idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/20/2015 11:21

Der Blick in die lebende Zelle: Nobelpreisträger Stefan W. Hell hält Leopoldina-Weihnachtsvorlesung

Caroline Wichmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    Der Physiker Prof. Dr. Stefan W. Hell, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und Mitglied der Leopoldina, hat mit der sogenannten STED-Mikroskopie (STED = Stimulated Emission Depletion) einen Weg gefunden, die 130 Jahre alte Abbesche Grenze im Fluoreszenzmikroskop zu überwinden. Das Neue an diesem Verfahren ist, dass die Schärfe nicht mehr durch die Lichtwellenlänge begrenzt ist. 2014 wurde Hell dafür mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt. In der diesjährigen Leopoldina-Weihnachtsvorlesung wird der Wissenschaftler berichten, wie ihm dieser Durchbruch in der Lichtmikroskopie gelang, und welche Möglichkeiten für die Forschung sich durch die neue Methode ergeben.

    Leopoldina-Weihnachtsvorlesung von Stefan W. Hell:
    „Grenzenlos scharf: Lichtmikroskopie im 21. Jahrhundert“
    Mittwoch, 2. Dezember 2015, 18.00 Uhr
    Leopoldina, Festsaal
    Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

    Mithilfe der STED-Mikroskopie können heute Proteinverteilungen bis zu zehnmal schärfer als bisher dargestellt werden. Die erzielten Auflösungen des Verfahrens liegen um ein Zehnfaches über Abbes Grenze, bei 20 Nanometern. Da Proteinkomplexe im Bereich 10 bis 200 Nanometer liegen, hat das STED-Mikroskop das Potenzial, in die molekulare Skala des Lebens vorzudringen und Krankheiten besser auf die Spur zu kommen. Erste wichtige Erkenntnisse wurden bereits gemacht: So konnten mit Hilfe der STED-Mikroskopie zum Beispiel wichtige Fragen der Neurobiologie angegangen werden.

    Stefan W. Hell studierte in Heidelberg und wurde dort im Fach Physik promoviert. Schon in seiner Dissertation befasste sich der Wissenschaftler mit Mikroskopie. Ab 1991 arbeitete er am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg und an der Universität Turku in Finnland an der Frage, wie lichtmikroskopische Auflösungen im Nanometerbereich zu erreichen sind. Bis dahin galt die Annahme, dass die Auflösung dieser Mikroskope auf die halbe Lichtwellenlänge (200-400 Nanometer) begrenzt ist. Gleichartige Objekte, die näher beieinander liegen, können im Bild nicht mehr unterschieden werden. Mit der Entwicklung der sogenannten „Stimulated Emission Depletion“, kurz STED-Mikroskopie, widerlegte Hell diese alte Annahme. 2014 erhielt er „für die Entwicklung der hochaufgelösten Fluoreszenz-Mikroskopie“ gemeinsam mit Eric Betzig und William E. Moerner den Nobelpreis für Chemie. Stefan W. Hell ist seit 2013 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Physik. Ebenfalls 2013 ehrte die Akademie ihn mit der Carus-Medaille.

    Presseanmeldungen und Interviewanfragen richten Sie bitte an presse@leopoldina.org


    More information:

    http://www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2359/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
    Biology, Chemistry, Medicine, Physics / astronomy
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Press events
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).