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06/10/2015 08:57

Schweriner Firma sucht Nähe zu Mathematikern der Uni Rostock

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Planet GmbH eröffnet Niederlassung am Stadthafen der Hansestadt

    Das Schweriner IT-Unternehmen Planet intelligent systems GmbH hat am Warnow-Ufer des Rostocker Stadthafens eine Niederlassung eröffnet. „Wir wollen näher am Team des Instituts für Mathematik der Universität um Dr. Roger Labahn sein“, begründet Planet-Chef Welf Wustlich, der an der Uni Rostock Physik studierte und gemeinsam mit Bruder Hagen, einem Betriebswirtschaftler, die 30-köpfige Firma leitet. In Rostock ist Planet vorerst mit drei Beschäftigten gestartet, alle sind Absolventen der Uni Rostock. In den nächsten fünf Jahren sollen hier bis zu 15 Akademiker beschäftigt sein. „Darüber hinaus planen wir mit internationalen Partnern eine Kooperation auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, die möglichst im Rostocker Stadthafen ein neues Zentrum bekommen soll“, kündigt Welf Wustlich an. Erste Gespräche dazu mit dem Stadtplanungsamt habe es gegeben.

    Dass das Unternehmen seinen Standort weiter ausbaut, freut den Wirtschaftsminister von MV, Harry Glawe. „So entstehen auch künftig hochwertige und zukunftsorientierte Arbeitsplätze, die unser Land dringend benötigt“. Mit der neuen Repräsentanz rücke das Unternehmen auch näher an die Universität Rostock. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn Wirtschaft und Wissenschaft noch stärker kooperieren. Ziel ist es, dass mehr marktfähige Produkte entstehen“, betont der Minister.

    Jesper Kleinjohann beispielsweise hat jetzt seinen Arbeitsplatz mit traumhaftem Ausblick auf die Warnow in Rostock. Er hat hier Mathematik studiert und fand über seine Diplomarbeit den Kontakt zu Planet. Der 30-Jährige überzeugte Planet mit seiner Forschung zu so genannten Neuronalen Netzen. Das sind mathematische Strukturen, die dem menschlichen Hirn nachempfunden sind und es vermögen, aus großen Datenmengen zu lernen, in Bildern und Videos Objekte zu erkennen oder Texte - auch handgeschriebene - zu lesen.

    Eine Herausforderung für die Firma. Die Projektgruppe CITlab am Rostocker Institut für Mathematik und die Firma Planet arbeiten seit über zehn Jahren zusammen. „Wir haben gemeinsam zehn große Forschungsprojekte erfolgreich gestemmt“, sind Welf Wustlich und Dr. Roger Labahn unisono stolz.

    Immer wieder gehe es darum, neue Technologien für Bild-und Schrifterkennung zu entwickeln. Inzwischen können die Partner aus der Wissenschaft und Wirtschaft auf die besten Softwaresysteme für Schrift-und Handschriftlesung auf der Welt verweisen, für die sie mehrfach internationale Preise erhielten.
    Das Erkennen, beispielsweise historischer Dokumente, sei ein stetig wachsender Markt, sagt Welf Wustlich. Er sieht „großes Potenzial am Standort Rostock“, um dort jungen Mathematikern oder Informatikern eine berufliche Perspektive anzubieten. Noch in diesem Jahr erwarten die Uni-Mathematiker und das Planet-Team ein weiteres Forschungsvorhaben mit internationalen Partnern. Da könnte es um das Lesen vieler Millionen handschriftlicher Seiten des Europäischen Kulturerbes gehen, das ist sowohl für Historiker als auch für Ahnenforscher ein ungeheuer interessantes Feld.

    Dass solch ein unmittelbarer Kontakt zur Wirtschaft für Mathematiker nicht unbedingt üblich sei, weiß Dr. Labahn. Doch das sei eine „tolle Motivation für Studenten und Forscher, wenn ihnen unmittelbar vorgeführt wird, was ihre theoretischen Lösungen für praktischen Nutzen haben“. Dass das Uni-Team immer wieder unkompliziert für Diskussionen mit den Praktikern zur Verfügung stehe, ist für Planet-Chef Wustlich ein gravierender Grund gewesen, in Rostock eine Niederlassung zu eröffnen. „Wenn man neue Lösungen entwickeln, beispielsweise dem Computer Satzkonstruktionen beibringen will, damit er ein Sprachgefühl entwickelt, sind Videokonferenzen dafür nicht optimal“.
    Planet ist vor allem durch langjähriges, solides Wachstum, die innovativen Lösungen und Kundennähe sowie durch besonderes Engagement in der Fachkräftesicherung und Nachwuchsförderung so erfolgreich am Markt. Zu den Kunden zählen mehr als 200 Unternehmen und Institutionen aus dem öffentlichen Sektor, der Industrie, sowie aus dem Banken- und Versicherungswesen.

    Der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling sagt: „Die Eröffnung einer Niederlassung der PLANET intelligent systems GmbH in Rostock zeigt die hervorragende Verzahnung von Universität und Wirtschaft“. Das Unternehmen arbeite seit Jahren mit dem Institut für Mathematik zusammen und suche jetzt auch die räumliche Nähe. „Unsere Wirtschaftsförderung Rostock Business präsentierte das führende Softwareunternehmen auf der CeBIT 2014 und ist seitdem in engem Kontakt. Ein schönes Beispiel dafür, wie Forschung in die Praxis überführt wird“, betont der Oberbürgermeister.

    Und Rostocks oberster Wirtschaftsförderer, Christian Weiß, hebt hervor: „Rostock ist nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Wissens- und Wissenschaftsstandort. All dies zeigt sich in bester Symbiose in der Entscheidung der PLANET intelligent systems für die Hansestadt. Vor allem die Universität ist ein unschlagbarer Standortfaktor, den wir Wirtschaftsförderer immer gern einsetzen.“ Text. Wolfgang Thiel

    Kontakt
    Universität Rostock
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Institut für Mathematik
    Dr. Roger Labahn
    T: 0381 498 6631
    Roger.labahn@uni-rostock.de


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    Matheforscher Dr. Roger Labahn, Firmenchef Welf Wustlich und Mathematiker Jesper Kleinjohann während einer Denkpause in der Niederlassung des Rostocker Stadthafens
    Matheforscher Dr. Roger Labahn, Firmenchef Welf Wustlich und Mathematiker Jesper Kleinjohann während ...
    (Foto: Julia Tetzke/Uni Rostock)
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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration, Information technology, Mathematics
    transregional, national
    Cooperation agreements
    German


     

    Matheforscher Dr. Roger Labahn, Firmenchef Welf Wustlich und Mathematiker Jesper Kleinjohann während einer Denkpause in der Niederlassung des Rostocker Stadthafens


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