idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/09/2015 15:11

Biogene Kantinentabletts auf dem Prüfstand

Vera Hamm Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Bingen

    Binger Neuentwicklung aus nachwachsenden Rohstoffen hat viel Potenzial

    Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz und die Entwicklung ressourcenschonender Verfahren und Materialien bilden einen Schwerpunkt der Forschung an der technisch-naturwissenschaftlichen Fachhochschule Bingen. In der Biogenen Werkstatt wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts ein biogenes Kantinentablett entwickelt, das im Praxistest in der FH-Mensa überzeugte. „Wir sind mit dem Ergebnis überaus zufrieden, der Großteil der Tabletts hat den Einsatz in der Mensa und Spülanlage in zwei Testphasen ohne Schaden überstanden“, fasst Projektleiter Professor Dr. Oliver Türk, Experte für nachwachsende Rohstoffe und Biokunststoffe der FH und Leiter der Transferstelle Bingen (TSB), das Ergebnis von zwei Jahren akribischer Entwicklungsleistung zusammen.

    Forschungsaufgabe war die Herstellung eines Tabletts auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, das im Gebrauch mindestens ebenso beständig gegenüber Feuchtigkeit, Chemikalien und mechanischer Belastung ist, wie zumeist verwendete erdölbasierte Tabletts. In der Entwicklung und Erprobung wurde das bisher übliche petrochemische Ausgangsmaterial auf der Basis von Polyesterharzen durch einen biogenen duroplastischen Verbundwerkstoff ersetzt. Verwendet wurden unter anderem epoxiertes Leinöl und Naturfasern wie Hanf, Flachs und Kenaf. Vor allem die wasserliebende Eigenschaft von Naturfasern war für das Projektteam bei der Entwicklung des Prototyps eine große Herausforderung im Hinblick auf die gewünschte Beständigkeit. Das Besondere an dem neuentwickelten Tablett: Es besteht weitgehend aus Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Außerdem wurde eine verbesserte Oberflächenbeständigkeit erreicht und das biogene Material kann am Nutzungsende thermisch verwertet werden. Das ist ein großes Plus für Dr. Türk und sein Forscherteam, das Einsatzmöglichkeiten für industriell gefertigte biogene Tabletts in Kantinen, Schnellrestaurants und Krankenhäusern sieht und Bedarf in der Fahrzeugindustrie für das biogene Ausgangsmaterial. Im Rahmen des Projektes wurde zusätzlich eine Ökobilanz durchgeführt, die innerhalb verschiedener Szenarien unter anderem diverse Eingangsmaterialien und Entsorgungsvarianten unter die Lupe nimmt.

    Bereits seit einigen Jahren wird in der Biogenen Werkstatt mit dem Ziel einer nachhaltigeren Werkstoffwelt intensiv geforscht und entwickelt. Wissenschaftler der TSB und der Fachhochschule Bingen arbeiten mit Projektpartnern an zukunftsfähigen Produkten mit hoher Wertschöpfung – und das überaus erfolgreich. Hier entstehen neue Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen mit unterschiedlichen Material- und Verarbeitungseigenschaften für verschiedene Industriezweige und Einsatzfelder. „Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe in zukunftsfähigen biogenen Materialien ist mit Augenmerk auf Ressourcenschonung und ökologisches Handeln unsere Zukunftsaufgabe und Pflicht. Unsere Rohstoff- und Werkstoffwelt muss nachhaltiger werden, wir wollen dazu unseren Beitrag leisten“, plädiert Dr. Türk.

    Kontakt:
    Transferstelle Bingen
    Franziska Beringer, M.Sc
    beringer(at)tsb-energie.de
    Tel.: 06721/98424-225


    Images

    Das biogene Tablett im Praxistest.
    Das biogene Tablett im Praxistest.
    FH Bingen
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology, Mechanical engineering, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Das biogene Tablett im Praxistest.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).