Seit Einführung der qualitätsgesicherten und flächendeckenden Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland durch digitales Mammographie-Screening werden etwa doppelt so viele Tumorvorstufen – „ductale Carcinomata in situ“ (DCIS) – wie zuvor entdeckt.
Seit Einführung der qualitätsgesicherten und flächendeckenden Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland durch digitales Mammographie-Screening werden etwa doppelt so viele Tumorvorstufen – „ductale Carcinomata in situ“ (DCIS) – wie zuvor entdeckt. In diesem Stadium sind die Tumorzellen auf die Milchgänge der weiblichen Brust beschränkt und haben die Basalmembran noch nicht durchbrochen, so dass sie noch nicht metastasierend im Körper streuen können.
„Der potentielle Screeningvorteil, einen aggressiven Brustkrebs durch die Diagnose als Vorstufe und durch eine entsprechende Therapie zu verhindern, tritt häufiger unter älteren als unter jüngeren Teilnehmerinnen auf“, sagt Privatdozentin Dr. Stefanie Weigel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Klinische Radiologie und des Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster (UKM). Ausgewertet wurden die entdeckten Tumorvorstufen DCIS nach Kernmalignitätsgrad (hoch, intermediär und gering) und nach 5-Jahres-Altersgruppen zwischen 50 und 69 Jahren bei 733.905 Frauen, die in den Jahren zwischen 2005 und 2008 erstmals am Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen teilgenommen hatten. Die höchste DCIS-Erkennungsrate ergab sich für die aggressivsten Vorstufe (hoher Kernmalignitätsgrad) bei Frauen zwischen 65 und 69 Jahren (0,8 pro 1.000 gescreenter Frauen im Vergleich zu 0,5 pro 1.000 gescreenter Frauen der jüngeren Altersgruppen von 50 bis 64 Jahre). Im Gegensatz dazu lag die Detektion des DCIS vom geringen Kernmalignitätsgrad in der ältesten Altersgruppe bei 0,4 pro 1.000 gescreenter Frauen. Die Daten wurden vom Epidemiologischen Krebsregister NRW erhoben.
Der Kernmalignitätsgrad des DCIS gilt als relevanter prognostischer Faktor hinsichtlich Wahrscheinlichkeit und Dauer bis zur Metastasierung. Zudem geht infolge molekulargenetischer Pfade das DCIS vom hohen Kernmalignitätsgrad tendenziell in eine aggressive Brustkrebserkrankung über. Nach derzeitigem Wissen entsteht aus dem DCIS vom hohen Kernmalignitätsgrad im Durchschnitt nach fünf Jahren invasiver Brustkrebs – mit Durchbrechung der Basalmembran -, während sich aus dem DCIS vom geringen Kernmalignitätsgrad durchschnittlich erst nach 15 Jahren ein invasives Karzinom entwickelt.
Die neuen Studienergebnisse zeigen, dass durch digitales Mammographie-Screening mit zunehmendem Alter immer häufiger biologisch relevante Brustkrebsvorstufen entdeckt werden, bevor sie in einen aggressiven invasiven Brustkrebs übergehen. Die systematische Brustkrebs-Früherkennung bewirkt durch diese Diagnosevorverlagerung einen Therapievorteil, da Chemotherapien von Mammakarzinomen des molekulargenetischen „high-grade Pfades“ vermieden werden können.
http://Link zur Studie: http://pubs.rsna.org/doi/abs/10.1148/radiol.2015150322
Priv-Doz. Dr. Stefanie Weigel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Klinische Radiologi ...
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German
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