idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/26/2003 11:56

Wissenschaftsrat nimmt Stellung zur Denkschrift der DFG

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    "Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat ihre Eigenständigkeit als Forschungsförderer nachdrücklich unterstrichen und zugleich deutlich gemacht, dass sie ihren Gestaltungsanspruch einlösen will", so der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl. "Besonders zu begrüßen ist, dass die DFG ihre Ziele transparent macht und regelmäßig kontrollieren will, ob sie sie erreicht. Aus Sicht des Wissenschaftsrats gehen die Schritte der DFG hin zu einem aktiveren Verständnis ihrer Autonomie in die richtige Richtung und ergänzen sich gut mit der vom Wissenschaftsrat empfohlenen Einrichtung eines Forums für Forschungsförderung, auf dem alle Wissenschaftsorganisationen einschließlich der DFG vertreten sein sollen."

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Dezember 2002 in ihrer Denkschrift "Perspektiven der Forschung und ihrer Förderung XI (2002 - 2006)" über ihre Ziele und Strategien Auskunft gegeben. Der Wissenschaftsrat hat auf seinen Mai-Sitzungen dazu Stellung genommen.

    Ein wichtiger Schritt zur Stärkung ihrer Handlungsfähigkeit ist, dass die DFG den Beziehungen ihrer Förderprogramme und -instrumente untereinander mehr Aufmerksamkeit widmen will. Der Wissenschaftsrat bestärkt sie in ihrer Absicht, für eine solche Portfoliobetrachtung die Zielerreichung der verschiedenen Maßnahmen durch Programmevaluationen zu überprüfen. Zu diesem Zweck sind die Förderziele der einzelnen Programme transparent zu machen und durch Erfolgskriterien zu konkretisieren. Die eigentlichen Programmevaluationen sollten durch extern, vorzugsweise international besetzte Gutachterkommissionen vorgenommen werden. Als Grundlage dafür müssen systematischer als bisher Daten über die Wirkungen der DFG-Förderung erhoben werden.

    Ein Gegenstand einer Portfoliobetrachtung sollte die Rolle sein, die Förderprogramme der DFG bei der Profilbildung der Hochschulen spielen. Aus Sicht des Wissenschaftsrats ist es wichtig, dass genügend Mittel für kleinere und mittlere Verbundvorhaben bereit stehen, die zum Kristallisationskeim größerer Strukturen werden können.

    Es ist nach Auffassung des Wissenschaftsrats richtig, auch die verschiedenen Programme der Nachwuchsförderung im Zusammenhang zu betrachten. Eine kontinuierliche Förderung durch die DFG in allen Phasen einer wissenschaftlichen Karriere kann aber nicht der Regelfall sein. Ihre Förderprogramme sind zu grundfinanzierten Angeboten komplementär, geben Anreize, diese zu verbessern, und müssen in Hinblick auf ihren Modellcharakter und Exzellenzanspruch fokussiert werden. Die DFG darf nicht in die alleinige Verantwortung für die Rekrutierung von Nachwuchswissenschaftlern in Deutschland gedrängt werden.

    Der Wissenschaftsrat unterstützt Überlegungen der DFG, Kooperationen von Universitäten mit außeruniversitären Einrichtungen noch gezielter zu unterstützen. Wo Projekte eindeutig einen Nutzen für die Vernetzung oder für die Nachwuchsförderung erbringen, sollten die außerhalb des Programms der Sonderforschungsbereiche noch bestehenden in-haltlichen Beschränkungen der Antragstellung durch außeruniversitäre Einrichtungen abgebaut werden. Auch die Beteiligung von Fachhochschulen sollte weiter ermutigt werden.

    Hinweis: Die "Stellungnahme zur Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft: 'Perspektiven der Forschung und ihrer Förderung XI (2002 - 2006)'" (Drs. 5653/03) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.


    More information:

    http://www.wissenschaftsrat.de


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).