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05/09/2003 11:31

Krankenhausinfektionen

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Von Antibiotikaresistenz bis SARS
    5. Ulmer Symposium über Krankenhausinfektionen

    Vom 20.-23. Mai 2003 findet in Ulm/Neu-Ulm (Edwin-Scharff-Haus) das 5. Ulmer Symposium "Krankenhausinfektionen" mit den Schwerpunktthemen Epidemiologie, Hygienemaßnahmen und Antiinfektive Therapien statt. Veranstalter ist die Sektion Klinikhygiene des Universitätsklinikums Ulm in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V. (DGHM) der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH). Das Symposium, das insbesondere Beschäftigte der Bereiche Hygiene, Mikrobiologie und Infektiologie anspricht, beginnt am Dienstagabend (20. Mai) mit einer Festveranstaltung im Edwin-Scharff-Haus. Prof. Dr. Ernst Vanek, ehedem Leiter der Sektion Infektiologie der Universität Ulm, wird über die Renaissance eines Pathogens (Pocken) sprechen und hierbei eigene Erfahrungen aus den Zeiten der Pockeneradikationskampagne referieren. Die folgenden zweieinhalb Tage bieten dann in mehr als 30 Sitzungen einen umfassenden Überblick über aktuelle Entwicklungen in Hygiene und Infektiologie.

    Das besondere Augenmerk des Kongresses gilt wie immer Weiterbildungsmöglichkeiten und Problemen aus der täglichen Praxis wie der Handhabung neuerer gesetzlicher Vorgaben, so des Infektionsschutzgesetzes (IfSG), bei dem erste Erfahrungen mit der Umsetzung auf Krankenhaus- und kommunaler Ebene diskutiert werden. Auch werden hier Probleme bei der Erfassung von Erregern mit besonderen Resistenzen sowie Auswirkungen auf das Antibiotika-Management erörtert.

    Einen hohen Stellenwert hat die Qualitätssicherung bei verschiedenen gerätschaftlichen Aufbereitungsverfahren. Insgesamt sieben Sitzungen befassen sich mit diesem Themenkomplex, wobei unterschiedliche Verfahren der maschinellen Aufbereitung von Endoskopen und medizinischem Gerät sowie Aspekte der Validierung der Sterilisation behandelt werden. Angesichts sowohl der steigenden Resistenzzahlen als auch der wachsenden finanziellen Probleme des Gesundheitswesens rückt der Umgang mit Antibiotika zunehmend in den Blickpunkt. Der Ulmer Kongreß wird neue Aspekte bei der perioperativen Prophylaxe, das Vorgehen bei Patienten mit Fieber auf der Intensivstation und die Implementierung von Antibiotika-Richtlinien diskutieren. In der Sitzung über Antibiotikaverbrauch und Resistenzentwicklung stehen die aktuelle Situation in Deutschland im allgemeinen und auf Intensivstationen im besonderen zur Verhandlung. Drei weitere Sitzungen handeln von Erfahrungen mit neuen Antiinfektiva (in diesem Falle Linezolid, Caspofungin und Voriconazol). Ferner werden nosokomiale Infektionen in der Augenheilkunde sowie Infektionen in der Intensivmedizin behandelt.

    Als Übersichtsveranstaltungen verstehen sich die Sitzungen zur "Infektions- und Resistenzüberwachung" mit Neuigkeiten aus den nationalen Infektions-Überwachungs-Programmen sowie praktischen Berichten zur Umsetzung der Erkenntnisse aus Überwachungs-Untersuchungen und beim Ausbruchmanagement sowie über "Infektiologische Highlights" mit Diskussion aktueller Publikationen aus internistischer, krankenhaushygienischer und tropenmedizinischer Sicht. Eine besondere Sitzung ist dem Spektrum der Epidemiologie respiratorisch übertragbarer Krankheiten gewidmet. Vor dem Hintergrund der neuen Überwachungsqualität von Infektionskrankheiten durch das IfSG werden die Epidemiologie der Tuberkulose und gesicherte Maßnahmen zur Infektionsverhütung vorgestellt. Spezielle Aspekte aerogen übertragener Infektionskrankheiten im Krankenhaus, Epidemiologie und Prävention von Legionellen sowie eine Initiative zur Erhöhung der Influenza-Impfrate bei medizinischem Personal stellen weitere Themen. Natürlich wird die SARS-Epidemie thematisiert, so im Bericht von Frau Dr. Karin Leitmeyer, Robert-Koch-Institut Berlin, über ihren Einsatz in China im Auftrag der WHO.

    Die Tagung wird sich auch mit dem Thema Langzeitpflege, insbesondere mit hygienisch-pflegerischen Aspekten in der Geriatrie, mit Methicillin Resistent Staphylococcus Aureus (MRSA), Scabies (Krätze), nosokomialen Harnwegsinfektionen und Ernährungs-Sonden sowie dem Problem des Dekubitus (Wundliegen) beschäftigen. Neben Betrachtungen zur rechtlichen Bedeutung des Dekubitus werden die Therapie in Klinik und Ambulanz sowie die Wertigkeit von Hygienemaßnahmen bei Dekubitus diskutiert. Abgerundet wird das Kongreßprogramm durch eine Postersession. Eine Industrieausstellung lehnt sich an die Tagung an.

    In einer Pressekonferenz, die am

    Mittwoch, dem 21.5.2003, 13.00 Uhr
    im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm, Studio München,

    stattfindet, erläutern Prof. Dr. Reinhard Marre, Leiter der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Ulm, und weitere Experten zentrale Themen der Tagung. Die Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.

    Das ausführliche Programm im Internet: www.uni-ulm.de/khinfekt/
    Kontakt: Dr. Heike von Baum, Sektion Klinikhygiene der Universität Ulm, Tel. 07321-500-26950; Email: heike.von-baum@medizin.uni-ulm.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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