(ukg) Essstörungen, insbesondere Anorexie (Magersucht) und Bulimie (Ess-, Brechsucht), stellen für Mädchen und junge Frauen ein erhebliches Risiko für die seelische und körperliche Gesundheit dar. Bei Nichtbehandlung besteht die Gefahr einer Chronifizierung mit gravierenden körperlichen und psychosozialen Folgen bis hin zu hohen Todesraten bei der Anorexia nervosa. Auch das unmittelbare soziale Umfeld dieser Patientinnen wird stark beeinträchtigt. Zudem spielen Beziehungsfaktoren in der Entwicklung und Aufrechterhaltung dieser Störungen oft eine erhebliche Rolle.
Die Ambulanz für Familientherapie und für Essstörungen in der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie, Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen, befasst sich seit zwölf Jahren intensiv mit der Erforschung familiärer Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Anorexie und Bulimie sowie mit der gezielten Behandlung dieser Erkrankungen. Hierbei wurden spezifische einzel-, familien- und gruppentherapeutische Vorgehensweisen entwickelt.
In 2., überarbeiteter Auflage ist jetzt der Band "Psychotherapie der Essstörungen. Krankheitsmodelle und Therapiepraxis - störungsspezifisch und schulenübergreifend" erschienen. Er stellt die verschiedenen Formen von Essstörungen und ihre Ursachen ebenso auf dem neuesten Erkenntnisstand dar sowie die wesentlichen Ansätze der ambulanten und stationären Behandlung.
Das Buch "Familientherapie der Essstörungen" beschreibt die familiären Beiträge zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen sowie deren Konsequenzen für die Familienbeziehungen und schildert anhand von ausführlichen Fallbeispielen verschiedene Behandlungsverläufe und Behandlungsmöglichkeiten.
Der Band "Familienbeziehungen von Patientinnen mit Bulimia nervosa. Eine Vergleichsstudie zu Patientinnen mit Anorexia nervosa und einer nicht-essgestörten Kontrollgruppe" stellt eine umfassende Untersuchung zu Familienbeziehungen bei essgestörten Patientinnen unter Einbeziehung wesentlicher vorausgehender Studien zu diesem Thema dar.
Alle drei Bücher sollen dazu beitragen, das Verständnis für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten zu optimieren. Sie bieten Wissenschaftlern auf diesem Gebiet sowie Praktikern wichtige Hinweise für weitere Forschungsfragen beziehungsweise für das praktische Vorgehen in der Behandlung dieser Patientinnengruppe.
Günter Reich, Manfred Cierpka (Hrsg.): Psychotherapie der Essstörungen. Krankheitsmodelle und Theoriepraxis - störungsspezifisch und Schulen übergreifend. Thieme-Verlag, Stuttgart 2001, 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 258 Seiten, 39,95 Euro
Günter Reich: Familientherapie der Essstörungen. Hogrefe, Verlag für Psychologie, Göttingen, Bern, Toronto, Seattle 2003, 168 Seiten, 24,95 Euro
Günter Reich: Familienbeziehungen von Patientinnen mit Bulimia nervosa. Eine Vergleichsstudie zu Patientinnen mit Anorexia nervosa und einer nicht-essgestörten Kontrollgruppe. Asanger-Verlag, Heidelberg, Kröning 2003, 286 Seiten, 25,-- Euro
Weitere Informationen:
www.psychosomatik.uni-goettingen.de
essstoerungen@med.uni-goettingen.de
Ansprechpartner:
Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
Ambulanz für Familientherapie und Essstörungen
Abt. Psychosomatik und Psychotherapie,
Priv.-Doz. Dr. phil. Günter Reich
Humboldtallee 38
37073 Göttingen
Telefon ++49(0)551/39-5500
Fax ++49(0)551/39-5497
http://www.psychosomatik.uni-goettingen.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Scientific Publications
German
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