idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/28/2015 21:16

Social Freezing

Prof. Dr. Peter Kropp Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie

    Einstellungen zu ‚Social Freezing‘: Welche Rolle spielen sozio-kulturelle Aspekte und fertilitätsspezifisches Wissen?

    Die Verschiebung des Kinderwunsches und somit der Elternschaft in ein fortgeschrittenes Alter ist ein demographischer Trend, der sich seit mehreren Jahren in Europa verstärkt. Während Kinder sowohl aus persönlicher als auch gesellschaftlicher Sicht als wichtig bewertet werden, bevorzugen viele der Befragten das 35. oder spätere Lebensjahr um den Kinderwunsch zu verwirklichen. Als Ursachen für die Kinderlosigkeit bei 36- bis 40-jährigen Probanden nennen Schytt et al. (2014) neben einem nicht vorhandenen Kinderwunsch, einen fehlenden Partner, fehlende Reife für eine Elternschaft sowie die Priorität anderer Beschäftigungen. Zudem ist das Wissen über fertilitätsbezogene Aspekte bei vielen Personen nur unzureichend. So wird die Abnahme der weiblichen Fertilität mit zunehmendem Alter meist unterschätzt, während die Anzahl an infertilen Paaren sowie die Erfolgsraten von ART überschätzt werden. Mit dem sogenannten ‚Social Freezing‘ gibt es seit wenigen Jahren die Möglichkeit, (frühzeitig) reproduktionsmedizinische Techniken in Anspruch zu nehmen, wenn eine Elternschaft erst in der Zukunft geplant ist. ‚Social Freezing‘ bezieht sich dabei auf den Vorgang, dass Frauen aus nichtmedizinischen Gründen (z.B. momentan fehlender Partner, Karrierepläne) Eizellen entnommen und eingefroren werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung zu verwenden. Somit kann der Kinderwunsch auf eine spätere Zeit verschoben werden und die Chancen, in einem fortgeschrittenen Lebensalter noch Mutter zu werden, werden erhöht.
    ‚Social Freezing‘ als relativ neues, ursprünglich für Krebspatienten entwickeltes Verfahren, löst weiterhin viele ethische und politische Debatten aus. Bislang existieren nur sehr wenige Studien, die die Einstellung und Akzeptanz zur vorsorglichen Eizell-Lagerung bei nichtmedizinischer Indikation bei Frauen untersucht haben (z.B. Stoop et al, 2011). Studien zu Einstellungen von Männern zu dieser kontroversen Thematik sowie im Hinblick auf mögliche sozio-kulturelle Einflussfaktoren sind uns bisher nicht bekannt. Aus diesem Grund führt das Universitätsklinikum Heidelberg von 01.04.2015 bis 31.05.2015 eine kurze, anonyme Online-Umfrage durch, mit welcher der Zusammenhang zwischen Einstellungen zu ‚Social Freezing’, fertilitätsspezifischen Wissen sowie sozio-kulturellen Aspekten bei Frauen und Männern in der deutschen Population erfasst werden soll.

    Teilnahme unter http://www.socialfreezingumfrage.de

    Die Umfrage ist offen für Frauen und Männer mit und ohne (aktuellen) Kinderwunsch jeglicher Altersstufen.
    UniversitätsKlinikum Heidelberg
    Institut für Medizinische Psychologie
    AG „Psychologie in der Gynäkologie“
    Beate Ditzen, Tewes Wischmann, Réka Cserepes, Maren Häcker
    Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg
    Tel.: 06221 - 568148 (-568137)
    Mail: social.freezing@med.uni-heidelberg.de

    Literaturverweis
    Stoop D, Nekkebroeck J, Devroey P. 2011: A survey on the intentions and attitudes towards oocyte cryopreservation for non-medical reasons among women of reproductive age. Human Reproduction, 26, 3 655–661.
    Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) ist eine interdisziplinäre Fachgesellschaft und befasst sich seit Jahrzehnten mit Forschung an der Schnittstelle von Psychologie und Medizin http://www.dgmp-online.de
    Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie http://www.dgmp-online.de:
    Prof. Dr. Peter Kropp, Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsmedizin, Gehlsheimer Straße 20, 18147 Rostock http://www.imp.med.uni.-rostock.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Philosophy / ethics, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).