Prof. Dr. Reinhard Lelgemann ist seit 1. Mai Inhaber des Lehrstuhls für Sonderpädagogik II - Körperbehindertenpädagogik an der Uni Würzburg. Er war zuvor am Studienseminar für Sonderpädagogik in Düsseldorf tätig und hat langjährige Erfahrung in der schulischen und außerschulischen Arbeit mit körperbehinderten Kindern und Erwachsenen.
In der Forschung wird sich der neue Professor zum einen mit den ethischen Herausforderungen im Spannungsfeld von Medizin, Gesundheitspolitik und Sonderpädagogik auseinandersetzen. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist es ihm, die Kooperation zwischen Schulen und Eltern zum Vorteil der körperbehinderten Kinder weiter zu verbessern. Hier möchte er Wege aufzeigen, wie Lehrer und Eltern auch in schwierigen Situationen einen konstruktiven Dialog führen können. "Ich denke, dass es in solchen Situationen bei den Lehrern viele Unsicherheiten gibt", so Lelgemann.
Der neue Lehrstuhlinhaber untersucht auch die Lernbedingungen, unter denen nichtbehinderte und körperbehinderte Kinder gemeinsam in so genannten integrativen Klassen unterrichtet werden. Ihm zufolge werden die ökonomischen Rahmenbedingungen für solche Einrichtungen immer schwieriger. In einem Forschungsprojekt untersucht er, welche personellen und strukturellen Bedingungen gegeben sein müssen, damit Integration ein gemeinsames Lernen und Begegnen tatsächlich ermöglicht.
Für die Studierenden der Körperbehindertenpädagogik will Lelgemann Studienempfehlungen erarbeiten. Diese sollen eine bessere Orientierung im Studium verschaffen und die Angebote der Universität deutlich herausstellen. Außerdem ist vorgesehen, die Anforderungsprofile für Einsteiger in sonderpädagogische Berufe zu überprüfen und nötigenfalls zu überarbeiten.
Reinhard Lelgemann, am 27. Juli 1953 auf Usedom geboren, studierte an der Uni Dortmund Sonderpädagogik auf Diplom und Lehramt. Berufserfahrung sammelte er in Schulen für Lernbehinderte und Körperbehinderte, außerdem in integrativen Grund-, Haupt- und Realschulen. Er war auch in außer- und nachschulischen Handlungsfeldern (Wohnen, Arbeiten und Lebensgestaltung ) tätig. Weiterhin wirkte Lelgemann in der Lehrerbildung der ersten Phase an der Kölner Uni, der zweiten Phase am Düsseldorfer Studienseminar und außerdem am Katholischen Institut für Lehrerfortbildung in Mülheim.
Bei seiner pädagogischen Arbeit entwickelte er unterschiedliche Konzepte, um Schüler mit Körper- und Mehrfachbehinderungen auf die nachschulische Lebenssituation vorzubereiten, sowie integrative Projekte, unter anderem mit der bischöflichen Hauptschule Stoppenberg des Bistums Essen. In diesem Zusammenhang arbeitete er intensiv mit Eltern und Kooperationspartnern außerhalb der Schule zusammen.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte seiner Arbeit lagen bislang auf der international vergleichenden Sonderpädagogik sowie auf der Untersuchung der Arbeitsmöglichkeiten für und mit Menschen mit sehr schweren Körperbehinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen.
Kontakt: Prof. Dr. Reinhard Lelgemann, T (0931) 888-4833, Fax (0931) 888-4837, E-Mail:
lelgemann@mail.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Teaching / education
transregional, national
Personnel announcements
German
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