Oldenburg. Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg präsentiert vom 14. November 2015 bis 10. April 2016 „Bestiarium Construendum: Mit Fantasie zu Fabeltier & Co.“. Die interaktive Ausstellung des finnischen Künstlers Alexander Reichstein ist erstmalig in Deutschland zu sehen. „Bestiarium Construendum“ ist eine Fantasiebaustelle, ein überdimensionaler Baukasten, dessen Elemente Teile von Mensch und Tier sind. In dieser beweglichen Ausstellung entscheiden die Besucher, welche Kreaturen Gestalt annehmen. Das Landesmuseum Natur und Mensch ergänzt die Kunstausstellung mit einem kurzweiligen „Forschungsfeld“ zudem um biologische und ethnologische Perspektiven.
Die Ausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch:
Homo ludens, der spielende Mensch, ist für den in Finnland lebenden Alexander Reichstein der Ausgangspunkt für seine künstlerische Arbeit. Unter dem Motto „Arts for Kids and parents“ richtet er seine Ausstellungen gezielt an Familien.
„Kunst beschäftigt sich mit den grundlegenden Fragen des Lebens und Künstler sind die größten Kinder. Beim Spielen erkundet man die Mysterien unserer Existenz: Wer bin ich? Wo komme ich her?“, meint Alexander Reichstein. Er versteht „Bestiarium Construendum“ als eine spielerische Einladung, sich an diesen Fragestellungen zu beteiligen.
Exakt 36 große, und doch leichte Bausteine von Krokodil, Fisch, Adler, Schlange, Löwe, Pferd und Mensch lassen sich in zu immer neuen Figuren zusammenfügen. Ob bekannte Tiere, Kreaturen aus Mythen und Märchen oder bisher ungesehene Geschöpfe der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Skulpturen ähneln in ihrer Anmutung antiken Relikten. Ihre Farbe und die raue Oberfläche der großen Bausteine vermitteln den Eindruck vergangener Kulturen. In diese besondere Atmosphäre wird der Besucher mit einbezogen. In der sich permanent veränderten Szene wird er schließlich selbst Teil der Inszenierung und, mit einem Bauhelm ausgestattet, zum Baumeister seiner Fantasie.
Im Landesmuseum Natur und Mensch haben die Kuratorinnen, Ethnologin Jennifer Tadge und Biologin Dr. Maria Will, dieser etwa 160 m² großen „Fantasiebaustelle“ ein „Forschungsfeld“ hinzugefügt: Hier kann nicht nur im übertragenen Sinn der Bauhelm gegen einen Forscherkittel getauscht werden. Mit charmanten Beispielen geht es z.B. um die Fragen, was eine Art ausmacht und wie neue Arten entstehen. Anhand von Papierschmetterlingen auf dem „Kontinent Fantasia“ wird die wissenschaftliche Theorie der Artbildung durch geografische Isolation verständlich. Eine Weltkarte dokumentiert Sichtungen von Yeti, Big Foot und Co. und thematisiert die Suche nach diesen mysteriösen Wesen. Gefälschte und fehlinterpretierte Fossilien machen deutlich, dass auch Wissenschaftler gelegentlich irren können.
Ethnologische Exponate führen den Besucher in die Welt mythischer Mischwesen: mit übernatürlichen Eigenschaften und in ihrer Erscheinung eine Kombination aus Mensch und Tier. Geflügelte Menschengestalten begegnen dem Ausstellungsbesucher beispielsweise in Form biblischer Engel, im Bildnis der Sirenen des Odysseus oder des göttlichen Reittiers Garuda aus der asiatischen Mythologie. Auch Kreaturen, die halb Mensch und halb Fisch sind, kennen Europäer wie auch viele andere Kulturen weltweit. Dies zeigen japanische oder ägyptische Nixengestalten auf Zeichnungen und rituellen Gegenständen genauso wie die Galionsfiguren in der Seefahrt. Die Objekte vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt solcher Mischwesen und ihren Gemeinsamkeiten über kulturelle, räumliche und zeitliche Grenzen hinweg.
Über seine vielfältigen Exponate lässt sich das Forschungsfeld der Ausstellung erkunden. Und schließlich ist jeder Besucher eingeladen zu rätseln, welche erstaunlichen Wesen die Natur tatsächlich hervorgebracht hat und welche allein der menschlichen Fantasie entsprungen sind.
„Ich freue mich diese Ausstellung als Deutschland-Premiere im Landesmuseum Natur und Mensch vor allem unserem Familien-Publikum anbieten zu können. Natur und Mensch – welches Thema zeigt diese untrennbare Verbindung enger als die Verknüpfung von evolutionärer Kraft mit kultureller Fantasie?“ sagt Peter-René Becker, Leiter des Landesmuseums.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Oldenburgische Landesbank.
