In Museen herrscht oft dicke Luft: Trotz Klima- und Filteranlagen ist die Luftqualität schlecht. „In Verbindung mit neuartigen Bau- und Konstruktionsmaterialien, die immer häufiger zum Einsatz kommen, ist die Raumluft in Museen oft sogar gefährlich“, sagt Prof. Dr. Alexandra Jeberien, Expertin für Präventive Konservierung an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). Das gelte für die Mitarbeiter_innen, das Publikum und speziell für die Sammlungen und Exponate. In Zusammenarbeit mit drei Museen will Jeberien einen neuen Test entwickeln, der zielgerichteter und kostengünstiger ist als das derzeit gängige Verfahren.
Den Einsatz des bisher in Museen gängigen Tests – es handelt sich um den in den 1970er Jahren entwickelten und nach dem am Londoner British Museum tätigen Chemiker und langjährigen Konservator Andrew W. Oddy benannten sog. Oddy-Test - hat die Wissenschaftlerin der HTW Berlin in einer Umfrage überprüft und mit Fachleuten in einem Workshop diskutiert. Der Oddy-Test sei zwar aussagefähig, kostengünstig und anschaulich, sagt Prof. Dr. Alexandra Jeberien. Doch er werde nicht einheitlich praktiziert und sei daher schwer reproduzierbar. Nicht zuletzt deshalb gäbe es bis heute keine Grenzwerte für Schadstoffkonzentrationen in Museen und Sammlungen.
Jeberien will nun in Zusammenarbeit mit drei Museen – dem Berliner Museum für Naturkunde, dem Zoologischen Institut und Museum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - ein neues Testverfahren entwickeln. Dieses Verfahren soll präziser und nachhaltiger sein als der Oddy-Test. Es soll auch dabei helfen, schädliche Emissionen ausfindig zu machen und sie durch gezielte Maßnahmen langfristig zu reduzieren, sprich: die Luftqualität positiv zu beeinflussen.
Die Forschungen konzentrieren sich auf die Anwendung und Erprobung einheitlicher, innovativer Reaktionsbehälter sowie einheitlicher Indikatoren. Dabei kooperieren die Akteure auch mit Unternehmen der labortechnischen Branche sowie dem Fraunhofer-Institut. Die drei Museumspartner in Berlin, Greifswald und Halle, die alle über umfangreiche naturkundliche Sammlungen von nationaler Bedeutung verfügen, werden das neuartige Testverfahren praktisch erproben. Ergebnisse sollen bis 2018 vorliegen. Das Projekt wird von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Ansprechpartnerin für die Presse
Prof. Dr. Alexandra Jeberien, HTW Berlin
Studiengang Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik
E-Mail: Alexandra.Jeberien@htw-berlin.de, Tel. 030 5019 3491
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences, Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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