idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/15/2003 18:08

Kurztherapie allein bringt bei Alkoholabhängigkeit wenig

Dr. Andreas Trepte Abteilung Kommunikation
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

    Klinische Studie des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin belegt: Chronischer Alkoholmissbrauch führt zu nachhaltiger Störung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes im Körper, die auch nach dem Entzug noch lange andauert

    Obwohl seit langem bekannt ist, dass chronischer Alkoholkonsum schwere gesundheitliche Probleme verursacht, wusste man bisher nicht, in welchem Ausmaß sich Alkoholgeschädigte bei langfristiger Abstinenz von den Alkoholfolgeschäden erholen können. Eine neue Studie der Arbeitsgruppe Klinische Neurowissenschaften des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin und der Georg-August-Universität Göttingen zeigt jetzt, dass tiefgreifende Veränderungen der Schlüsselhormone für die Steuerung des Wasser- und Elektrolytgleichgewichts (Vasopressin und Atriales Natriuretisches Peptid) im menschlichen Organismus für wesentliche Entzugssymptome mitverantwortlich sind und zu zahlreichen körperlichen und psychischen Störungen alkoholabhängiger Menschen führen, die auch während der Abstinenz noch lange bestehen bleiben. Zu den Störungen gehören exzessiver Durst und extreme Flüssigkeitsaufnahme, Craving (starkes Verlangen nach Alkohol) sowie Beeinträchtigungen der Nierenfunktion. Insgesamt bestätigt die Studie, dass Alkohol nicht nur Leber- und Hirnschäden verursacht, sondern alle Organe des menschlichen Körpers beeinträchtigt. Entgiftungstherapien sind daher ein zwar notwendiger, aber nicht ausreichender Schritt, um die schweren organischen und psychischen Störungen bei Alkoholpatienten zu beseitigen und einem erneuten Rückfall vorzubeugen. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Alcoholism: Clinical & Experimental Research (ACER), Vol. 27, No. 5, Mai 2003 veröffentlicht.


    More information:

    http://www.mpg.de/pri03/pri0350.htm


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).