Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine neue Forschergruppe unter Leitung der Bergischen Universität Wuppertal ein. Ziel der internationalen Forschergruppe ist es, die Forschungen an der „größten Forschungsmaschine der Welt“, dem Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf, aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht zu untersuchen.
Dabei arbeiten Philosophen, Wissenschaftshistoriker und Physiker der Bergischen Universität mit Wissenschaftlern sechs weiterer Universitäten eng zusammen. Das Projekt ist maßgeblich an der Bergischen Universität entstanden. Sprecher der Forschergruppe ist Dr. Gregor Schiemann, Professor für die Geschichte und Theorie der Wissenschaften an der Bergischen Universität.
Die Forschergruppe „The Epistemology of the Large Hadron Collider" ist Ergebnis einer bisher fast zehnjährigen gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Physik zu Themen des LHC. Weltweit hatte diese interdisziplinäre Forschungskooperation viel Beachtung gefunden.
Die Teilchenphysik am LHC erforscht die grundlegenden Bausteine und Kräfte, aus denen die Natur zusammengesetzt ist. In den letzten Jahrzehnten ist dabei ein Bild dieser Welt entstanden, das fast alle Messungen genau beschreiben kann. Diese Erfolge aber stehen im Gegensatz zu vielen offenen Fragen. So rätseln die Physiker darüber, wie eine umfassendere und fundamentalere Theorie der Natur aussehen kann. Die DFG-Forschergruppe untersucht, auf welchen Grundlagen diese neue Theorie entwickelt wird und welche neuartigen Prinzipien der Wissenschaftsentwicklung dabei verwendet werden.Die Wuppertaler Professoren und Mitglieder des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) Dr. Peter Mättig, Dr. Gregor Schiemann, Dr. Erhard Scholz und Dr. Christian Zeitnitz leiten dabei Projektgruppen zu einzelnen Fragestellungen.
Auch die riesigen Messeinrichtungen am LHC, an denen 10.000 Physikerinnen und Physiker arbeiten und Trillionen von Daten gesammelt werden, stellen neuartige Fragen, die in der Forschergruppe untersucht werden: Wie kann neue Erkenntnis in einem so komplexen Umfeld erzeugt werden? „Die komplexen Forschungsbedingungen der Teilchenphysik sind eine Herausforderung für das Streben nach immer einfacheren und umfassenderen Beschreibungen der Natur. Die Zusammenarbeit der Physik und der Philosophie stärkt das Konzept, das durch das IZWT der Bergischen Universität verfolgt wird“, bringt Prof. Gregor Schiemann die Idee der Forschergruppe auf den Punkt.
Der Sprecher der DFG-Forschergruppe: Prof. Dr. Gregor Schiemann.
In der Forschergruppe arbeiten Expertinnen und Experten aus der Wissenschaftsphilosophie, -soziologie, -geschichte und aus der Physik aus Deutschland, Österreich und den USA zusammen. Die sechs Projekte der Forschergruppe werden geleitet von Prof. Dr. Robert Harlander (RWTH Aachen), Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand (KIT Karlsruhe), Prof. Dr. Michael Krämer (RWTH Aachen), Prof. Dr. Dennis Lehmkuhl (Caltech, Los Angeles), Prof. Dr. Peter Mättig (Bergische Universität), Prof. Dr. Martina Merz (AAU Klagenfurt), Prof. Dr. Gregor Schiemann (Bergische Universität), em. Prof. Dr. Erhard Scholz (Bergische Universität), Prof. Dr. Friedrich Steinle (TU Berlin), Prof. Dr. Michael Stöltzner (Universität South Carolina), Dr. Adrian Wüthrich (TU Berlin) und Prof. Dr. Christian Zeitnitz (Bergische Universität).
Kontakt:
Prof. Dr. Gregor Schiemann
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2358
E-Mail schiemann@uni-wuppertal.de
Criteria of this press release:
Journalists
History / archaeology, Philosophy / ethics, Physics / astronomy, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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