idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/27/2016 10:24

Zähne mit Säureschäden schonend und effizient behandeln

Benjamin Waschow Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Freiburg

    Universitätsklinikum Freiburg leitet Studie zu automatisierten Fräsverfahren für Zahnersatz / 940.000 Euro Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

    Falsche Ernährung, Sodbrennen und Essstörungen können zu Säureschäden an den Zähnen führen. Das bislang schonendste Verfahren zur Zahnrestaurierung ist die Verblendung der Zähne mit handgefertigten Teilkronen. Doch diese minimalinvasive Keramikversorgung ist sehr aufwändig und teuer. Ob eine computergestützte – und damit deutlich effizientere – Versorgung bei Patienten mit säurebedingten Zahnschäden genauso gute Ergebnisse bringt wie handgefertigte minimalinvasive Teilkronen, wird in einer Studie unter Leitung von Prof. Dr. Petra Gierthmühlen, Oberärztin an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Strub) des Universitätsklinikums Freiburg, untersucht. Mit rund 940.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das jetzt bewilligte Vorhaben, das Mitte 2016 beginnt. Es wird an acht Zentren in Deutschland durchgeführt und dauert drei Jahre. Insgesamt werden in die Studie 96 Patienten eingeschlossen, bei der voraussichtlich mehr als 1.000 Zähne keramisch und metallfrei versorgt werden.

    Zahnersatz aus der Computerfräse

    In der aktuellen Studie vergleichen die Wissenschaftler handgefertigte Zahnrestaurationen mit solchen, die mit dem computergestützten CAD-CAM-Verfahren hergestellt wurden. CAD-CAM steht für „computer-aided design“ und „computer-aided manufacturing“ und bezeichnet eine Vorgehensweise, bei der die Teilkrone zuerst dreidimensional im Computer modelliert und anhand dieser Daten von einer Fräsmaschine aus einem Keramikblock gefräst wird.

    „Wenn die computergefrästen Zahnversorgungen bei Patientenzufriedenheit und klinischem Einsatz genauso gut abschneiden wie die handgearbeiteten, könnte eine große Patientengruppe von der effizienteren und kostengünstigeren computergestützten Herstellung profitieren“, sagt Prof. Gierthmühlen.

    Zahnschäden durch falsche Ernährung, Sodbrennen und Essstörungen

    Säurebedingte Zahnschäden entstehen etwa durch den massiven Konsum säurehaltiger Getränke, durch Aufstoßen oder durch regelmäßiges Erbrechen bei Essstörungen. Dabei kommt es zu einem irreversiblen Verlust der Zahnhartsubstanz und in der Folge zu empfindlichen und unästhetischen Zähnen sowie einer eingeschränkten Kaufunktion. „Bei den Betroffenen sind meist ein Großteil oder sogar alle Zähne von den Schäden betroffen. Darum ist eine Zahnversorgung bei diesen Patienten auch besonders aufwändig“, sagt Prof. Gierthmühlen.

    In der Vergangenheit wurden solche Patienten häufig mit Vollkronen versorgt, wofür viel Material vom ursprünglichen Zahn weggeschliffen werden musste. Neuere, minimalinvasive Behandlungskonzepte hingegen zielen auf einen möglichst schonenden, nur die tatsächlichen Defekte korrigierenden Eingriff unter Einbeziehung der ursprünglichen Zahnsubstanz ab.

    Die Klinik für Zahnärztliche Prothetik weist eine langjährige Erfahrung an klinischen und werkstoffkundlichen Studien zu innovativen metallfreien zahnmedizinischen Behandlungsmethoden auf. Um die Ursachen säurebedingter Schäden zu beseitigen, werden die Patienten am Universitätsklinikum Freiburg in einer interdisziplinären Kooperation zwischen Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Klinik für Innere Medizin II und Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie betreut.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Petra Gierthmühlen
    Oberärztin
    Klinik für Zahnärztliche Prothetik
    Universitätsklinikum Freiburg
    Telefon: 0761 270-48440
    petra.gierthmuehlen@uniklinik-freiburg.de


    More information:

    http://www.uniklinik-freiburg.de/prothetik.html Klinik für Zahnärztliche Prothetik
    http://dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung_nr_61 Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft


    Images

    Prof. Dr. Petra Gierthmühlen
    Prof. Dr. Petra Gierthmühlen
    Source: Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg


    Criteria of this press release:
    Journalists, Students, all interested persons
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Prof. Dr. Petra Gierthmühlen


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).