Alarm an der U-Bahn Endhaltestelle der U11: Ein Zug ist ungebremst auf den Bahnhof zu gerast und steht nun im Tunnel, der Fahrer hatte vermutlich einen Herzinfarkt. Viele Passagiere sind verletzt, einige schwer. Die Polizei, die Feuerwehr und Hilfsorganisationen sind mit rund 120 Einsatzkräften vor Ort. Eine Gruppe junger Mediziner übernimmt die Versorgung der Verletzten. Es herrscht höchste Anspannung – doch zum Glück ist alles nur eine Übung im Rahmen der Notfallmedizinischen Sommerakademie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen!
Die Sommerakademie Notfallmedizin vom 31. August bis zum 5. September statt. An fünf Tagen lernten die Teilnehmer zunächst, mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Morgens stand für die 30 Studierenden der Medizinischen Fakultät Essen stets die Theorie auf dem Programm, nachmittags kamen neuste Simulatoren und realistisch geschminkte Simulations-Patienten zum Einsatz, welche die verschiedenen Notfälle simulierten. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Hilfsorganisationen wie den Johannitern und Arbeiter-Samariter-Bund und der Polizei. „Wir simulieren bewusst den späteren Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die unter größtem Druck Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, erläutert Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die der Tunnel an der Endhaltestelle der U11 Messe West/Süd Gruga bietet beste Voraussetzungen für eine realistische Großübung unter erschwerten Bedingungen: Es ist eng, dunkel und kalt. Ein Teil der insgesamt 30 teilnehmen Studierenden schlüpft dabei in die Rolle der Unfallopfer - so konnten die angehenden Ärzte unmittelbar spüren, was es bedeutet, auf akute medizinische Hilfe angewiesen zu sein. Die andere Gruppe der Teilnehmer wird vor die Aufgabe gestellt, ihre Kommilitonen notfallmedizinisch zu versorgen. An der Sicherheitsübung waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Zum Ende wurde der Tunnel noch gemeinsam mit einer Hundestaffel durchsucht, da es Vermisste gab. Nachdem diese gefunden waren, wurden auch sie versorgt.
Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und seit zehn Jahren Initiator der Sommerakademie: „Die Übung ist für die angehenden Mediziner eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Es gibt ihnen die Selbstsicherheit, theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden zu können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder.“
Während der Woche wurden die Studierenden gezielt auf die unterschiedlichen medizinischen Notfälle vorbereitet: Der Montag stand ganz im Zeichen der Reanimation. Am Dienstag ging es um schwerwiegende Herz- und Kreislaufprobleme, Mittwoch standen neurologische Notfälle, Atmung und Drogenmissbrauch auf dem Programm. Weitere Themen am Donnerstag und Freitag waren verschiedene akute Traumata, wie sie bei schwerstverletzten Unfallopfern häufig auftreten. Jeweils fünf Stationen mussten die Studierenden jeden Tag absolvieren und erhalten im Anschluss konstruktives Feedback von geschulten Tutoren.
Die Sommerakademie Notfallmedizin ist mittlerweile weit über NRW hinaus bekannt. Auch in diesem Jahr sind wieder Vertreter anderer Universitäten – diesmal aus Köln, Erlangen, Freiburg und Göttingen - nach Essen gereist, um sich Anregungen für eigene Veranstaltungen dieser Art von dem eingespielten Team um Hanjo Groetschel zu holen. Denn zwar gibt es an vielen Medizinischen Fakultäten ähnliche Notfallmedizinpraktika, aber meist nur über einen oder zwei Tage. Eine solch intensive Ausbildungswoche ist deutschlandweit einmalig.
Die Sommerakademie Notfallmedizin wird unterstützt von der Stiftung Universitätsmedizin.
Hanjo Groetschel koordinierte vor Ort Studierende und Einsatzkräfte
Medizinische Fakultät der UDE
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Ein "verletzter" Studierender wird unter der U-Bahn geborgen
Medizinische Fakultät der UDE
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German
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