idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/11/2016 12:05

Studium und Ehrenamt verbinden als „Pionierleistung für das ganze Land“

Dr. Christine Lüdke Corporate Communication
Hochschule Augsburg - Hochschule für angewandte Wissenschaften

    Hochschule Augsburg als Partner der Feuerwehren und Hilfsorganisationen: Die Hochschule Augsburg hat gemeinsam mit dem Stadtfeuerwehrverband Augsburg e.V. und der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann übernommen.

    Maximilian Ritter hat gerade sein Maschinenbau-Studium an der Hochschule Augsburg begonnen. Der 19-Jährige verdankt seinen Platz nicht nur seiner schulischen Leistung, sondern auch seinem ehrenamtlichen Engagement. Denn die Hochschule ist Partner der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen sowie des Stadtfeuerwehrverbandes: „Damit haben sie für die Zielgruppe der Studentinnen und Studenten ein vollständig neuartiges Konzept zur Nachwuchsgewinnung und -erhaltung in Feuerwehren und freiwilligen Hilfsorganisationen entwickelt“, so der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bei der Auftaktveranstaltung am 10. März. Er habe gerne die Schirmherrschaft für die Kooperation übernommen, da diese Säule der Sicherheitsarchitektur in Bayern so dauerhaft gestärkt werden könne. „Ich würde mich freuen, wenn wir diese Kooperationsvereinbarung als Vorbild für weitere Kooperationen zwischen bayerischen Hochschulen und den Feuerwehren und Hilfsorganisationen vorstellen könnten“, so Herrmann. „Diese organisationsübergreifende Zusammenarbeit ist vorbildlich und besonders im Einsatzfall von unschätzbarem Wert.“

    Vernetzung fördern

    Wer sich beim Arbeiter-Samariter-Bund, beim Bayerischen Roten Kreuz, bei der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft, bei den Johannitern, Maltesern oder bei einer Freiwilligen Feuerwehr dauerhaft engagiert und zum Studium an die Hochschule Augsburg kommt, hat ab sofort Vorteile: Über das örtliche Auswahlverfahren kann die Hochschule den Zugang für ehrenamtlich Aktive ermöglichen. Außerdem sollen sich in diesem Bereich engagierte Studentinnen und Studenten vernetzen: „Es soll miteinander Verständnis bei Professoren und Dozenten dafür geweckt werden, dass man aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit im Studium öfters mal nicht anwesend sein kann“, erklärt Prof. Dr. Nik Klever, der selbst bei der Bergwacht aktiv die Kooperation mit den Partnern der Feuerwehren und Hilfsorganisationen initiiert hat. Außerdem soll das Engagement über das ganze Studium hinweg ermöglicht werden, gemeinsame Veranstaltungen und Exkursionen sollen die Vernetzung fördern. Darüber hinaus solle der Technologie- und Wissenstransfer zwischen den Partnern gefördert werden, so Professor Klever. Seit 2014 ist die Förderung des Ehrenamts eines der bayerischen Staatsziele und gelte damit auch für die Hochschulen, so Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair, Hochschul-Vizepräsident für angewandte Forschung und Wissenstransfer. Eine solche Kooperation sei in Bayern, wenn nicht gar deutschlandweit, einzigartig. Staatminister Herrmann bezeichnet die Kooperation als „Pionierleistung für das ganze Land“.

    Studium und Ehrenamt besser miteinander vereinen

    Schon heute sind 33 Studierende bei Feuerwehren und Hilfsorganisationen in der Region aktiv: Theresa Lichtenstern aus Landsberg hat im Jahr 2008 in Pitzling die Jugendfeuerwehr mitbegründet. Die 22-Jährige studiert an der Hochschule Augsburg Betriebswirtschaft, schreibt gerade ihre Bachelorarbeit und ist Mutter eines einjährigen Sohnes. Sie sagt: „Ich finde es sehr schön, dass das Ehrenamt durch die Kooperation Wertschätzung erfährt. Ich erhalte dadurch eine Art von Anerkennung.“ Außerdem verschaffe ihr die Sensibilisierung für das Thema unter Professoren und Dozenten eine gewisse Erleichterung: „Jetzt kann ich auch mal unbesorgt meinen Piepser in der Zeit vor einer Klausur anlassen.“ Der Einsatzalarmierung nachkommen oder dem Studium? – die Antwort auf diese Frage fällt ihr heute leichter als früher, da sie nun das Gefühl hat, beides besser unter einen Hut zu bekommen. Die Mitstudierenden seien im Zweifelsfall auch gerne bereit, sich über den fehlenden Stoff aus einer Vorlesung auszutauschen.

