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11/27/2015 09:04

Leibniz-Institute in Dummerstorf, Hannover, Potsdam und Leipzig evaluiert

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Pressestelle Berlin
Leibniz-Gemeinschaft

    Vier Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sollen weiterhin gefördert werden. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft heute nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung Bund und Ländern empfohlen. Drei Institute sollen wie üblich nach sieben Jahren erneut evaluiert werden. Bei einem Institut ist vorgesehen, die Leistungen bereits nach vier Jahren erneut zu überprüfen.

    - Leibniz-Institut für Nutztierbiologie, Dummerstorf (FBN)
    - Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, Hannover (ARL)
    - Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
    - Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, Leipzig (TROPOS)

    Zu den Stellungnahmen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft im Einzelnen:

    1.) Leibniz-Institut für Nutztierbiologie, Dummerstorf (FBN)
    Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) widmet sich Fragen der tiergerechten sowie ressourcen-, klima- und umweltschonenden Nutztierhaltung. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft bewertet die Leistungen des Instituts als gut bis sehr gut. Mit Blick auf die am FBN zur Verfügung stehende und auch im internationalen Maßstab einmalige wissenschaftliche Infrastruktur blieben jedoch die wissenschaftlichen Leistungen des Instituts deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück.

    In der Forschung gelinge es trotz einiger Erfolge noch zu selten, innovative Themen zu identifizieren und entsprechende Ergebnisse hervorzubringen, die auch international Beachtung fänden, heißt es in der heute veröffentlichten Stellungnahme. Um dies zu erreichen, müsse sich das FBN erheblich offener für Impulse von außen zeigen und einen intensiveren personellen Austausch mit der internationalen wissenschaftlichen Fachgemeinschaft pflegen. Der Senat erwartet zudem, dass die wissenschaftliche Infrastruktur für eine externe Nutzung geöffnet und die internationale Zusammenarbeit aktiv vorangetrieben wird.

    Positiv würdigt der Senat den Technologie- und Wissenstransfers bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Das FBN entwickle erfolgreich innovative Verfahren für die Praxis. Das Institut engagiere sich ebenso in der Beratung von Politik, Verbänden und Wirtschaftsunternehmen. Hervorgehoben wurde außerdem eine stark verbesserte Kooperation mit der Universität Rostock. Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des Instituts fortzuführen und die wissenschaftlichen Leistungen in vier Jahren erneut zu überprüfen.

    2.) Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften, Hannover (ARL)
    Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften (ARL) befasst sich mit Fragen der Raumentwicklung sowie deren politischer und planerischer Steuerung. In den vielfältigen Arbeitsgremien der Akademie wirken derzeit fast 900 Personen aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Die ARL ist, wie der Senat in seiner Stellungnahme hervorhebt, eine wesentliche Plattform für den Austausch der raum- und planungsorientierten Akteure im deutschsprachigen Raum.
    Die im Rahmen der Gremien bearbeiteten Themen sind dem Senat zufolge wissenschaftlich aktuell und die dabei erzielten Arbeitsergebnisse von hoher Relevanz. Mit ihren vielfältigen Beratungsleistungen, etwa zur räumlichen Entwicklung des Einzelhandels oder zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Raumordnung, wirke die ARL bis in räumliche Gesetzgebungsverfahren hinein. Sowohl die von ihr herausgegebenen Zeitschriften als auch die ausgewiesenen Standardwerke seien von großer Bedeutung für die raumplanerische Praxis, heißt es. Künftig solle die Akademie jedoch die internationale Rezeption ihrer Forschungen besser sicherstellen. Auch sollten kommunale und europäische Fragen vermehrt aufgegriffen werden.

    Die Tätigkeiten der ARL werden durch eine Geschäftsstelle unterstützt, die ihre Aufgaben sehr gut wahrnimmt und sich seit einigen Jahren verstärkt dem Qualitätsmanagement der Akademie widmet. Der Senat begrüßt die wissenschaftliche Profilierung der Geschäftsstelle und die laufenden Planungen zur Personalentwicklung. Insgesamt empfiehlt er Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung der ARL fortzuführen.

