In jeder Stunde werden heute zwei Menschen neu versklavt, weltweit setzen Menschenhändler rund 32 Milliarden Dollar jährlich um – die Sklaverei ist so alt wie die Menschheit und bis in die heutige Zeit ein Thema.
Zum Abschluss des Projektes ›Forschungen zur Antiken Sklaverei‹ widmet sich eine Tagung nicht nur der Sklaverei in der griechischen und römischen Gesellschaft der Antike, sondern auch den Sklavengesellschaften späterer Epochen.
Für den Abendvortrag konnte Orlando Patterson gewonnen werden. Der gebürtige Jamaikaner und Professor für Soziologie an der Harvard University ist einer der großen Experten zu diesem Thema. Er hat viel beachtete Publikationen zur Sklaverei in historisch-soziologischer und globaler Perspektive veröffentlicht, darunter bahnbrechend ›Slavery and Social Death‹ (1982) und ›Rituals of Blood. Consequences of Slavery in Two American Centuries‹ (1998).
Die griechische und römische Gesellschaft der Antike war durch Sklaverei geprägt. Sklaven wurden in der Landwirtschaft, in Handwerk und Handel, als Dienerschaft im Haus und im Bergbau eingesetzt. Viele waren in die Familien ihrer Herren integriert, konnten an Feiern und kultischen Festen teilnehmen und auf eine Freilassung hoffen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihnen als Bestrafung die Peitsche drohte, sie vor athenischen und römischen Gerichten nur unter Folter aussagen durften und mit der ständigen Angst leben mussten, an einen anderen Ort und in ein anderes soziales Umfeld verkauft zu werden.
Bei der Tagung soll die antike Sklaverei in Vergleich zu anderen Sklavengesellschaften späterer Epochen gesetzt werden und dem Einfluss des Christentums und der christlichen Kirche sowie des römischen Rechts und anderer antiker Traditionen nachgegangen werden. Welchen Stellenwert hat die Sklaverei der antiken Gesellschaften im globalhistorischen Kontext gehabt?
Mit dieser Tagung findet das Projekt ›Forschungen zur antiken Sklaverei‹, das 1950 von Joseph Vogt begründet und bis 2012 von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz gefördert wurde, seinen Abschluss.
Die jüngst fertiggestellten Publikationen aus dem Forschungsprojekt werden bei der Abschlussveranstaltung vorgelegt.
Donnerstag, 14. Januar 2016, 12 Uhr (Tagungsbeginn), 18.30 Uhr Abendvortrag
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz
Der Eintritt ist frei.
Über einen Terminhinweis und eine Berichterstattung würden wir uns freuen.
http://www.adwmainz.de/nachrichten/artikel/abschlussveranstaltung-des-projekts-f...
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology
transregional, national
Research projects, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).