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11/16/2015 17:25

Gegen die Angst nach der Schockabgabe: Welche Therapie hilft Patienten mit Defibrillator?

Michael Wichert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Psychokardiologie soll Therapie von Defi-Trägern verbessern helfen

    Herzpatienten, die gefährdet sind, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, erhalten zum Schutz einen implantierbaren Defibrillator, kurz: Defi (in der Fachsprache ICD für „Implantable Cardioverter Defibrillator“). Jährlich erhalten rund 30.000 Patienten in Deutschland einen solchen „Notarzt“ in ständiger Bereitschaft, den sie im Körper tragen. Kommt es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern, bringt der Defi durch Elektroschock das flimmernde Herz wieder in eine normale Herzschlagfolge (Infos für Betroffene unter www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html). Die Mehrzahl der Patienten lernt, mit dem Gerät gut zu leben. Allerdings gibt es Patienten, die insbesondere nach mehreren Schocks Ängste oder eine Depression entwickeln.
    Damit Patienten mit Angststörungen gezielt medizinisch geholfen werden kann, untersuchen Forscher um Dr. med. Sascha Wohnsland an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Universitätsklinikum Heidelberg in einer Pilotstudie, wie sich eine ambulante psychokardiologische Intervention bei Patienten mit Angst- und Depressionssymptomen nach einer Schockabgabe des Defibrillators auf die Lebensqualität und auf die Ausprägung der Depressions-, Angst- und Traumasymptome auswirkt. Diese ESCAAD-Pilotstudie (Educated Self-Management for Cardiac Arrhythmia and Anxiety Disorder) wird von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) mit rund € 38.100,– für die Projektdauer von zwei Jahren gefördert.

    „Fehlendes Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Defibrillators oder die Angst vor der Schockabgabe können für die kardiologische Behandlung kontraproduktiv sein und zum Risiko für den Defi-Träger werden“, stellt Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF, fest und betont: „Die ESCAAD-Pilotstudie könnte wichtige neue Erkenntnisse für die psychokardiologische Therapie dieser Herzpatienten liefern.“ Die Pilotstudie dient zugleich der Überprüfung der Machbarkeit einer großen multizentrischen Hauptstudie. Die ESCAAD-Pilotstudie legt ihren Schwerpunkt vor allem auf die Frage, wie wirksam gezielt auf Defi-Patienten bezogene psychotherapeutische Gruppengespräche sind. „Wir vermitteln den Patienten Techniken, mit deren Hilfe sie ihre Ängste selbst abbauen lernen. Somit kann die Gefahr verringert werden, dass defibedingte Ängste zur Entstehung lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen und damit zu erneuten Schocks beitragen“, so Dr. Wohnsland.

    Tipp: Mehr Informationen zum Thema Herzrhythmusstörungen und zu den aktuellen Möglichkeiten der Diagnose und Therapie finden Betroffene bietet der Experten-Ratgeber „Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen heute“ der Deutschen Herzstiftung, für 3 Euro in Briefmarken (Versand) anzufordern tel. unter 069 955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html

    Bildmaterial kann in druckfähiger Form angefordert werden bei der Pressestelle der Deutschen Herzstiftung (Michael Wichert, Tel. 069 955128-114, E-Mail: wichert@herzstiftung.de)

    33/2015
    Informationen:
    Deutsche Stiftung für Herzforschung
    Pressestelle:
    Michael Wichert /Pierre König
    Tel. 069 955128-114/-140
    Fax: 069 955128-345
    E-Mail: wichert@herzstiftung.de /
    koenig@herzstiftung.de
    www.dshf.de


    More information:

    http://www.herzstiftung.de/Herzrhythmusstoerungen-Sonderband.html


    Images

    Dr. med. Sascha Wohnsland im Gespräch mit einer Patientin.
    Dr. med. Sascha Wohnsland im Gespräch mit einer Patientin.
    Foto: Stefan Lehnert, Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg.
    None


    Attachment
    attachment icon PM_DSHF_Angst und Defi

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Dr. med. Sascha Wohnsland im Gespräch mit einer Patientin.


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