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08/10/2015 10:19

Übergewicht psychotherapeutisch besser behandeln

Sandra Hasse Pressestelle / Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Leipzig AöR

    Neue Erkenntnisse aus der Verhaltensmedizin sollen Psychotherapeuten und Ärzten in der Behandlung krankhaften Übergewichts und im Umgang mit adipösen Patienten helfen. Dargestellt ist dies im Fachbuch „Übergewicht und Adipositas“, das im Juli in der Reihe „Fortschritte der Psychotherapie – Manuale für die Praxis“ erschienen ist. Die Autorinnen Anja Hilbert und Simone Munsch zeigen, wie Verhaltensweisen, die mit krankhaftem Übergewicht zusammenhängen, besser erkannt und behandelt werden können.

    Sie stellen neue Therapieansätze vor, die dem Patienten helfen sein Ernährungs-, Bewegungs- und Essverhalten nachhaltig zu verändern. Ziel ist eine langfristige Gewichtsabnahme. Das Buch spricht vor allem Psychotherapeuten an, ist aber auch für niedergelassene Allgemeinmediziner hilfreich. Wie wichtig psychotherapeutische Hilfe in der Adipositastherapie ist, legen wissenschaftliche Studien nahe: Neben medizinischen und biologischen Faktoren spielen bei der Entstehung einer Adipositas auch psychologische und psychosoziale Umstände eine Rolle, die in der Therapie zu berücksichtigen sind. Häufig liegen die Ursachen für ungesunde Verhaltensmuster, wie beispielsweise „Frustessen“, in diesem Bereich.

    Psychotherapeutische Unterstützung ist weiterhin wichtig, weil häufig Ablehnung und Hänseleien durch Mitbürger, Arbeitskollegen, aber auch Freunde und Familie die Betroffenen psychisch belasten. Der Leidensdruck adipöser Patienten geht somit nicht nur auf körperliche Beschwerden, sondern auch auf die Stigmatisierung durch die Umwelt zurück. Belastungen aufgrund von Stigmatisierung können sich negativ auf den Behandlungserfolg auswirken. Deshalb fördert die Psychotherapie einen konstruktiven Umgang mit diesen Belastungen.

    Hilbert und Munsch betonen, dass die psychologische Betreuung von Patienten mit Adipositas entscheidend ist, um depressive Stimmungen, nachlassende Motivation, emotionale Labilität oder Belastungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. „Nur so ist eine langfristige Therapie, wie sie bei Adipositas notwendig ist, wirksam umsetzbar“, unterstreicht Hilbert, Professorin für Verhaltensmedizin am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) AdipositasErkrankungen und psychologische Leiterin der Adipositasambulanz der Universitätsmedizin Leipzig. Prof. Simone Munsch ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Fribourg (Schweiz).

    Fachbuch: „Übergewicht und Adipositas“ in der Reihe „Fortschritte der Psychotherapie – Manuale für die Praxis“ (Band 59), Hogrefe-Verlag, 2015, ISBN: 978-3-8017-2566-2
    (http://www.hogrefe.de/programm/ubergewicht-und-adipositas-1.html)


    Doris Gabel


    More information:

    http://www.ifb-adipositas.de/


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Scientific Publications, Transfer of Science or Research
    German


     

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