Begleitprogramm:
Zahlreiche Programmpunkte begleiten die Ausstellung „Bestiarium Construendum: Mit Fantasie zu Fabeltier & Co.“ während der 5-monatigen Laufzeit im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg. Sie greifen ihre vielfältigen Aspekte auf: Öffentliche geführte Rundgänge setzen mal literarische oder mythologische, mal naturwissenschaftliche Schwerpunkte. In Fantasie-Werkstätten für Kinder oder Familien können fabelhafte Wesen entstehen. Der große Familientag bietet am 7. Februar 2016 unter dem Motto „Karneval der Tiere – Firlefanz und Maskentanz“ abwechslungsreiche Mitmach-Aktionen für Groß und Klein. Am Tag der Finissage lädt Dr. Mareile Oetken, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, unerschrockene Kinder und mutige Erwachsene auf ein Wiedersehen mit guten Bekannten, wie dem Grüffelo oder Sendaks Wilden Kerlen ein. In ihrem Gastvortrag „Monster, friss mich nicht!“ thematisiert sie die Welt der Fantasiewesen in Bilderbüchern.
Der Künstler:
Alexander Reichstein macht Kunst für Kinder und mit Kindern. Zu seinem Repertoire gehören: Illustration von Kinderbüchern in verschiedenen Europäischen Ländern und den USA; Malerei und Skulpturen für Kinder; Workshops und Kunstkurse; Ausstellungen und Installationen für diverse Institutionen von Kindertagesstätten, über Bibliotheken bis hin zu Kunstgalerien.
Alexander Reichstein wurde 1957 in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Helsinki. In Finnland hat er mit seinen Arbeiten bereits mehrfach Auszeichnungen und Preise erhalten. Für seine Projekte erhält er Unterstützung von „Frame Visual Art Finland”.
Er studierte Grafikdesign und Illustration am Moskauer Polygraphischen Institut und spezialisierte sich auf die Illustration von Kinderbüchern. Ab 1982 arbeitete er für verschiedene Moskauer Verlage, u.a. drei Jahre als Art Director beim russischen Kunstverlag "Iskusstvo" ("Art"). Er gestaltete und illustrierte Bücher für Kinder und Erwachsene.
Von 1992-1994 und 2006-2008 lehrte er an der „University for Art and Design Helsinki“. Seine Arbeiten wurden in Finnland, Schweden, Deutschland, Russland, Island, Italien, Frankreich, Japan, Spanien und Portugal ausgestellt und sind international in Sammlungen zu finden, wie in Finnland, Russland, Deutschland, Österreich, Schweden, Norwegen, Israel, in der Schweiz sowie in den USA .
Weitere Informationen zu Alexander Reichstein:
www.reichstein.name
Presseabbildungen und weitere Informationen im Pressebereich der Homepage:
http://www.naturundmensch.de/pressematerial.html
Sonderausstellung
Bestiarium Construendum
Mit Fantasie zu Fabeltier & Co.
14. November 2015 – 10. April 2016
Landesmuseum Natur und Mensch
Damm 38-44
26135 Oldenburg
Tel. 0441-9244-300
Fax: 0441-9244-399
E-Mail: museum@naturundmensch.de
www.naturundmensch.de
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 9 - 17 Uhr, Samstag u. Sonntag 10 -18 Uhr,
an Feiertagen abweichend
Museumseintritt: 4 €, ermäßigt 2,50 €
Zur Ausstellung:
Fläche: Fantasiebaustelle: ca. 150 m², Forschungsfeld: 150 m²
Kuratoren:
Dr. Maria Will (Biologie)
m.will@landesmuseen-ol.de
Jennifer Tadge, M.A. (Ethnologie)
j.tadge@landesmuseen-ol.de
Pressekontakt
Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
Landesmuseum Natur und Mensch
Dipl. Biol. Lena Nietschke
Damm 38-44; 26135 Oldenburg
Tel.: 0441/9244-327 // Fax: 0441/9244-399
presse@naturundmensch.de
www.naturundmensch.de
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Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg wurde 1836 durch Großherzog Paul Friedrich August gegründet ist damit eines der ältesten Museen Norddeutschlands. Seine Sammlungsschwerpunkte finden sich in den Bereichen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Sind in den Dauerausstellungen das Leben von Mensch und Natur in den regionalen Landschaftstypen Moor, Geest, Küste und Marsch sowie entlang des Flusslaufs der Hunte vorherrschende Themen, widmen sich die Sonderausstellungen überwiegend überregionalen Themen und Fragestellungen.
Tierbausteine
Alexander Reichstein
None
Bestiarium Construendum
Alexander Reichstein
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, Biology, Cultural sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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