Die amerikanische Historikerin Carole Fink ist Gastprofessorin am „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Universität Jena / Öffentlicher Vortrag am 27. April
Die amerikanische Historikerin Carole Fink ist im Sommersemester 2016 Gastprofessorin am „Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Am Mittwoch, den 27. April 2016 hält sie um 18.15 Uhr einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Rethinking International History. New Tools for an Old Discipline“ im Hörsaal 24 des Universitätshauptgebäudes.
Carole Fink war bis zu ihrer Emeritierung 2011 Professorin für Geschichte an der Ohio State University. Ihre zahlreichen Veröffentlichungen widmen sich der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, der Historiographiegeschichte und der Geschichte der internationalen Beziehungen.
Ihre akademische Laufbahn führte Carole Fink vom Bard College im Bundestaat New York zunächst nach Yale (New Haven, Connecticut), wo sie 1968 mit einer Arbeit über „The Weimar Republic as Defender of Minorities, 1919-1933“ bei Hajo Hoborn und Hans W. Gatzke promovierte. Für ihr zweites Buch, eine Studie über „The Genoa Conference. European Diplomacy, 1921-1922“ (1984), wurde sie mit dem George Louis Beer Prize der American Historical Association geehrt. 1989 legte sie mit „Marc Bloch. A Life in History“ die erste Biographie des französisch-jüdischen Historikers und Widerstandskämpfers vor, die in sechs Sprachen übersetzt wurde. 2008 erschien ihr Buch „Defending the Rights of Others. The Great Powers, the Jews, and International Minority Protection, 1878-1938“, eine ebenfalls mit dem George Louis Beer Prize ausgezeichnete Studie über die internationalen Bemühungen zum Schutz der Rechte von Juden und anderen Minderheiten in Europa zwischen Bismarck und Hitler. Mit „Cold War. An International History“ veröffentlichte Fink 2014 eine vielbeachtete Gesamtdarstellung des Kalten Krieges und seiner Folgen für die internationale Politik, Wirtschaft und Kultur. Ihr aktuelles Forschungsprojekt, eine Studie über die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel zwischen 1965 und 1974, untersucht die Transformation dieser besonderen Partnerschaft vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, der die Regierungen beider Staaten zu Anpassungen ihrer Innen- und Außenpolitik zwang.
Bevor Carole Fink 1991 als Professorin an die Ohio State University berufen wurde, lehrte sie an der University of North Carolina in Wilmington, an der State University of New York in Binghamton sowie an mehreren privaten Colleges der Ostküste. Zwei Fulbright Fellowships führten sie nach Australien und nach Israel, viele andere an das Institute for Advanced Study in Princeton, das United States Holocaust Memorial Museum oder das Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D.C. Fink ist Mitglied der Editorial Boards der Fachzeitschriften „Australian Journal of Jewish Studies“, „Contemporary European History und International History Review“. 2007 erhielt sie den Distinguished Scholar Award ihrer Universität. Neben ihrer Lehrtätigkeit in Ohio, die sie auch nach ihrer Emeritierung fortsetzt, ist sie sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf zivilgesellschaftlicher Ebene in der Flüchtlingsarbeit aktiv.
Kontakt:
Dr. Kristina Meyer
„Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944458
E-Mail: Jena.Center[at]uni-jena.de
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Foto: Chris Brehmer
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