    Engagement-Förderung von Kindesbeinen an bis ins Erwachsenenalter

    Günter Gsottberger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen betont: „Diese neue Kooperation knüpft an unser Engagement als Lobby für das Ehrenamt an: Wir haben bereits 2013 mit „Rettet die Retter“ eine Basis für die frühkindliche Prägung einer „Kultur des Helfens“ in Kindertagesstätten gelegt und werben für die Fortsetzung an Grundschulen.“ In Mittel- und Realschulen sowie Gymnasium betreiben Hilfsorganisationen schon „geradezu traditionell“ Schulsanitätsdienste. Die Kooperation mit der Hochschule sei damit die logische Fortsetzung der Engagement-Förderung von Kindesbeinen an bis ins Erwachsenenalter. „Es gilt nun, in Zukunft nicht nur Familie und Beruf, sondern auch das Ehrenamt in Einklang zu bringen – ein ganzes Leben im Zeichen des Engagements füreinander“, betont Gsottberger.

    Verständnis wecken

    Auch Kai Faßnacht, stellvertretender Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes Augsburg und ehrenamtlich aktiver Feuerwehrmann, hofft auf den Vorbildcharakter der Kooperation als „innovativem Impuls“: „Viele Arbeitgeber haben für die plötzliche Abwesenheit ihrer Mitarbeiter leider gar kein Verständnis mehr. Doch oft haben die Hochschulen und Universitäten einen Anstoß gebracht, der dann durch Arbeitgeber weiterverfolgt wurde.“

    Maximilian Ritter verfolgt seine Ziele im Studium und Ehrenamt weiterhin: Im Herbst beginnt der Johanniter seine Ausbildung zum Rettungssanitäter parallel zum Studium, er engagiert sich bei Sanitätsdiensten und im Bevölkerungsschutz. Er ist froh, in der Heimat studieren und sich für die Bürger engagieren zu können. Gleichzeitig soll das Studium an der Hochschule erfolgreich absolviert werden. Die Chancen stehen damit gut, eine künftige Fachkraft für die Region erhalten zu haben.

    Auszeichnung

    Für das Projekt „Hochschule Augsburg als Partner der Feuerwehren und Hilfsorganisationen“ wurde die Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen mit dem 2. Platz des Förderpreises „Helfende Hand 2015“ des Bundesministeriums des Innern in der Kategorie „Innovative Konzepte“ ausgezeichnet. Rund 1.400 Ehrenamtliche gehören der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen an, weitere 900 engagieren sich bei den Freiwilligen Feuerwehren in der Region.


    More information:

    http://www.hs-augsburg.de | Hochschule Augsburg
    http://www.feuerwehr-augsburg.net | Stadtfeuerwehrverband Augsburg e.V.
    http://www.augsburg-hilft.org | Augsburg hilft! Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen
    http://www.hs-augsburg.de/hochschule/gesellschaftliches_engagement/hochschule_en... | Kooperationsvereinbarung Partnerhochschule der Feuerwehren und Hilfsorganisationen


    Images

    Ehrenamtlich aktive Studierende mit Prof. Dr. Nik Klever, Günter Gsottberger und Kai Faßnacht.
    Ehrenamtlich aktive Studierende mit Prof. Dr. Nik Klever, Günter Gsottberger und Kai Faßnacht.
    Foto: Matthias Leo
    None

    Prof. Dr. Nik Klever (links), ehrenamtlich aktive Studierende, Staatsminister Joachim Herrmann und Hochschul-Vizepräsident Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair.
    Prof. Dr. Nik Klever (links), ehrenamtlich aktive Studierende, Staatsminister Joachim Herrmann und H ...
    Foto: Matthias Leo
    None


    Attachment
    attachment icon Gemeinsam: ASB, Malteser, Johanniter, BRK, DLRG und Feuerwehr. Ehrenamtlich Aktive haben jetzt Vorteile beim Studium an der Hochschule in Augsburg.

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Cooperation agreements, Studies and teaching
    German


     

    Ehrenamtlich aktive Studierende mit Prof. Dr. Nik Klever, Günter Gsottberger und Kai Faßnacht.


    For download

    x

    Prof. Dr. Nik Klever (links), ehrenamtlich aktive Studierende, Staatsminister Joachim Herrmann und Hochschul-Vizepräsident Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).