„Wir stärken das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kommunen, Bürgern und Wirtschaft bei der Gestaltung lebenswerter Städte für die Zukunft“, sagt Ministerin Theresia Bauer
Einwanderung und demografischer Wandel, klimaverträgliches Wohnen, neue Formen der Mobilität und die Digitalisierung des Alltags - viele gesellschaftliche Herausforderungen zeigen sich besonders in Städten. Das Wissenschaftsministerium stellt für sieben Forschungsprojekte, die zukunftsfähige Lösungen für Ballungsräume erproben, insgesamt rund 8 Mio. Euro für drei Jahre zur Verfügung.
Die Projekte wurden aus 27 Anträgen auf der Grundlage der Begutachtung einer unabhängigen Expertenkommission ausgewählt.
Bei den ausgewählten Vorhaben handelt es sich um sogenannte Reallabore, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kommunen, der Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern Veränderungen in der Stadt anstoßen und wissenschaftlich untersuchen. Sie decken verschiedene Felder einer zukünftigen Stadtentwicklung ab.
•In Heilbronn sollen selbstfahrende Transportfahrzeuge so für die Nahversorgung im Stadtraum eingesetzt werden, dass das Verkehrsaufkommen reduziert wird. Angewendet werden sollen die Fahrzeuge im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 für Anlieferung und Entsorgung. Besucher der Bundesgartenschau können dann mit einer eigens entwickelten App selber den Transportern kleine Aufträge erteilen (Reallabor BUGA:log - Logistische Nahversorgung im urbanen Raum mit automatisierten Transporteinheiten im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 mit Quartiers- und Stadtteilentwicklung „Neckarbogen“; Hauptantragsteller: Hochschule Heilbronn)
•In Schorndorf soll ein bedarfsorientiertes, digitalgestütztes Konzept für den Öffentlichen Nahverkehr entwickelt werden, das ohne feste Haltestellen auskommt und damit den Nahverkehr ganz an die individuellen Ansprüche der Nutzer anpasst (Reallabor Schorndorf - Zukunftsweisender ÖV - Bürgerorientierte Optimierung der Leistungsfähigkeit, Effizienz und Attraktivität im Nahverkehr“; Hauptantragsteller: Deutsches Zentrum für Raum und Luftfahrt)
•In Karlsruhe soll mit digitalen Methoden untersucht werden, wie die Stadt fußgängerfreundlicher gestaltet werden kann. Präferenzen von Fußgängern sollen gemeinsam mit Bürgern erforscht und Maßnahmen zur Förderung des Fußgängerverkehrs in Experimenten getestet werden (Reallabor „Go Karlsruhe!“; Hauptantragsteller: Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft)
•In Tübingen soll mit Bürgerinnen und Bürgern ermittelt werden, wie im Stadtraum Photovoltaik, Solar- und Geothermie, Kleinwindkraft und Biomasse so ergänzt werden können, dass 50 Prozent der Versorgung durch regenerative Energiequellen erfolgt (Energielabor Tübingen – Potenziale, Partizipation, Perspektiven; Hauptantragsteller: Universität Tübingen)
•In Stuttgart, Herrenberg und Meßstetten sollen digitale Verfahren und Simulationen genutzt werden, um Bürgerinnen und Bürger in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Stadtquartiere sollen auf diese Weise zu “Reallaboren des Wandels” werden (Reallabor Stadtquartiere 4.0 - frühzeitige gestaltende Bürgerbeteiligung für eine nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg“; Hauptantragsteller Universität Stuttgart)
•U.a. in Esslingen und Heidelberg soll untersucht werden, wie durch Um- und Ausbauten von Schulen Bildungslandschaften geschaffen werden können, die individualisierte und kooperative Lernformen ermöglichen. Auch soll untersucht werden, wie Schulen zu Impulsgebern für die Stadtgesellschaft werden können (STADT-RAUM-BILDUNG - Reallabor für die nachhaltige Planung von Bildungslandschaften und die Integration von Aus- und Umbauten von Schulgebäuden“; Hauptantragsteller: SRH Hochschule Heidelberg)
•In der Rhein-Neckar-Region wird untersucht, welche Faktoren die wirtschaftliche und die soziale Integration von Flüchtlingen fördern (Reallabor „Asylsuchende in der Rhein-Neckar-Region - Sprachkompetenz, Beschäftigungsfähigkeit und sozialer Anschluss“; Hauptantragsteller: Pädagogische Hochschule Heidelberg)
Information für die Redaktionen
Mit dem Förderprogramm Reallabor Stadt greift die Landesregierung zum zweiten Mal das Konzept „Reallabore“ als zentrales Instrument der Nachhaltigkeitsstrategie für Baden-Württemberg auf. Es folgt den im Sommer 2013 von einer Expertenkommission vorgelegten Empfehlungen „Wissenschaft für Nachhaltigkeit“, in deren Zentrum die Idee von Reallaboren steht, als einer strukturierten Kooperation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Fragen der Nachhaltigkeit.
In einem ersten Förderprogramm „Reallabore“ im Rahmen des Innovations- und Qualitätsfonds fördert das Wissenschaftsministerium bereits seit Januar 2015 insgesamt sieben Reallaborprojekte im Land, die sich in einem wettbewerblichen Verfahren durchgesetzt haben.
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