Ein Vortrag von PD Dr. Geert Keil (Humboldt-Universität zu Berlin)
am Montag, 16. Juni 2003, um 18:15 Uhr
im Kulturwissenschaftliche Institut, Goethestraße 31, 45128 Essen
Kant zufolge haben Handlungen keine natürlichen Ereignisse als Ursachen, sondern werden vom Akteur selbst verursacht. Diese Auffassung hat unter anderem den Nachteil, dass sie nicht mit unseren sonstigen Auffassungen über Kausalität zusammenpasst. Kant postulierte deshalb eine zweite Art von Kausalität, die er "Kausalität aus Freiheit" nannte. Demgegenüber sucht die kausale Handlungstheorie (Davidson u.v.a.) mit der einzigen Art von Kausalität auszukommen, die es gibt: Handlungen würden durch mentale Ereignisse verursacht. Dieser Auffassung wird vorgeworfen, dass sie die menschliche Freiheit leugnet: Im Vortrag wird gezeigt dass dieser Einwand auf falschen Vorannahmen über die Natur der Kausalität beruht. Ursachen sind niemals hinreichende Bedingungen, und Kausalbeziehungen liegen auch keine strengen Gesetze zugrunde. Das Bestehen einer Kausalbeziehung zwischen mentalen Ereignissen und Körperbewegung ist damit vereinbar, dass der Akteur die Handlung auch hätte unterlassen können.
Geert Keil studierte Philosophie, Germanistik und Erziehungswissenschaft. Von 1992 bis 1999 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität Berlin. Es folgte ein Forschungsaufenthalt an der Universität Trondheim (Norwegen) als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung und 1999 die Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin. Dort ist er seit 2000 als Privatdozent tätig. Seine Arbeitsgebiete liegen in den Bereichen Philosophie des Geistes, Handlungstheorie, Metaphysik, Wissenschaftstheorie und Sprachphilosophie.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-0.
Criteria of this press release:
Geosciences, History / archaeology, Philosophy / ethics, Psychology, Religion, Social studies
transregional, national
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German
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