    3.) Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
    Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) betreibt Grundlagenforschung zu wichtigen und aktuellen Fragen auf dem Gebiet der kosmischen Magnetfelder sowie der extragalaktischen Astrophysik. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft beurteilt die Leistungen des Instituts insgesamt als sehr gut bis exzellent. Es habe sehr gute Publikationsleistungen vorzuweisen, trage in relevanter Weise zur Entwicklung von Forschungstechnologien bei und erbringe wertvolle wissenschaftliche Dienstleistungen, heißt es in der Stellungnahme.

    Der Senat hebt insbesondere die großen Erfolge des AIP bei der Beteiligung an internationalen Großprojekten hervor, die er auch auf den konsequenten Ausbau der instrumentellen und computergestützten Infrastruktur am Institut zurückführt. Man könne davon ausgehen, dass das AIP sein Potenzial für den Wissens- und Technologietransfer in den nächsten Jahren noch weiter ausschöpfen werde.

    Auch der wissenschaftliche Nachwuchs wird dem Senat zufolge am AIP sehr gut ausgebildet. Die Kooperation mit der Universität Potsdam sowie mit außeruniversitären Partnern wie Sternwarten, Observatorien und Forschungszentren seien vielfältig und äußerst ergiebig. Bund und Ländern wird empfohlen, die gemeinsame Förderung des AIP fortzusetzen.

    4.) Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, Leipzig (TROPOS)
    Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) befasst sich mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften und Prozessen in der untersten Schicht der Erdatmosphäre. Am Institut wird sehr erfolgreich erforscht, wie sich Wolken und Aerosole bilden, erläutert der Senat der Leibniz-Gemeinschaft. In seiner heute veröffentlichten Stellungnahme zum Institut wird das auch im internationalen Vergleich sehr gute Zusammenspiel von Physik und Chemie sowie die gelungene Verbindung von Experimenten und Modellbildungen hervorgehoben.

    Der Senat würdigt, dass das TROPOS mit der stetigen Weiterentwicklung von Messinstrumenten und -techniken für die internationale Forschung einen wertvollen Beitrag leiste. Wissenschaftliche Gäste aus aller Welt nutzten diese Entwicklungen bei ihren Besuchen in Leipzig. Das TROPOS unterhalte zahlreiche und ertragreiche internationale Kooperationen. Besonders erwähnenswert sei das von der EU geförderte Netzwerk ACTRIS. Der Senat befürwortet nachdrücklich die Aufnahme des Vorhabens in die nationale und in die europäische Road-map für Forschungsinfrastrukturen.
    Ausgesprochen erfreulich ist es aus Sicht des Senats zudem, wie der wissenschaftliche
    Nachwuchs am Institut von der internationalen Vernetzung des Instituts profitiert. Im Anschluss an Tätigkeiten in Leipzig könnten die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler andernorts ihre Karriere bestens fortsetzen. Umgekehrt ziehe TROPOS dank seiner internationalen Vernetzung in erheblichem Umfang ausländische Forscherinnen und Forscher an. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung von TROPOS fortzuführen.

    Die einzelnen Senatsstellungnahmen finden Sie im Wortlaut auch auf den Internetseiten der Leibniz-Gemeinschaft unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/

    Hintergrund:
    Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige, die durch schriftliche Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch informiert werden, bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das evaluierte Institut Stellung nehmen kann. Auf dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält. Diese Senatsstellungnahme dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen. Zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der Einrichtung zum Bewertungsbericht) werden die Senatsstellungnahmen auf der Internet-Seite der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht. Alle an der Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
    Dr. Christine Burtscheidt
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
    Mobil: 0160 / 800 99 46
    burtscheidt@leibniz-gemeinschaft.de

    Christoph Herbort-von Loeper M.A.
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u. a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.


    More information:

    http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Chemistry, Physics / astronomy, Traffic / transport, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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