Delegation der Universität Gießen reiste zum Jubiläum nach Polen – Zwei JLU-Wissenschaftler mit der Medaille „Universitatis Lodziensis Amico“ ausgezeichnet
Der Austausch ist eng und rege; die Kontakte sind freundschaftlich und herzlich: Die Partnerschaft der Universitäten Gießen und Lodz gilt als ein Musterbeispiel internationaler Hochschulkooperation und gelebter Völkerverständigung. Sie wurde 1978 als eine der ersten deutsch-polnischen Hochschulkooperationen offiziell begründet und wird seit vielen Jahren im Ostpartnerschaftsprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gefördert. Der frühere polnische Rektor Prof. Dr. Romuald Skowroński unterzeichnete seinerzeit den Partnerschaftsvertrag für die 1945 gegründete, damals vergleichsweise noch junge Universität Lodz. 70 Jahre später feierte die polnische Partneruniversität der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ihren runden Geburtstag.
Zu den Feierlichkeiten reiste am vergangenen Wochenende eine achtköpfige Delegation der JLU unter der Leitung von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee aus Gießen nach Lodz, wo die Gruppe von Prof. Dr. Włodzimierz Nykiel, dem Rektor der Universität Lodz, Prof. Dr. Zofia Wysokińska, der Pro-Rektorin für internationale Beziehungen, und dem Partnerschaftsbeauftragten Prof. Dr. Zenon Weigt besonders herzlich willkommen geheißen wurden. Prof. Mukherjee gratulierte den polnischen Kolleginnen und Kollegen zur 70-jährigen Erfolgsgeschichte ihrer Universität: „Aus Partnern, die im Dienste der Wissenschaft anfänglich noch politische Barrieren überwinden mussten, sind längst gute Freunde geworden, die über die Fächergrenzen hinweg vertrauensvoll und erfolgreich zusammenarbeiten. Ich bin sehr stolz darauf, dass die JLU fast vier Jahrzehnte mit der Universität Lodz partnerschaftlich und freundschaftlich verbunden ist, und freue mich auf weitere gemeinsame Projekte.“
Im Rahmen einer außerordentlichen und sehr feierlichen Senatssitzung anlässlich des 70. Universitätsjubiläums am Pfingstsonntag erhielt der italienische Schriftsteller, Philosoph und Medienwissenschaftler Prof. Umberto Eco den Ehrendoktortitel der Universität Lodz. Zudem wurden mit dem Chemiker Prof. Dr. Peter R. Schreiner, JLU-Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, und dem Germanisten Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert gleich zwei JLU- Wissenschaftler mit der Medaille „Universitatis Lodziensis Amico“ geehrt. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die die Universität Lodz an auswärtige Wissenschaftler vergibt.
Beide Gießener Experten haben sich – freilich in ganz unterschiedlicher Weise in ihrem jeweiligen Fachgebiet – um die Kooperation mit der Universität Lodz besonders verdient gemacht, hieß es in der Würdigung. „Dies ist sicherlich eine Anerkennung der sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit den dortigen Chemikern, die wir in den letzten zehn Jahren sehr intensiv betrieben haben“, erklärte Prof. Schreiner: „Ich freue mich außerordentlich über diese Ehre und hoffe, auch weiterhin innerhalb dieser und anderer Partnerschaften für das Fach und die JLU aktiv sein zu dürfen.“ Auch Hon.-Prof. Dr. Sascha Feuchert bedankte sich sehr herzlich für die Auszeichnung, die ihm für seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen zuerkannt wurde. Die von ihm geleitete Arbeitsstelle Holocaustliteratur der JLU arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Universität Lodz zusammen. So war die Edition der Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt ein gemeinsames Projekt der Arbeitsstelle Holocaustliteratur in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität und dem Staatsarchiv Lodz. Im Jahr 2007 erschien eine vollständige deutsche Ausgabe; 2009 wurde die polnische Version publiziert.
Den Aufenthalt an der Universität Lodz nutzen die Mitglieder der Gießener Delegation – darunter auch die Partnerschaftsbeauftragte Prof. Dr. Monika Wingender und die Leiterin des Akademischen Auslandsamts der JLU Julia Volz – zudem für die Abstimmung von weiteren Partnerschaftsaktivitäten sowie verschiedene Fachgespräche.
Kontakt
Julia Volz
Leiterin Akademisches Auslandsamt der Justus-Liebig-Universität Gießen
Goethestraße 58, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-12130
E-Mail: julia.volz@admin.uni-giessen.de
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Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaf¬ten – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veteri-närmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlich-keiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de/cms/internationales
http://iso.uni.lodz.pl/
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Chemistry, Cultural sciences
transregional, national
Contests / awards, Cooperation agreements
German
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