idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/21/2016 13:31

Gleiche Stabilität bei halbem Gewicht

Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Neuartiger CFK-Fräskopf steht Stahlvariante in nichts nach

    In Branchen wie dem Automobilbau oder der Luft- und Raumfahrt sind Bauteile aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) nicht mehr wegzudenken. Im Maschinenbau führt der Leichtbauwerkstoff trotz vielfältiger Potenziale noch ein Nischendasein. Um seine Vorzüge zu nutzen, haben die IPA-Wissenschaftler im Auftrag der EiMa Maschinenbau GmbH ein neuartiges Fräskopfgehäuse auf CFK-Basis entwickelt, das bei gleichbleibenden Eigenschaften nur halb so viel wiegt wie die Stahlvariante.

    CFK punktet mit zahlreichen Vorzügen. »Der Werkstoff verfügt über eine sehr hohe spezifische Festigkeit und Steifigkeit. Für die gleichen Eigenschaften ist nur ein Bruchteil der Masse im Vergleich zu Stahl notwendig«, informiert Projektleiter Uwe Schleinkofer von der Abteilung »Leichtbautechnologien« des Fraunhofer IPA. Mit der geringeren Massenträgheit werde der Energieverbrauch reduziert und dynamische, präzise Bewegungen ermöglicht. Hinzu kommen die hervorragenden Dämpfungseigenschaften. »Gerade bei hochpräzisen Arbeiten lassen sich Positionen schnell und exakt anfahren und halten«, weiß Schleinkofer. Nicht zuletzt strebe der Wärmeausdehnungskoeffizient von CFK gegen Null, was den Werkstoff weitgehend temperaturunabhängig macht.

    Kaum Erfahrungswerte bei CFK im Maschinenbau

    Mit diesen Vorzügen sind Bauteile aus CFK in vielen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau oder der Windkraft längst etabliert. Weniger verbreitet sind sie im Maschinen- und Anlagenbau. »Hier liegen aktuell noch zu wenig Erfahrungswerte vor«, meint Schleinkofer. Um dennoch von den Mehrwerten der CFK-Konstruktionen zu profitieren, hat die Firma EiMa Maschinenbau GmbH das Fraunhofer IPA beauftragt, ein Fräskopfgehäuse auf CFK-Basis als Prototyp zu entwickeln. »Die Potenziale des Materials – das niedrige Gewicht und die gute Dämpfung – sollten fürs Fräsen optimal nutzbar gemacht werden. Gleichzeitig sollten wir die Lösung wirtschaftlich umsetzen können«, erläutert Gunther Nagel, Konstruktionsleiter bei EiMa Maschinenbau.

    Gewichtsersparnis von 50 Prozent erzielt

    Diesen Anforderungen sind die IPA-Wissenschaftler nachgekommen, indem sie die Konstruktion eines 5-Achs-Stahlfräskopfs in eine CFK-Hybrid-Variante umgesetzt haben. Den Kern des Hybridverbunds bildet ein Stahlblechrahmen. »Damit lassen sich weitere Komponenten gut integrieren, die Kraft kann optimal eingeleitet werden und das Bauteil erhält zusätzliche Steifigkeit«, betont der Wissenschaftler. In Kombination mit der CFK-Außenhaut lassen sich im Vergleich zum Originalbauteil ca. 50 Prozent Gewicht einsparen.

    Industriepartner für Praxistests gesucht

    Aktuell sind die Wissenschaftler dabei, die Faserorientierung des Fräskopfgehäuses lastgerecht zu optimieren. Anschließend möchte die EiMa Maschinenbau den Prototyp bauen und unter realen Bedingungen testen. »Wir suchen derzeit noch nach einem Industriepartner, der die Anwendung mit uns erprobt und verbessert«, erklärt Nagel. Langfristiges Ziel der IPA-Experten ist, den hybriden Leichtbau für vielseitige Komponenten im Maschinen- und Anlagenbau nutzbar zu machen. »Beispielhafte Anwendungen wären Portalfräsmaschinen mit einer CFK-Brücke, CFK-Schlitten für Werkzeugmaschinen oder CFK-Gelenkstäbe für Roboter«, meint Schleinkofer.

    Pressekommunikation
    Jörg-Dieter Walz | Telefon +49 711 970-1667 | presse@ipa.fraunhofer.de | Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA | Nobelstraße 12 | 70569 Stuttgart

    Fachlicher Ansprechpartner
    Uwe Schleinkofer | Telefon +49 711 970-1553 | uwe.schleinkoferl@ipa.fraunhofer.de | Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA | www.ipa.fraunhofer.de

    Redaktion
    Ramona Hönl | Telefon +49 711 970-1638 | ramona.hoenl@ipa.fraunhofer.de


    More information:

    http://www.ipa.fraunhofer.de


    Images

    Mit hybridem Leichtbau haben die IPA-Wissenschaftler ein CFK-Fräskopfgehäuse konzipiert, das die Bearbeitungsqualität der Stahlvariante ermöglicht, dabei aber 50 Prozent weniger wiegt.
    Mit hybridem Leichtbau haben die IPA-Wissenschaftler ein CFK-Fräskopfgehäuse konzipiert, das die Bea ...
    Source: Quelle: Fraunhhofer IPA


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Electrical engineering, Information technology, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Mit hybridem Leichtbau haben die IPA-Wissenschaftler ein CFK-Fräskopfgehäuse konzipiert, das die Bearbeitungsqualität der Stahlvariante ermöglicht, dabei aber 50 Prozent weniger wiegt.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).