort, so daß auch für das Gesamtjahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gerechnet werden muß. In Ungarn dagegen hat sich das vom Export und jetzt zunehmend auch von der Inlandsnachfrage getragene Wachstum deutlich beschleunigt. Für die baltischen Staaten sind die Wachstumsaussichten gleichfalls günstiger als ursprünglich angenommen. Ihre Verwirklichung ist jedoch an die Bedingung geknüpft, daß sich die erheblichen außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte abschwächen und nicht zu einer Zahlungs-bilanzkrise führen.
    Klaus Werner (wrn@iwh.uni-halle.de)

    Zulagen - Zuschüsse - Darlehen?
    Zur Qualität regionalpolitischer Instrumente

    Das mittelfristige Förderkonzept für die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Ländern nach 1998 stützt sich bei der Förderung privater Investitionen auf drei Instrumente: Zulagen, Zuschüsse und Darlehen. Angesichts förderpoliti-scher Vorstellungen insbesondere in der EU-Struktur-fondspolitik, von der Zuschußförderung stärker auf Darlehensinstrumente umzusteigen, zeigt der Beitrag, daß es unverändert sinnvoll ist, in der Förderpolitik auf mehrere Instrumente zu setzen, weil die Anreizwirkungen der Instrumente bei den Investoren unterschiedlich sind und sich für die Förderinstitutionen jeweils andere Gestal-tungsmöglichkeiten ergeben.
    Mit Blick auf das Förderkonzept für Ostdeutschland dienen Zulagen als Basisinstrument dem Ausgleich allgemeiner Standortnachteile. Sie ermöglichen aufgrund des Rechtsanspruchs eine frühzeitige Einbeziehung in Investitionsrechnungen und Standortentscheidungen, und sie sind wegen des Rechtsanspruchs von den Investoren relativ einfach zu handhaben und daher mittelstandsfreundlich. Investitionszuschüsse im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur", die auf der Grundlage von Einzelfallentscheidungen gewährt werden, ermöglichen das Setzen besonderer Anreize, z.B. bei der Attrahierung auswärtiger Unternehmen im Rahmen der Ansiedlungsförderung. Bei der Darlehensförderung steht nicht so sehr die Subventionierung, sondern der Zugang zu Finanzierungs-möglichkeiten im Mittelpunkt.
    Gerhard Heimpold ghp@iwh.uni-halle.de)

    Neues Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz -
    Abnehmender Deponierungsbedarf durch verstärkte Abfallvermeidung und -verwertung

    Nach dem 1994 beschlossenen und 1996 in Kraft gesetzten Kreislaufwirtschafts- und Abfallge-setz hat die Vermeidung von Abfällen Vorrang vor der Verwertung und die Verwertung Vorrang vor der Beseitigung. Nach Berechnungen des IWH stieg das Niveau des Abfallverwertungsgrades im öffentlichen Mülleinzugsbereich von 1994 zu 1996 stark an: in 6 von 14 Bundesländern um über 20 vH, in den übrigen um 9 bis 19 vH. Für den gewerblichen Bereich sind analoge Daten noch nicht verfügbar. Zur Erhöhung des Verwertungs-grades hat die Zunahme der Verwertungsmengen meist mehr beigetragen als die Aufkommensreduzierung, die größtenteils auf Abfallvermeidung zurückzuführen ist. Dabei stieg die stofflich/biologische Verwertung kräftig an, die ther-mische ging hingegen leicht zurück.
    Durch neue bzw. novellierte Regelungen dürften Abfallvermeidung und -verwertung auch künftig weiter zulegen. Wegen der Technischen Anleitung (TA) Siedlungsabfall, nach der spätestens mit Beginn 2005 nur noch reaktionsarmer (thermisch behandelter) Restabfall deponiert werden darf, wird zunehmend mehr Restmüll verbrannt werden. Dafür sind neue Anlagen zu bauen, vor allem in Ostdeutschland, wo bisher keine betrieben wur-den. Der Investitionsbedarf für neue Deponien wird dagegen zurückgehen.
    Walter Komar (kmr@iwh.uni-halle.de)

    Ist der deutsche Arbeitsmarkt beweglicher geworden? -
    Eine Analyse anhand der Unternehmenszugehörigkeitsdauer in Westdeutschland

