Joachim Weickert, Professor für Mathematik und Informatik an der Saar-Uni, erhält den Jean-Kuntzmann-Preis 2016. Der 1992 verstorbene französische Mathematiker Kuntzmann gilt als Pionier der Informatik; er hat auch die Universität Grenoble Alpes und die Stadt Grenoble zu angesehenen Standorten der angewandten Mathematik und der Informationstechnologie gemacht. Daher zeichnen die dortigen Forschungsinstitute Persyval-Lab und das Laboratoire Jean Kuntzmann seit 2014 jedes Jahr einen international herausragenden, interdisziplinär forschenden Mathematiker und Informatiker mit dem Jean-Kuntzmann-Preis aus. Weickert gilt als einer der führenden Experten für mathematisch fundierte Bildanalyse.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie ist eine der bedeutendsten in meiner bisherigen Forscherkarriere“, erklärt Joachim Weickert, Professor für Mathematik und Informatik an der Universität des Saarlandes und Leiter der Arbeitsgruppe Mathematische Bildanalyse. Nach den Vergaberichtlinien wird für den Jean-Kuntzmann-Preis jährlich ein Wissenschaftler außerhalb Grenobles ausgewählt, dessen Arbeit originell, interdisziplinär, qualitativ exzellent und für die Gesellschaft bedeutend ist.
Weickert sorgte jüngst für Aufsehen, indem er Prinzipien der Natur verwendete, um komplexe Probleme der Bildverarbeitung und der Computergrafik zu lösen. Prozesse, die bei der Osmose, in der Elektrostatik oder der Wärmeleitung auftreten, helfen jedoch nicht nur, Digitalbilder automatisch aufzubereiten, sondern sie auch hocheffizient zu komprimieren. Damit können sie zu einem späteren Zeitpunkt aus den massiv verkleinerten Bilddaten ohne sichtbaren Verlust wieder hergestellt werden. „Wir glauben, dass diese neuartigen Verfahren das Potenzial haben werden, JPEG und andere gängige Standards der Bildkompression qualitativ zu schlagen“, sagt Weickert.
Darüber hinaus forscht Weickert daran, Computern das Sehen beizubringen. Seine Verfahren kommen daher in Fahrassistenzsystemen moderner Automobile und in medizinischen Bildgebungsmethoden zum Einsatz, mit denen Ärzte und Radiologen Patienten untersuchen. Bereits vor sechs Jahren zeichnete die Deutsche Forschungsgemeinschaft Joachim Weickert mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis aus, der in Deutschland als der renommierteste und höchstdotierte Forschungspreis gilt. In der Begründung heißt es: „Weickert arbeitet weit über die Grenzen der Informatik und Mathematik eng mit Ingenieuren, Biologen und Medizinern zusammen und hat so auch auf anderen Gebieten überraschende und sehr innovative Lösungen für aktuelle Informationsverarbeitungsprobleme erzielt.” In der Forschung ist Weickert einer der meist zitierten Wissenschaftler an der Universität des Saarlandes.
Am 14. April wird Professor Joachim Weickert den Jean-Kuntzmann-Preis um 17:30 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung im Museum von Grenoble in Empfang nehmen.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Joachim Weickert
Mathematik und Informatik
Tel.: 0681 302-57340
E-Mail: weickert(at)mia.uni-saarland.de
Professor Joachim Weickert erhält den renommierten Jean-Kuntzmann-Preis am 14. April in Grenoble.
Foto: Universität des Saarlandes
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Information technology, Mathematics
regional
Contests / awards
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).