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11/26/2015 12:11

20 Jahre KIA-Studiengang an der Hochschule Bochum

Detlef Bremkens Dez. 3 KIT Kommunikation, Innovation, Transfer
Hochschule Bochum

    Feierstunde lotete Mitte November Chancen und Potenziale des dualen Studienangebots aus

    Die Kooperative Ingenieurausbildung (KIA) an der Hochschule Bochum feierte Mitte November ein kleines Jubiläum: Seit 1995 können Studierende in Unternehmen der Region eine technische Berufsausbildung absolvieren und parallel an der Hochschule Bochum studieren. Grund genug also dieses Ereignis im Rahmen einer Veranstaltung gebührend zu feiern.

    Hochschul-Präsident Prof. Dr. Martin Sternberg freute sich, dass dieser Studiengang immer wieder guten Zuspruch findet. Allerdings: „Die Anforderungen an die Studierenden sind nach wie vor sehr hoch." Sternberg ist aber auch der Meinung, dass so ein Studiengang das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.

    Der KIA-Studiengang, da sind sich alle Beteiligten einig, ist ein bildungspolitisches Erfolgsmodell. Verschiedene Unternehmen der Region engagieren sich und bekommen gut ausgebildete junge Leute. So werden Hochschule und Unternehmen zusammengebracht, ein regelmäßiger Austausch unter Kollegen ist hier besonders wichtig, um auch inhaltlich über das KIA-Studium zu sprechen." Sternberg bedankte sich bei allen, die bisher mitgemacht haben und hob auch insbesondere die hauseigene Werkstatt hervor, die immer wieder Studienplätze zur Verfügung stellt und schloß abschließend mit den Worten: "Wir nehmen auch gerne Hinweise entgegen, was wir besser machen können."

    Aus seinem Ministerium in Düsseldorf überbrachte Dr. Dietmar Möhler die Grüße und Glückwünsche von Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW. Er stellte in seiner Ansprache fest: "Die Talente in unserer Gesellschaft müssen gefunden und auch gefördert werden. Das ist sehr wichtig, denn uns droht ein Fachkräftemangel. Derzeit fehlen 50.000 MINT-Akademiker. Das duale Studium gewinnt da immer mehr an Bedeutung und das ist auch der richtige Weg in die Zukunft. Die Hochschule Bochum ist mit ihrem KIA-Studiengang aus dem Revier nicht mehr wegzudenken. Ich möchte ihnen herzlichst gratulieren und mich für ihr bisheriges Engagement bedanken."

    Norbert Dohms, Leiter des Dezernats für Kommunikation, Innovation und Transfer der Hochschule Bochum, freute sich in seiner Ansprache: "Ich darf seit 20 Jahren dabei sein." Er erinnerte sich noch an die Anfänge zurück: Die "Erfinder" dieser Idee kamen aus Krefeld. Die Hochschule dort war der Vorreiter; Bochum griff sie auf. "Die Firma Opel spielte damals eine wichtige Rolle und hat uns bis heute bei unseren Aufgaben unterstützt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen wird hier erleb- und praktizierbar gemacht.“
    Gleichwohl muss die Hochschule Überzeugungsarbeit bei den Unternehmen leisten, sich bei der KIA zu engagieren. "Die Aquise von neuen Unternehmen gehört in unserem Dezernat zu unseren vordringlichsten Aufgaben", stellt Dohms fest. "Ein KIA-Studium ist sehr anspruchsvoll und auch erklärungsbedürftig. Manche Unternehmen können sich darunter auf Anhieb nichts vorstellen." Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: „Durch den KIA Studiengang bekommen sie qualifizierte Studenten. Die Abbrecherquote ist sehr niedrig; weniger als 10 %. Bei diesem dualen Studiengang besteht eine enge Kooperation zwischen Forschung und Entwicklung.“ Das fängt bei einer einfachen Abschlußarbeit an und hört bei einem Forschungsprojekt auf.“ Auch dieses Potenzial können die Unternehmen nutzen.

    Für ein duales Studium plädierte auch Rainer Postulka, technischer Ausbildungsleiter der Open Grid Europe GmbH, und hatte gleich als ehemaligen KIA-Studenten Felix Möller mitgebracht, der sehr anschaulich von seiner seine Studienzeit sprach: "Ein duales Studium finde ich super! Ich will nicht nur an Maschinen schrauben und ich will auch nicht nur Theorie lernen. Beim KIA-Studiengang der Hochschule Bochum kann ich beides gut miteinander kombinieren. Das ist prima! Bei der Open Gride Europe habe ich verschiedene Abteilungen durchlaufen und konnte dabei viel für mich lernen. Ich würde mich immer wieder so entscheiden."

