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04/27/2015 12:46

Wissenschaftsrat | Forschungsbauten im Finanzumfang von 367 Millionen Euro empfohlen

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Dieses Mal auch wieder eine Fachhochschule und eine geisteswissenschaftliche Initiative erfolgreich

    „Das Programm Forschungsbauten des Bundes und der Länder erweist sich weiterhin als wichtiges Instrument zur Stärkung der Forschung an Hochschulen. Mit der zunehmenden Schwerpunktbildung in der Forschung werden auch hochspezialisierte Infrastrukturen benötigt. Sie tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der gewählten Forschungsschwerpunkte im nationalen und internationalen Wettbewerb zu sichern.

    Insofern freue ich mich besonders, dass es in diesem Jahr nach längerer Zeit auch wieder einer forschungsstarken Fachhochschule gelungen ist, sich in der Konkurrenz durchzusetzen“, kommentierte Professor Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, das diesjährige Verfahren.

    In der aktuellen Förderphase (2016) können nicht alle 13 als förderungswürdig eingestuften Vorhaben finanziert werden, da sie mit einem Gesamtvolumen von 436 Millionen Euro mehr als die regulär zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 426 Millio­nen Euro beanspruchen. Von den nach wissenschaftsimmanenten Qualitätskriterien gereihten Vorhaben empfiehlt der Wissenschaftsrat daher nur die ersten zehn (A – J) aus der thematisch offenen Förderung sowie das Vorhaben aus der programmatisch-strukturellen Linie „Hochleistungsrechner“ zur Förderung. Diese Vorhaben schöpfen die oben genannte Förderpauschale für das erste Jahr, die bei 10 Prozent der Gesamtsumme (42,6 Millionen Euro) liegt, vollständig aus |1 .

    Thematisch offene Förderung: |2

    A – E
    Universität Freiburg: Freiburg Institute for Machine-Brain Interfacing Technology (IMBIT)
    Universität Mainz: Centrum für Fundamentale Physik mit einer Experimentierhalle (CFP)
    Universität Marburg: Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg (DDK-BFM)
    Universität Stuttgart: Zentrum für Angewandte Quantentechnologie (ZAQuant)
    Universität Würzburg: Institut für Topologische Isolatoren (ITI)

    F – J
    Hochschule Aalen: Zentrum innovativer Materialien und Technologien für effiziente elektrische Energiewandler-Maschinen (ZiMATE)
    Freie Universität Berlin: Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen (SupraFAB)
    Technische Universität Freiberg: Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS)
    Technische Universität München: Center for Functional Protein Assemblies (CPA)

    Programmatisch-strukturelle Linie „Hochleistungsrechner“:
    Technische Hochschule Aachen: Hochleistungsrechencluster in Aachen (Claix)

    Damit sind – vorbehaltlich der abschließenden Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) am 19. Juni 2015 – insgesamt 123 Forschungsbauten in das Förderprogramm aufgenommen. Die Vorhaben, die zwar förderwürdig, aber in der Förderphase 2016 nicht finanzierbar sind, haben die Möglichkeit, noch einmal einen Antrag einzubringen.

    Die Spannbreite der in diesem Jahr vorgestellten Forschungsprogramme kann durch die beiden folgenden Beispiele verdeutlicht werden:

    Im „Institut für Topologische Isolatoren (ITI)“ der Universität Würzburg soll eine neue Klasse von Materialien mit bisher nicht vorhandenen Eigenschaften erforscht werden, die als Schlüsselmaterialien für zukünftige Schaltkreise der Informationselektronik gelten. Topologische Isolatoren haben in ihrem Inneren isolierende Eigenschaften und sind an der Oberfläche leitfähig. In der Regel handelt es sich um Verbindungen und Legierungen mit schweren Elementen. Anders als in derzeit in den Informations- und Kommunikationstechnologien genutzten Halbleiter- und Isolatormaterialien entstehen hier leitende Zustände ohne Energielücke. Im ITI sollen die Eigenschaften dieser Oberflächenzustände im elektronischen Transport erforscht und für zukünftige nanoelektronische Bauelemente in den Bereichen Spintronic und topologisches Quantencomputing nutzbar gemacht werden.

    Das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK‑BFM) ist weltweit eines der größten kunsthistorischen Bildarchive und Dokumentationszentren. Es verfolgt einen integrierten Forschungsansatz, der die Aktivierung der fotografischen Sammlung als Medium des Wissens, wissenschaftszentrierte Maßnahmen zur Bestandserhaltung, die infrastrukturbezogene Forschung in den Digital Humanities und die genuin geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung zusammenbindet. Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms steht die Rolle der modernen visuellen Reproduktionsmedien für die kulturelle Überlieferung. Insbesondere sollen Fragen nach der bildmedialen Formierung, Formatierung bzw. Umgestaltung wissenschaftlichen Wissens beantwortet werden.

    Auf seinen Frühjahrssitzungen hat der Wissenschaftsrat zusätzlich eine überarbeitete Version des Leitfadens zur Begutachtung von Forschungsbauten verabschiedet, die von der Förderphase 2017 an gilt.

    |1 Ein Vorhaben „muss in allen über den Förderzeitraum von fünf Jahren verteilten Jahrespauschalen mit dem zur Verfügung stehenden Mittelvolumen finanziert werden können.“ Vgl. Wissenschaftsrat: Leitfaden zur Begutachtung von Forschungsbauten – gültig ab Förderphase 2016, Darmstadt 2014, S. 11.

    |2 Die aufgeführten Vorhaben wurden jeweils insgesamt mit herausragend (Gruppe A – E) oder mit sehr gut bis herausragend (Gruppe F – J) bewertet und erscheinen in alphabetischer Reihenfolge der Standorte.


    More information:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4548-15.pdf - Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten (2016) (Drs. 4548-15)
    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4554-15.pdf - Leitfaden zur Begutachtung von Forschungsbauten - gültig ab Förderphase 2017 (Drs. 4554-15)


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
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