Veranstaltung mit Diskussion an der Evangelischen Hochschule Berlin.
Vortrag des Bischofs Dr. Markus Dröge (EKBO) und Co-Impuls von Chefredakteur
Stephan-Andreas Casdorff (Der Tagesspiegel).
Vor 70 Jahren endete der zweite Weltkrieg. Niemand zweifelt daran, dass der von Hitler-Deutschland ausgehende Terror und Völkermord nur mit massivem Waffeneinsatz gestoppt werden konnte. Unter dem Titel „Im Notfall Waffengewalt?“ findet am 24. Juni 2015, um 16.00 Uhr, an der Evangelischen Hochschule Berlin eine Diskussion zum Thema Gewaltlosigkeit im Angesicht von Verbrechen gegen die Menschlichkeit statt. Die Diskussion über das Für und Wider von Waffengewalt im Umgang mit derartigen Verbrechen hat mit dem Ausbreiten des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) im Irak und in Syrien eine neue Aktualität erfahren.
In seinem Vortrag wird sich der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Markus Dröge, diesem Thema aus kirchlicher Sicht widmen. Der Co-Impuls dazu kommt vom Chefredakteur der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“, Stephan-Andreas Casdorff.
„70 Jahre Kriegsende sind Anlass darüber nachzudenken, ob Gewaltlosigkeit die einzig richtige Antwort auf so schwerwiegende Verbrechen ist, wie sie im Namen des Nationalsozialismus begangen wurden“, sagt Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor der Evangelischen Hochschule Berlin und Moderator der Veranstaltung. „Dietrich Bonhoeffer hat als Christ mit seinem Attentat auf Hitler eine Antwort auf die Frage gegeben. Gandhi, den Bonhoeffer gerne getroffen hätte, hat anders geantwortet.“ Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Ereignisse sei es wichtig, dass die Hochschule zu diesen Themen und den damit verbundenen Fragen Stellung nimmt. Sollen Christen auf Gewaltlosigkeit beharren und sich jeder militärischen Aktion enthalten? Ist es die Pflicht Deutschlands, sich an militärischen Interventionen gegen den IS zu beteiligen?
„In diesem Zusammenhang fragen wir uns, ob Pazifismus eine moralische Pflicht ist, mit der man das einzig konsequente Zeichen gegen Gewalt setzen kann oder eine verwerfliche Untätigkeit im Angesicht des Leids von Gewaltopfern“, betont Professor Rafi. „Diese Frage wird durch die Grauen des Nationalsozialismus besonders drastisch aufgeworfen, begegnet uns aber auch im täglichen Umgang mit unseren Mitmenschen.“ Hier sei die Hochschule mit ihren Studiengängen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Sozialwesen und Gemeinde besonders gefragt. „Sie muss von Pädagog_innen, Erziehenden, Sozialarbeiter_innen und Pflegenden als Frage der professionellen Grundhaltung, des christlichen Glaubens und der individuellen Werte geklärt werden. Es ist daher eine Frage, die uns an der Hochschule beschäftigen sollte“, betont Rafi und unterstreicht damit auch den Bildungsauftrag der EHB.
Die ca. zweistündige Veranstaltung findet im Audimax der Evangelischen Hochschule Berlin, Teltower Damm 118-122, in Berlin-Zehlendorf statt. Sie ist Teil der seit März laufenden Reihe „70 Jahre Kriegende – und heute?“, in deren Rahmen unterschiedliche Veranstaltungen an Standorten im Bezirk Teltow-Zehlendorf durchgeführt werden.
Veranstaltung:
Im Notfall Waffengewalt? - Gewaltlosigkeit im Angesicht von Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Mittwoch, 24. Juni 2015, 16 Uhr
Evangelische Hochschule Berlin, Audimax, F-Gebäude
Teltower Damm 118-122, 14167 Berlin
Vortrag: Dr. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Co-Impuls: Stephan-Andreas Casdorff, Chefredakteur des Tagesspiegels
Moderation: Prof. Dr. Anusheh Rafi, Rektor der Evangelischen Hochschule Berlin
Eine Veranstaltung des Evangelischen Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Berlin. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies, Teaching / education
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Scientific conferences, Studies and teaching
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