    Der deutsche Arbeitsmarkt wird vielfach als träge und inflexibel beschrieben. Ein Aspekt dieser Starrheit ist die fehlende Arbeitskräftemobilität. In diesem Beitrag ist von Interesse, ob sich am deut-schen Arbeitsmarkt seit Mitte der 80er Jahre vor dem Hintergrund eines wachsenden Globali-sierungsdrucks und einer gesetzlichen Änderung zur Arbeitsmarktflexibilisierung Anzeichen für eine Erhöhung der Arbeitskräftemobilität ausmachen lassen. Dazu wird auf der Basis von Mikrodaten die Entwicklung der mittleren Unternehmenszugehörigkeitsdauer analysiert. Daß dieser Indikator tatsächlich eine rückläufige Tendenz zeigt, dürfte allerdings von konjunkturellen Einflüssen geprägt sein, weniger dagegen für eine flexible Reaktion auf dem Arbeitsmarkt sprechen. Eine Unterscheidung nach befristeten und unbefristeten Arbeitsverhältnissen ergibt zudem, daß sich die Verkürzung der Unternehmenszugehörig-keitsdauer hauptsächlich im Rahmen unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse abgespielt hat. Die erweiterten gesetzlichen Möglichkeiten zum Abschluß von befristeten Verträgen haben offenbar nur wenig zu einer Erhöhung der Arbeitskräftemobilität beigetragen.
    Annette Bergemann (abn@iwh.uni-halle.de)
    Hilmar Schneider (his@iwh.uni-halle.de)

    Weitere Konsolidierung der ostdeutschen Industrieunternehmen

    Laut Einschätzung der 300 regelmäßig vom IWH befragten Unternehmen trübte sich zwar die Geschäftslage im Juli leicht ein, sie blieb aber mit 54 Punkten äußerst günstig und lag um 20 Punkte über dem Niveau vor Jahresfrist. Die sommerliche Schwäche zog sich durch alle Hauptgruppen des Verarbeitenden Gewerbes und betraf insbesondere die Hersteller von Nahrungsgütern.
    Der Anteil der Unternehmen mit dem Höchstprädikat "gut" zur Geschäftslage nahm im Jahresverlauf von einem Fünftel auf ein Drittel zu und verbesserte sich von Mai auf Juli. Auch der Kreis von Unternehmen mit einer "guten" bzw. "eher guten" Geschäftslage vergrößerte sich von 67 vH im Juli 1997 auf 77 vH im Juli 1998.
    Die Entwicklung der Unternehmen, die an den beiden Juli-Umfragen der Jahre 1997 und 1998 teilgenommen haben, läßt auf eine weiter voran-schreitende Konsolidierung der wirtschaftlichen Lage ostdeutscher Industrieunternehmen in den vorangegangenen zwölf Monaten schließen. Die Geschäftslage verbesserte sich bei 32 vH dieser Unternehmen, nur 13 vH meldeten eine Verschlechterung. Mit 55 vH schätzte mehr als die Hälfte der Unternehmen in diesem Zeitraum die Geschäftslage unverändert ein, davon 44 vH konstant "gut" bzw. "eher gut" und nur 11 vH gleich-bleibend "eher schlecht" bzw. "schlecht". Hersteller von Investitionsgütern, und hier vor allem aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau, meldeten häufiger als andere eine günstigere Geschäftslage, Ge- und Verbrauchs-güterhersteller weniger häufig. Für die Nahrungs-güterhersteller zeichnete sich allerdings eine eher verhaltene wirtschaftliche Entwicklung ab.
    Die Aufwärtstendenz im laufenden Jahr wurde durch eine lebhafte Nachfrage gestützt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zogen die Auftragseingänge für Investitionsgüter besonders kräftig an. Bei Vorlei-stungsgütern wurde das hohe Niveau vom Vorjahr gehalten.
    Die Geschäftsaussichten werden von den ostdeutschen Industrieunternehmen unverändert zuversichtlich eingeschätzt. Im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr hat sich der Erwartungshorizont besonders im Investitionsgütergewerbe aufgehellt. Das läßt nach dem bisherigen Verlauf auf eine Fortsetzung der Aufwärtsentwicklung bis zum Ende des Jahres schließen.
    Doris Gladisch (dgl@iwh.uni-halle.de)


    More information:

    http://www.iwh.uni-halle.de/


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research projects, Scientific Publications
    German


     

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