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04/27/2015 14:31

Neue Perspektiven auf frühe Holocaust- und Lagerliteratur: Texte, Karten und Erschließungsmethoden

Caroline Link Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Abschlusstagung des GeoBib-Projekts „Georeferenzierte Online-Bibliographie früher Holocaust- und Lagerliteratur“ am 4. und 5. Mai 2015 – Öffentliche Lesung am 5. Mai 2015

    Neue Perspektiven auf frühe Holocaust- und Lagerliteratur eröffnen Forscherinnen und Forscher bei der Abschlusstagung des GeoBib-Projekts „Georeferenzierte Online-Bibliographie früher Holocaust- und Lagerliteratur“ am 4. und 5. Mai 2015 an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der JLU, die Arbeitsstelle Holocaustliteratur der JLU und das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg laden alle Interessierten dazu ein. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird auf www.geobib.info gebeten.

    Im Rahmen der Tagung „Neue Perspektiven auf frühe Holocaust- und Lagerliteratur: Texte, Karten und Erschließungsmethoden“ stellen zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungseinrichtungen ihre Ergebnisse aus den dreijährigen Forschungsarbeiten im GeoBib-Projekt vor. Besonderes Augenmerk liegt auf der Erfassung, Katalogisierung und geographischen Verortung früher Lager- und Holocaustliteratur. Die literarischen Werke werden auf der Internetseite www.geobib.info wie bei einem virtuellen Atlas auf Landkarten vermerkt und können direkt in der Kartenansicht geöffnet werden.

    Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit über einer Million Euro geförderte GeoBib-Projekt erfasst seit 2012 frühe Texte der deutsch- und polnischsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur der Jahre 1933 bis 1949 bibliographisch in einer Online-Datenbank. Die Datenbankeinträge enthalten biographische Informationen sowie den Entstehungshintergrund zu diesen Werken und sind um einen virtuellen Atlas ergänzt. Auf diese Weise eröffnet das Projekt einen neuen Zugang zur Erforschung und der Nutzung der Holocaust- und Lagerliteratur.

    „Geographische, personenbezogene und inhaltliche Informationen zu den Texten werden genutzt, um bislang nicht erkennbare Zusammenhänge in der Überlieferung sichtbar zu machen“, so Prof. Henning Lobin, Direktor des ZMI und Sprecher des GeoBib-Projekts. „Verfahren der Computerlinguistik, der Texttechnologie und der Geoinformatik werden dafür miteinander verbunden und weiterentwickelt.“

    Lesung aus Werken der Holocaust- und Lagerliteratur

    Gemeinsam mit dem Herder-Institut Marburg haben sich die Arbeitsstelle Holocaustliteratur und das ZMI zudem zur Aufgabe gemacht, die literarischen Werke von NS-Verfolgten zu dokumentieren und auch in Lesungen in das gesellschaftliche Bewusstsein zurückzurufen. So findet im Rahmen der Tagung am Dienstag, 5. Mai, um 19 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude eine Lesung aus Werken der Holocaust- und Lagerliteratur statt.

    Patricia Litten wird aus dem Zeitdokument „Die Hölle sieht dich an“ und weiteren ausgewählten Texten der Holocaust- und Lagerliteratur lesen. Die schweizerisch-deutsche Schauspielerin ist insbesondere als Theaterschauspielerin deutschlandweit bekannt. In dem Buch „Die Hölle sieht dich an“ thematisierte ihre verstorbene Großmutter das tragische Schicksal von Patricia Littens Onkel Hans Litten. Fünf Jahre lang wurde er in Konzentrationslagern gepeinigt und gefoltert, bis er fast blind und nahezu taub war. Am Ende sah der Strafverteidiger und NS-Gegner mit gerade einmal 34 Jahren keinen anderen Ausweg mehr und nahm sich 1938 im KZ Dachau das Leben.

    Alle Interessierten sind herzlich zur Lesung eingeladen, der Eintritt ist frei.

    Termine
    Abschlusstagung GeoBib: 4./5. Mai 2015
    Auftakt: Montag, 4. Mai 2015, 14 Uhr
    Senatssaal im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

    Lesung aus Werken der Holocaust- und Lagerliteratur mit Patricia Litten:
    Dienstag, 5. Mai 2015, 19 Uhr
    Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

    Kontakt:
    Vera Ermakova M.A.
    Wissenschaftliche Koordinatorin im BMBF/E-Humanities-Projekt GeoBib
    Zentrum für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
    Telefon: 0641 99-16370


    More information:

    http://www.geobib.info
    http://www.uni-giessen.de/fbz/zmi/projekte/geobib/anmeldeformular-abschlusstagun... (Anmeldung zur Tagung)


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    History / archaeology, Language / literature
    regional
    Research projects, Scientific conferences
    German


     

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