    Zuvor hat Rainer Postulka als Ausbildungsleiter auf die Vorteile eines dualen Studienangebotes hingewiesen: "Die Studierenden, die wir seit 1998 betreut haben, sind heute immer noch größtenteils in unserem Unternehmen. Sie lernen von der Pike auf ihren Beruf kennen und durchlaufen verschiedene Fachabteilungen. Sie arbeiten mit einem Arbeiter und mit einem Ingenieur zusammen und machen so tolle Erfahrungen."

    Von der IHK Mittleres Ruhrgebiet kam der stellvetretende Leiter für Berufliche Bildung, Thomas Gdanietz. Er hatte das Thema "Fachkräfte finden, entwickeln und binden" im Gepäck: "Wir haben in der Vergangenheit mehr und mehr Firmen überzeugen können, das der KIA-Studiengang ein gutes Modell ist. Das war nicht immer einfach und eine wirklich große Herausforderung für uns. Man muß bedenken: Die Jugendlichen von heute sind anders, als noch die vor 20 Jahren. Wir gehen heute auf Messen und in Schulen, um die Jugendlichen zu erreichen, uns bekannt zu machen und ihnen zu zeigen, was es für Berufe in unserer Region gibt. Eine Facharbeiterausbildung ist für viele Jugendliche auch ein guter Einstieg und KIA ist hier ein gutes Instrument."

    In einer anschließenden Podiumsdiskussion, die von Norbert Dohms geleitet wurde, waren der Dekan des Fachbereiches Mechatronik und Maschinenbau Jens Feldermann, Marec Hase von der Firma Hase bikes, – stellvertretend für die KIA-Kooperationspartner – und Thomas Gdanietz schnell einer Meinung: "Wir müssen die neue Generation von Jugendlichen für den dualen KIA-Studiengang finden, überzeugen und binden. Für eine Persönlichkeitsentwicklung ist gerade dieses Studium sehr sinnvoll; die Unternehmen bekommen qualifizierte Mitarbeiter. Daran hat sich in 20 Jahren nichts geändert."

    Für einen KIA-Studiengang entschieden sich in den vergangenen 20 Jahren ca. 500 Studierende. Sie nutzten diese Möglichkeit eine technische Berufsausbildung in Unternehmen der Region zu absolvieren und parallel an der Hochschule Bochum zu studieren. Die Kombination, eine berufliche Ausbildung in einem Betrieb mit einem technischen Studium zu verbinden, bietet besondere Chancen. Theorie und Praxis werden geschickt miteinander verknüpft.

    Dass die Jubiläumsfeier einen gelungenen Blick auf die Kooperative Ingenieurausbildung der Hochschule Bochum bot, darüber waren sich die Gäste und Akteure des Nachmittags einig. Ein Lob, das nicht zuletzt Stephanie Külkens galt, Ansprechpartnerin für die KIA Unternehmeskooperation, die die Feierstunde am 18. November hervorragend organsisiert und moderiert hatte.


    More information:

    http://www.hochschule-bochum.de/studienangebot/duale-studiengaenge.html - Das duale Studienangebot der Hochschule Bochum


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    Glückwunsch für erfolgreiches Studienmodell: Hochschulpräsident Prof. Martin Sternberg.
    Glückwunsch für erfolgreiches Studienmodell: Hochschulpräsident Prof. Martin Sternberg.

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    Stellten sehr anschaulich die Vorteile des KIA-Studium für ihr Unternehmen dar: Rainer Postulka, technischer Ausbildungsleiter der Open Grid Europe GmbH und KIA-Absolvent Felix Möller.
    Stellten sehr anschaulich die Vorteile des KIA-Studium für ihr Unternehmen dar: Rainer Postulka, tec ...
    Fotos: Hochschule Bochum
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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Teachers and pupils
    Construction / architecture, Economics / business administration, Electrical engineering, Information technology, Mechanical engineering
    regional
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

    Glückwunsch für erfolgreiches Studienmodell: Hochschulpräsident Prof. Martin Sternberg.


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    Stellten sehr anschaulich die Vorteile des KIA-Studium für ihr Unternehmen dar: Rainer Postulka, technischer Ausbildungsleiter der Open Grid Europe GmbH und KIA-Absolvent Felix Möller.


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