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06/13/2003 14:26

Feindbild Amerika in der DDR

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ringvorlesung mit Prof. Ettrich

    "Die Amerika-Bilder in der DDR sind mit dem offiziellen "Feindbild Amerika" nur einseitig und unzureichend erfasst. Neben dem ideologischen und parteioffiziellen lassen sich gerade im privaten Bereich, in der Alltags- und Konsumkultur, aber auch bei individuellen Lebensentwürfen andere, alternative Images der Vereinten Staaten ausfindig machen", so Prof. Dr. Frank Ettrich, der am Dienstag, dem 17. Juni 2003 die Ringvorlesung zum Thema "Feindbild Amerika in der DDR" halten wird.

    In seinem Vortrag will Ettrich zunächst die offiziellen Beziehungen zwischen den USA und der DDR, die maßgeblich vom Kalten Krieg und der nahezu vollständigen außenpolitischen Abhängigkeit der DDR von der Sowjetunion geprägt waren, skizzieren. Es folgt eine Analyse der parteioffiziellen und auch der eher "unpolitischen" Ansichten über Amerika, die angesichts des allseitigen und umfassenden Definitionsanspruchs des Regimes in der DDR eine "eigentümlich subversive Wirkung" entfaltet hätten. "Die DDR war eine institutionell "sowjetische" Gesellschaft, die mit jedem Jahr ihrer Existenz und mit jeder neuen Generation, die in ihr heranwuchs, einen Schritt weiter auf dem Weg einer "Amerikanisierung von unten" ging", stellt Ettrich fest. 1989 sei in einem gewissen Sinne der Höhepunkt dieses Wandels. Die "friedliche Revolution" habe im Zeichen der Menschenrechte gestanden. "Die Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte war seit 1974 wiederum die Substanz der amerikanischen Politik gegenüber der DDR".

    Frank Ettrich, Jhg. 1958, ist seit 1994 Professor für Soziologie an der Universität Erfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Soziologie, soziologische Theorie, Sozialstruktur, Transformationstheorie und Elitenforschung. Er ist seit 1995 Mitherausgeber des Berliner Journals für Soziologie; seit 1995 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Berliner Debatte. Zeitschrift für sozialwissenschaftlichen Diskurs und seit 1996 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Journal for East European Management Studies.

    Die sechste öffentliche Ringvorlesung der Universität Erfurt im Sommersemester 2003 steht unter dem Titel "Amerika - Fremder Freund". Die gemeinsam mit der Fachhochschule Erfurt und mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V., dem Evangelischen Augustinerkloster und der Thüringischen Landeszeitung veranstaltete populäre Vortragsreihe bietet in 11 Veranstaltungen im Luther-Saal des Augustinerklosters, Augustinerstraße 10, ein Vortrags- und Diskussionspodium mit Professoren mehrerer deutscher Universitäten.

    Nächster Vortrag der Reihe: 24. Juni 2003; "Archäologie des Anti-Amerikanismus"; Prof. Dr. Klaus Schwabe; Technische Universität Aachen.


    More information:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesungen


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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