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10/22/2015 14:31

Neue Einblicke in die mittelalterliche Bischofsstadt: "Die Inschriften der Stadt Halberstadt"

Agnes Silberhorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

    In mehrjähriger Forschungsarbeit haben Wissenschaftler der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Inschriften der Stadt Halberstadt vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit aufgespürt, gesammelt, übersetzt, katalogisiert und kommentiert. Die Publikation "Die Inschriften der Stadt Halberstadt" wird am 30. Oktober 2015 um 18 Uhr im Halberstädter Ratssaal der Öffentlichkeit vorgestellt. In dem über 500 Seiten starken Band mit seinen akribisch aufgeschlüsselten Artikeln finden Laien und Fachgelehrte nun erstrangige Quellen für neue Einblicke in die Geschichte Halberstadts.

    Vom Ortsschild bis zur Werbetafel: Inschriften sind Teil unseres täglichen Lebens – dies ist heute nicht anders als bei unseren Vorfahren. Inschriften auf Kirchenglocken, an Klöstern und anderen Bauwerken, Stiftungsinschriften auf Gegenständen der Kirchenausstattung, Inschriften des Totengedenkens, aber auch der Besitzvermerk auf dem Löffel eines Ratsherrn oder die Kritzelinschrift im Stadtgefängnis legen Zeugnis ab vom Leben der Menschen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit – oft jenseits dessen, was die Chroniken berichten. Das Großprojekt „Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“, an dem sechs deutsche Akademien der Wissenschaften und die Österreichische Akademie der Wissenschaften beteiligt sind, sammelt in detektivischer Forschungsarbeit diese Quellen und bereitet sie auf. Fast immer ist es eine mühevolle Arbeit, Inschriften als Informationsträger zu erschließen: Nach der oft aufwendigen Suche müssen Inschriften trotz fehlenden Lichts und schlechten Erhaltungszustands gelesen, Abkürzungen aufgelöst und aus alten Sprachen übersetzt werden; zudem gilt es, den Sinn zu ergründen. In neun Forschungsstellen (Bonn, Dresden, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Mainz, München, Wien) entstehen die Bände der Reihe "Die Deutschen Inschriften". Ein umfangreiches Internetportal ergänzt die Publikationsreihe: Unter www.inschriften.net finden Laien und Fachwissenschaftler zahlreiche Informationen und einzelne Digitalisate.

    Mit der jetzt vorliegenden Publikation "Die Inschriften der Stadt Halberstadt" sind die Inschriftenbände zu Halberstadt nunmehr komplett, nachdem die Inschriften-Arbeitsstelle bereits 2009 einen umfangreichen Band zum Dom zu Halberstadt vorgelegt hat. Wie schon im ersten Teilband sind die Inschriften hervorragender Kunstwerke enthalten; so an den weltberühmten stuckierten Chorschranken der Liebfrauenkirche und in den Wandmalereien ihrer Obergaden aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen Inschriften an außergewöhnlichen Elfenbein- und Alabasterarbeiten. Die Glockeninschriften der Geläute von drei Stiftskirchen der Stadt sowie einer Ordenskirche, der Stadtpfarrkirche und einer Kapelle vervollständigen die Inschriften an Gußarbeiten, wie sie Taufbecken, Lichtkronen und ein Standleuchter sowie ein Beschwörungstäfelchen darstellen. Weitere Ausstattungsstücke, seien es Altarretabel, Kanzeln oder liturgisches Gerät, tragen aussagekräftige Inschriften. Einen großen Teilbestand bilden die Inschriften von 86 Grabdenkmalen, der nur noch von den 95 Hausinschriften übertroffen wird. Der Inschriftenbestand der Stadt Halberstadt dokumentiert das Leben in einer mittelalterlichen Bischofsstadt seit dem 12. Jahrhundert bis ins Jahr 1650.


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    Halberstadt, St. Martini, Taufkessel, Detail Flucht nach Ägypten, A. 14. Jh.
    Halberstadt, St. Martini, Taufkessel, Detail Flucht nach Ägypten, A. 14. Jh.
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    Halberstadt, Liebfrauen, Altarretabel Barbarakapelle, Detail Stifter, um 1420-1430
    Halberstadt, Liebfrauen, Altarretabel Barbarakapelle, Detail Stifter, um 1420-1430
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    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    regional
    Press events, Scientific Publications
    German


     

    Halberstadt, St. Martini, Taufkessel, Detail Flucht nach Ägypten, A. 14. Jh.


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