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05/08/2003 14:03

Eugen Seibold 85 Jahre

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Qualität ist für ihn oberste Richtlinie, "Fördern durch Fordern" - wie er selbst das Fazit seines sechsjährigen Wirkens an der Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft überschrieb - die Maxime seines Handelns: Am 11. Mai vollendet der Meeresgeologe Professor Dr. Eugen Seibold, DFG-Präsident von 1980 bis 1985, sein 85. Lebensjahr.

    Qualität ist für ihn oberste Richtlinie, "Fördern durch Fordern" - wie er selbst das Fazit seines sechsjährigen Wirkens an der Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft überschrieb - die Maxime seines Handelns: Am 11. Mai vollendet der Meeresgeologe Professor Dr. Eugen Seibold, DFG-Präsident von 1980 bis 1985, sein 85. Lebensjahr. Weggefährten und Politiker würdigten ihn bei seinem Abschied aus dem Amt als einen "herausragenden Gelehrten und führenden Vertreter deutscher und europäischer Wissenschaftsorganisationen".

    Als ausgewiesener Geowissenschaftler, der die deutsche Meeresforschung aufgebaut und ihr zu großem internationalem Ansehen verholfen hat, fühlte und fühlt sich Eugen Seibold der Weltoffenheit verpflichtet. Dabei sah er neben dem wichtigen Anliegen einer Internationalisierung deutscher Forschung stets das völkerverbindende Element einer grenzüberschreitenden Wissenschaft. So wirkte er zudem als Präsident der Internationalen Geologen-Union und Vizepräsident der Alexander von Humboldt-Stiftung. Von 1984 bis 1990 war Seibold Präsident der European Science Foundation. Der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses galt seine besondere Aufmerksamkeit. Die "am besten Geeigneten finden und fördern" - das war für Eugen Seibold das Rezept gegen die Mittelmäßigkeit. Eine besondere Verantwortung erkannte er für die multi- und interdisziplinäre Forschung. Im "Blick über die Fachgrenzen hinweg" sah er eine wesentliche Voraussetzung zur Lösung der großen Probleme unserer Zeit.

    Eugen Seibold wurde am 11. Mai 1918 in Stuttgart geboren und studierte Geologie an den Universitäten Bonn und Tübingen. Der Promotion 1949 folgte 1951 die Habilitation. Nach Privatdozentenjahren war er von 1953 bis 1958 Professor für Allgemeine und Angewandte Geologie an der Universität Tübingen. 1958 nahm er einen Ruf als Ordentlicher Professor und Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts an der Universität Kiel an. Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet wurde die Meeresgeologie mit den Schwerpunkten Ost- und Nordsee, Indischer Ozean und das Seegebiet von Nordwestafrika. Eugen Seibold war mehrfach Fahrtleiter auf den Forschungsschiffen "Meteor", "Valdivia" und "Sonne" sowie auf dem Tiefseebohrschiff "Glomar Challenger". Seit 1985 ist er Honorarprofessor der Tongji-Universität Shanghai und der Universität Freiburg.

    Für seine Verdienste wurde Seibold vielfach geehrt. Er ist Mitglied und Ehrenmitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle, der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen, Göttinger, Kroatischen und der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Pariser Académie des Sciences. Ehrendoktorwürden verliehen ihm die Universitäten Norwich und Paris. 1983 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zahlreiche Ehrungen würdigten die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Seibolds. Gemeinsam mit dem amerikanischen Umweltschützer Lester Brown wurde Eugen Seibold 1994 von der japanischen Asahi Glas-Stiftung mit dem "Blue Planet Prize", dem weltweit höchstdotierten Umweltpreis, ausgezeichnet. Von dem Preisgeld hat er gemeinsam mit seiner Frau Dr. Ilse Seibold der DFG den Grundstock zur Begründung eines Fonds gestiftet. Daraus wird alle zwei Jahre der mit je 10 000 Euro dotierte "Eugen und Ilse Seibold-Preis" zur Förderung der Wissenschaft und zur Verständigung zwischen Deutschland und Japan verliehen. Ausgezeichnet werden jeweils eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler aus beiden Ländern, die in besonderer Weise zum Verständnis des jeweils anderen Landes beigetragen haben.


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