Die Zukunft Grüner Gentechnik
Hauptvortrag von Prof. Chris Somerville beim Leibniz-Kolleg an der Universität Potsdam
"Faszination Pflanze" heißt das Thema, unter dem das diesjährige Leibniz-Kolleg am 14. und 15. Mai 2003 an der Universität Potsdam steht (s. auch Pressemitteilungen Nr. 071/03 und 076/03 sowie im Internet unter http://www.leibniz-kolleg.de). Als einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der pflanzlichen Molekularbiologie wird Pof. Chris Somerville vom Carnegie Institution (Stanford, USA) am 15. Mai den Hauptvortrag halten. Sein Titel lautet: "The Future of Plant Genetic Engineering".
Die Vorlesung widmet sich der Zukunft der Grünen Gentechnik. Pflanzen sind die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Im Unterschied zu Tieren und Menschen sind sie in der Lage, aus Kohlendioxid, Licht, Wasser und den darin enthaltenen Nährstoffen organische Verbindungen wie zum Beispiel Zucker und Aminosäuren aufzubauen.
Die Vielfalt der Natur spiegelt die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an unterschiedlichste Lebensräume wider. Grundlage dieser Anpassung ist die Fähigkeit der Pflanzen zur genetischen Veränderung. Pflanzen werden vom Menschen auf Grund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften und chemischen Zusammensetzung seit langem als Nahrungs- und Arzneimittel, zur Gewinnung von Farben und Aromastoffen sowie als Baustoffe genutzt. Viele Nutzpflanzen ähneln nicht mehr ihren unkultivierten Vorfahren (Wildtypen), da sie durch klassische Pflanzenzüchtung genetisch verändert wurden, um sie an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen.
Traditionelle Methoden zur "Verbesserung" von Pflanzen sind allerdings sehr langsam und führen in vielen Fällen nicht mehr zu einer Ertragssteigerung, die mit dem Bevölkerungswachstum korrespondiert. Folglich ist es von Interesse, Wege zu erforschen, wie die Kenntnisse biologischer Mechanismen dazu genutzt werden können, Pflanzen an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.
Neueste Fortschritte bei der Gensequenzierung haben einen umfassenden Blick auf alle Gene verschiedener Pflanzen geliefert. Pflanzenbiologen überall auf der Welt sind derzeit damit beschäftigt, die Funktionen aller Gene zu bestimmen. Die vorläufigen Resultate dieser breit angelegten Untersuchungen haben tiefe Einblicke in die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Pflanzen sowie zwischen Pflanzen und anderen Lebensformen ermöglicht.
Die Entwicklung von Methoden zur gleichzeitigen Messung der Aktivität aller Gene und aller chemischen Bestandteile (Stoffwechselprodukte) in einem Organismus eröffnet neue Wege, das Zusammenspiel all dieser den Gesamtorganismus kontrollierenden Komponenten zu verstehen.
Langjährige Fragen zum Wachstums- und Entwicklungsmechanismus konnten umfassend beantwortet werden, so dass neue Konzepte zur Verbesserung einzelner Aspekte nun erstellt werden können. Diese Kenntnis hat unter anderem zur Entwicklung von Pflanzen mit gesteigertem Wachstum, Trockenheits- und Krankheitsresistenz geführt. Im Allgemeinen hat das verbesserte Verständnis der Gene, ihrer Funktionen und ihrer Kontrolle der Eigenschaften zu einer Biotechnologie geführt, die Pflanzen und andere Lebensformen als wunderschöne, komplexe Organismen begreifen, deren Eigenschaften aus vorhersehbaren, bekannten Prinzipien hervorgehen.
Hinweis an die Redaktionen:
Zeit des Leibniz-Kollegs: 14./15. Mai 2003, Hauptvortrag: 15. Mai 2003, 17.00 Uhr
Ort des Hauptvortrages: Universität Potsdam, Universitätskomplex Am Neuen Palais, Haus 8, Auditorium maximum, 14469 Potsdam
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Barbara Schneider, Referentin des Dekans der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, telefonisch unter 0331/977-2961, E-Mail: schneide@rz.uni-potsdam.de zur Verfügung. Internet: www.uni-potsdam.de/mnfakul oder www.leibniz-kollegpotsdam.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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