Arbeit für guten Lohn in der Produktion oder angestellt im Büro bei ordentlichem Gehalt? Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen haben in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung verloren. In der Industrie gibt es inzwischen mehr Ingenieure, Techniker, Kaufleute und Bürokräfte als Arbeiter, die bislang das Bild der Branche prägten. Grund genug für gewerkschaftliche und betriebliche Interessenvertretungen, die Angestellten stärker in den Blick zu nehmen. Eine aktuelle Publikation aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) beleuchtet dieses Feld.
Mit ihren technischen und betriebswirtschaftlichen Qualifikationen nehmen Angestellte Schlüsselpositionen ein. Sie unterscheiden sich dabei in ihren Beschäftigungsmerkmalen stark von Industriearbeitern: Im Durchschnitt höher qualifiziert, üben sie anspruchsvollere Tätigkeiten aus, fühlen sich enger an ihren Betrieb gebunden und wollen Karriere im Unternehmen machen. Allerdings gibt es auch Probleme wie lange (selbstgewählte) Arbeitszeiten, Unzufriedenheit mit den Karriereperspektiven und vor allem wachsenden Zeit- und Leistungsdruck.
Die Interessenvertretung qualifizierter Angestellter ist schwierig. So können die Betriebsräte beispielsweise in die Lage kommen, kollektive Regelungen gegen Beschäftigte verteidigen zu müssen, die ihre Arbeitszeiten in eigener Regie verlängern oder an Wochenenden arbeiten, obwohl dies formal nicht gestattet ist. Und Gewerkschaften stehen vor der Herausforderung, Angebote für Beschäftigte entwickeln zu müssen, die keine „Schutzmacht“ wünschen und ihre Anliegen gegenüber den Führungskräften individuell vertreten wollen.
Neue Initiativen sollen die Angestellten als Zielgruppe aktivieren und organisieren. Im Zentrum dieser Interessenvertretungen und Gewerkschaften stehen sowohl die Gründung von Betriebsräten als auch Beschäftigungssicherung oder die Entwicklung neuer und für die Angestellten relevanter Themen.
Weitere Informationen: http://www.iaq.uni-due.de/aktuell/veroeff/2016/haipeter01.php
Prof. Dr. Thomas Haipeter, Institut Arbeit und Qualifikation, Tel. 0203/379-1812, thomas.haipeter@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Psychology, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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