Die Diagnose ist doppelt schlimm: Sehr selten treten bei einem Patienten zwei Formen von Lymphdrüsenkrebs gleichzeitig auf. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersuchen gemeinsam mit Kollegen in Frankfurt/Main die Genveränderungen solcher ungewöhnlichen Erkrankungen. Sie erforschen, wie sich schrittweise eine normale Blutzelle verändert. Die Deutsche Krebshilfe fördert das dreijährige Projekt mit rund 370.000 Euro.
Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) sind Krebsformen von Lymphozyten, einer Unterart der weißen Blutzellen. Normale Lymphozyten spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Es gibt über 30 verschiedene Formen von Lymphomen – diese unterscheiden sich nicht nur im Erscheinungsbild, in der zellulären Herkunft und den Genveränderungen, sondern auch in ihrem klinischen Verhalten.
Selten gibt es zwei unterschiedliche Lymphome zugleich, was als Kombinationslymphom bezeichnet wird. Die Krebszellen der beiden Lymphome stammen meist von einer gemeinsamen Ursprungszelle ab. Erst mehrere Genmutationen bewirken, dass aus einer normalen weißen Blutzelle ein Lymphom wird. „Daher wird vermutet, dass die gemeinsame Vorläuferzelle bereits Mutationen getragen hat, und dann in Tochterzellen unterschiedliche Genveränderungen hinzugekommen sind“, erklärt Prof. Dr. Ralf Küppers vom UDE-Institut für Zellbiologie (Tumorforschung), der das Projekt gemeinsam mit Prof. Martin-Leo Hansmann aus Frankfurt am Main leiten wird.
Die Wissenschaftler versuchen nun, die krebsverursachenden Genschäden aufzudecken. Sie isolieren die Zellen und analysieren dann im gesamten Erbgut die Genveränderungen. „Dies gibt uns die einzigartige Möglichkeit, die Schritte der Krebsentstehung zu studieren und besser zu verstehen“, so Küppers. Die Forscher wollen so mehr über die seltenen Kombinationslymphome erfahren sowie generell über Lymphdrüsenkrebs.
Weitere Informationen: Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uni-due.de
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