idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/26/2015 09:08

Schlafstörungen – frühe Anzeichen für die Entwicklung einer Demenz?

Wolfgang Müller M.A. AWMF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin 3.–5.12.2015 in Mainz.
    Ausreichender und natürlicher Schlaf ist eine Bedingung für Wohlbefinden und Leistungs-fähigkeit. Jetzt mehren sich die Hinweise, dass Schlaf eine wichtige Rolle bei Demenz spielen soll. Nachts wird der Flüssigkeitsaustausch im Gehirn verstärkt, um schädliche Stoffwechselprodukte zu entsorgen wie Proteinablagerungen, sogenannte Amyloid-Plaques, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Demenz spielen.

    Aber nur im Tiefschlaf arbeitet dieses Reinigungssystem auf Hochtouren, bei gestörtem Schlaf funktioniert der Amyloid-Abbau nicht. Kann nicht erholsamer Schlaf ein Frühsymptom für Demenz sein? Bedeuten Schlafstörungen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko?

    Der Zusammenhang von Schlaf und Demenz ist ein aktuelles Thema bei der 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin vom 3. bis 5. Dezember 2015 in Mainz mit über 2.000 Medizinern, Wissenschaftlern und Experten.

    PD Dr. med. Helmut Frohnhofen, Klinik für Geriatrie und Zentrum für Altersmedizin Essen, gibt einen ersten Einblick in aktuelle Studien, die bei der europaweit größten Tagung dieses Fachgebietes in Mainz vorgestellt werden: „Menschen mit Demenz zeigen schon in leichten und mittleren Krankheitsstadien spezifische Veränderungen des Schlafes. Diese treten bereits sehr früh im Krankheitsverlauf auf, noch bevor eine Demenz erkennbar ist, und gehen mit der Ablagerung von Amyloid im Gehirn schon vor dem Krankheitsausbruch ein. Diese können ein Biomarker für eine sich später entwickelnde Demenz sein.“

    In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass die Amyloid-Konzentration im Gehirn mit dem Tag-Nacht-Rhythmus schwankt. Bei Schlafentzug oder längerem Schlafmangel zeigten sich verstärkte Amyloid-Ablagerungen, die bei natürlichem, erholsamem Schlaf wieder abgebaut werden. Auch Unterbrechungen des Schlafes gingen mit einem 1,5 fach erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Demenz einher. „Das sind deutliche Hinweise auf die wichtige Bedeutung des Schlafs für die Entstehung und fortschreitende Entwicklung einer Demenz“, so Helmut Frohnhofen. Auch angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung einer Demenz müsse die Schlafmedizin dringend in die Versorgung Demenzkranker eingebunden werden.

    Inwieweit Schlafmangel tatsächlich das Demenzrisiko erhöht, soll in weiteren Studien untersucht werden. Weitere Schwerpunkte der DGSM-Tagung unter dem Motto „Die schlaflose Gesellschaft“ sind aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu mehr als 50 verschiedenen Schlafstörungen mit neuesten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wie zum Beispiel Insomnien, Tagesschläfrigkeit, kardiovaskuläre Bewegungsstörungen im Schlaf und Parasomnien. Beim interdisziplinären Expertenaustausch treten Hausärzte, Internisten, Pneumologen, Kardiologen, Neurologen, Psychiater, Psychologen, Geriater, Arbeits- und Verkehrsmediziner in eine fächerübergreifende Diskussion.

    Alle Informationen zum DGSM-Kongress sowie das gesamte wissenschaftliche Programm finden Sie unter http://www.dgsm-kongress.de.

    Journalisten sind herzlich eingeladen, die Tagung zu besuchen und zu berichten.
    Die Akkreditierung ist über die Tagungshomepage oder direkt über den Pressekontakt möglich.

    Kerstin Aldenhoff
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
    Tel. 0172 / 3516916
    kerstin.aldenhoff@conventus.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).