idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/16/2015 11:35

Hin zu einer tierversuchsfreien Chemikalientestung

Julia Wandt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Konstanz

    Universität Konstanz beteiligt sich an europäischem Großprojekt „EU-ToxRisk“

    Ein europaweites Pilotprojekt soll neue Grundlagen zur tierversuchsfreien und effizienteren Sicherheitsbewertung von Chemikalien schaffen: Die Universität Konstanz beteiligt sich an dem Großprojekt „EU-ToxRisk“, einem Forschungsverbund aus insgesamt 39 Partnereinrichtungen aus Wissenschaft, Industrie und europäischen Regulierungsbehörden. Die Europäische Kommission fördert das Verbundprojekt im Rahmen ihres Forschungsprogrammes „Horizont 2020“ mit insgesamt rund 30 Millionen Euro.

    „EU-ToxRisk” verknüpft neueste Forschungserkenntnisse aus Zellbiologie, sogenannten Omics-Technologien, Systembiologie sowie Bio-Informatik, um die komplexe Ereigniskette zu analysieren, die von der Verabreichung einer Chemikalie bis zum Eintreten eines toxischen Effekts reicht. Der Forschungsverbund will einen Machbarkeitsbeweis für neue, tierversuchsfreie Testverfahren antreten, die auf einer Analyse der Mechanismen von Ursache und Wirkung toxischer Prozesse basiert. Diese „mechanistischen“ Testverfahren werden in Testbatterien integriert, die den gesetzlichen Richtlinien entsprechen und auf eine industrielle Umsetzung ausgerichtet sind.

    Mit ihrer Professur für Alternative in-vitro Methoden beteiligt sich die Universität Konstanz an dem Großprojekt. Das Konstanzer Forschungsteam um den Toxikologen Prof. Dr. Marcel Leist analysiert die möglichen Auswirkungen von Chemikalien auf das menschliche Nervensystem und auf die pränatale Entwicklung. Zu diesem Zweck werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Funktionstests mit modernsten Methoden kombinieren, um die Genexpression von Zellen unter chemischer Belastung auszuwerten. Die Konstanzer Arbeitsgruppe wird darüber hinaus weitere Methoden erarbeiten, die eine bessere Risikoeinschätzung von Chemikalien ermöglichen, darunter Computer-Prognosemodelle und Methoden zur Einbeziehung multipler biologischer Datensätze.

    „Ethische Bedenken gegenüber Tierversuchen wie auch ökonomische Gründe – hohe Kosten und zeitlicher Aufwand – machen einen Paradigmenwechsel bei der Sicherheitsbewertung von Chemikalien erforderlich: Weg von wenig stichhaltigen Tierversuchen, hin zu einem toxikologischen Bewertungsverfahren, das auf einer Analyse der Reaktionen menschlicher Zellen auf Chemikalien basiert. Nur dadurch wird ein umfassendes, „mechanistisches“ Verständnis von Ursache und Wirkung der schädlichen chemischen Effekten möglich“, fordert Marcel Leist, der zugleich Leiter des Zentrums für Alternativen zum Tierversuch in Europa (CAAT-Europe) ist.

    „EU-ToxRisk“ wird im Januar 2016 seinen Auftakt an der Universität Leiden (Niederlande), die das Projekt koordiniert, haben. Das europäische Großprojekt ist auf sechs Jahre angelegt.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Ein Foto von Prof. Dr. Marcel Leist können Sie unter folgendem Link herunterladen:
    http://pi.uni.kn/2015/108-Leist.jpg

    Kontakt:
    Universität Konstanz
    Kommunikation und Marketing
    Telefon: 07531 88-3603
    E-Mail: kum@uni-konstanz.de

    Prof. Dr. Marcel Leist
    Universität Konstanz
    Professur für Alternative in-vitro Methoden und Leiter des
    Zentrums für Alternativen zum Tierversuch in Europa (CAAT-Europe)
    Universitätsstraße 10
    78464 Konstanz
    Telefon: 07531 88-5037
    E-Mail: Marcel.Leist@uni-konstanz.de


    More information:

    http://www.uni.kn


    Images

    Prof. Dr. Marcel Leist
    Prof. Dr. Marcel Leist
    Source: Universität Konstanz


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Prof. Dr. Marcel Leist


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).