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06/17/2003 12:30

Faltenkorrektur: Analytische Methode identifiziert gefährliches Fremdmaterial

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Erstmals können Gesichtschirurgen mit der so genannten Infrarot-Spektroskopie gefährliche Fremdmaterialien identifizieren, die zur Faltenkorrektur eingesetzt wurden. Experten präsentieren auf dem 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erste Ergebnisse.

    Wenn Ärzte tiefe Falten mit injizierbaren Füllmaterialien aufpolstern, steht ihnen dafür eine wachsende Zahl von verschiedenen Substanzen zur Verfügung. "Mindestens 50 verschiedene Materialien sind auf dem Markt, es ist ein unübersichtlicher Präparate-Dschungel", weiß Dr. Christoph Lenzen von der Klinik für MKG-Chriurgie/ Plastische Operationen am St.Josefshospital Krefeld.

    Die Materialien werden jedoch nicht von den Gesundheitsbehörden zugelassen, sondern sind nur mit dem CE-Zeichen zertifiziert. Klinische Prüfungen sind nicht erforderlich, um dieses Signum zu erhalten. Und dies ist der Pferdefuß: "Viele Substanzen, die zur Faltenunterspritzung verwendet werden, sind tickende Zeitbomben", sagt Lenzen. Viele können selbst nach Jahren noch Entzündungen oder Fremdkörperreaktionen verursachen. Dazu gehören beispielsweise flüssiges Silikonöl, Plexiglaskügelchen oder andere Kunststoffe.

    Selbst wenn das Füllmaterial bei einer Operation entfernt wurde, lässt es sich oft auch unter dem Mikroskop nicht identifizieren. Auch die Patienten wissen zumeist nicht (mehr), was der Behandler gespritzt hatte.

    In Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Spektrochemie in Dortmund hat Lenzen darum erstmals die so genannte Infrarotspektroskopie eingesetzt, um Fremdmaterialien zu identifizieren. Die Wissenschaftler bestimmten zunächst, in welchem Maß Infrarotlicht durch verschiedene Füllsubstanzen absorbiert wird - so entstand eine Referenzdatenbank. Danach verglichen sie die Spektren mit jenen von Gewebeproben von zehn Patienten, bei denen verschiedene nicht identifizierbare Substanzen herausoperiert worden waren. "Wir konnten in allen zehn Fällen die verwendete Substanz zweifelsfrei nachweisen", fasst Lenzen die Resultate zusammen. In zwei Fällen entdeckten die Gesichtschirurgen darüber hinaus, dass zwei unterschiedliche Materialien binnen kurzer Zeit gespritzt worden waren.

    Rückfragen an:
    Dr. Dr. Christoph Lenzen
    Klinik für MKG-Chirurgie/Plastische Operationen, St.Josefshospital Krefeld
    Kurfürstenstr. 69 * 44829 Krefeld/ Uerdingen
    Tel.: 02151 - 452 -0 * Fax.: 02151 - 452 366

    Pressestelle: Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking, Tel.: 08157-9397-0, Fax: 08157-9397-97, E-mail: Ritzert@proscientia.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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