Die Universität Bonn und die Melbourne University als führende Universität Australiens richten ein neues Internationales Graduiertenkolleg ein, in dem Wissenschaftler beider Universitäten gemeinsam Promotionsstudenten zum Doktorgrad führen. Der Austausch der Doktoranden zwischen den beiden Universitäten spielt dabei eine große Rolle. Inhaltlich geht es um Immunabwehrmechanismen gegen Krankheitserreger wie Influenza, Malaria oder Salmonellen und um verbesserte Impfstrategien.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab April 2016 für zunächst 4,5 Jahre ein neues internationales Graduiertenkolleg an den Universitäten Bonn und Melbourne. Bei dem Kolleg „Bonn & Melbourne Research and Graduate training group“ („Bo&Merang“) geht es um die erworbene Immunantwort gegen Infektionen. In Bonn befinden sich mehrere von der DFG geförderte immunologische Sonderforschungsbereiche und das Exzellenzcluster „Immunosensation“: Forschungsschwerpunkte sind die angeborene Immunantwort, die Sensoren des Immunsystems zur Wahrnehmung von Gefahren und Infektionserregern sowie die Immunmechanismen bei entzündlichen Erkrankungen. Melbourne ist dagegen international führend in der Infektabwehr und in der Forschung über seltene Immunzelltypen.
Die neue Graduiertenschule ist hauptsächlich an den Bonner Instituten für Immunologie und Infektiologie der Medizinischen Fakultät angesiedelt, zu einem wichtigen Teil aber auch am LIMES-Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Prof. Nicolas Wernert, Dekan der Medizinischen Fakultät: „Die synergistische Kombination der Expertisen herausragender Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Melbourne wird es ermöglichen, uns im Wettbewerb um hervorragende Studenten und exzellente Forschungsleistungen noch besser zu positionieren und international noch leistungsfähiger zu werden.“
Der Sprecher des neuen Graduiertenkollegs, Prof. Christian Kurts, hat seine eigene immunologische Ausbildung in Melbourne erhalten und unter anderem für seine dortige Arbeit den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG im Jahre 2012 erhalten. „Die Zusammenarbeit mit einer so ausgezeichneten Universität wie Melbourne wird nicht nur unsere wissenschaftliche Stärke enorm erhöhen, vor allem wird sie unseren Studierenden noch bessere Ausbildungs- und Forschungsbedingungen eröffnen“, sagt Prof. Kurts.
Aufenthalte und Abschlüsse in zwei Ländern
Die Studierenden werden nach der Qualität ihrer Bewerbung und ihren wissenschaftlichen Leistungen ausgewählt. Sie werden etwa zwei Drittel ihrer Promotionsarbeit in einem der 15 teilnehmenden immunologischen Labore in Bonn durchführen und ein Drittel in einem Partnerlabor in Melbourne. Die Wissenschaftler haben dazu Tandemforschungsprojekte konzipiert, die die Expertise beider Standorte benötigen. Die Studierenden werden so in zwei Fachrichtungen ausgebildet und profitieren von den Stärken zweier forschungsstarker Universitäten.
Ein ähnliches Programm wird auch an der Universität Melbourne unter Leitung des deutschstämmigen Mediziners Prof. Dr. Sammy Bedoui eingerichtet, der an der Medizinischen Hochschule Hannover ausgebildet wurde und inzwischen in Australien forscht. „Wir sind hocherfreut, dass unsere seit langem bestehende wissenschaftliche Zusammenarbeit nun Dank der Förderung durch die DFG und der University of Melbourne durch dieses international hochkarätige Doktorandenprogramm erweitert werden kann“, sagt Dr. Bedoui. „Bonn ist mit seinem Exzellenzcluster ImmunoSensation eine herausragende Institution auf dem Gebiet der Immunologie“, sagen Prof. Jim McCluskey, Deputy Vice-Chancellor für Forschung, und Prof. Dick Strugnell, Pro-Vice Chancellor für Graduiertenausbildung der Universität Melbourne. Beide freuen sich darauf, die Forschungskooperation mit der Universität Bonn weiter auszubauen.
Hochaktuelles Forschungsgebiet
Forschungsleitthema des neuen Graduiertenkollegs sind die so genannten „Myeloiden antigenpräsentierenden Zellen“ und die von ihnen gesteuerten T Lymphozyten, die eine Schlüsselrolle in der Regulation der erworbenen Immunantwort spielen. Beide sind für Impfungen und für die Abwehr von Infektionen von zentraler Bedeutung. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Abwehr von Infektionserkrankungen wie Influenza, Salmonellenenteritis, Legionärskrankheit oder Malaria, über die in Melbourne international führende Experten arbeiten. Andererseits führen Fehlregulationen dieser Immunzellen zu Erkrankungen wie bei Typ I Diabetes, Arteriosklerose, Nierenentzündungen oder Multipler Sklerose. Viele Fragen zur Funktion dieser Zellen sind noch ungeklärt, weswegen sie ein hochaktuelles Forschungsgebiet darstellen - mit großem Potential für neue Therapieentwicklungen.
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. med. Christian Kurts
Institut für Experimentelle Immunologie
Universität Bonn
Tel: 0228/28711050
E-Mail: ckurts@uni-bonn.de
http://www.iei-bonn.de/startseite.html Institut für Experimentelle Immunologie
Unterzeichnung des Ausbildungsabkommens in Melbourne.
© Foto: Melbourne University
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